Stiefvater Geisenheims Held

Beim nervenaufreibenden Finale vom Punkt brachte Mattis Oestereich Schlangenbad in Führung. Geisenheims Coach Jonas Feldhaus scheiterte anschließend an Torwart Messi Azar. Danach begann die große Schau von Geisenheims Keeper Nico Stiefvater. Er parierte gegen Suad Zulic. Routinier Pascal Sohns glich zum 1:1 aus, ehe Stiefvater auch gegen Christopher Osterberg siegreich blieb. Christian Obländers Treffer brachte das 2:1, Julius Buff schaffte für Schlangenbad das 2:2, bevor Griogol Bekoshvili mit dem 3:2 die Weichen für die Rheingauer auf Cupsieg stellte. Stiefvaters finale Parade gegen Dominik Laufer ließ alle Geisenheimer Jubeldämme brechen. Es war ein Finale mit insgesamt fünf vergebenen Elfmetern.

Über weite Streicken hatten rund 600 Zuschauer zuvor eine ausgeglichene Partie gesehen. Der Vorsitzende des ausrichtenden TSV Bleidenstadt, Markus Jestaedt, zeigte sich insgesamt zufrieden: „Wir haben ein Spiel auf hohem Niveau gesehen, das bis zum Schluss spannend war, auch wenn beide Teams etwas Nerven gezeigt haben.“ In der 24. Minute roch es nach dem 1:0 für die Rheingauer. Doch der von 08-Torjäger Christian Obländer geschossene Handelfmeter landete am Pfosten. Kurz vor der Pause kamen die Schlangenbader gefährlich vors 08-Gehäuse, doch Tim Bondzio scheiterte an Stiefvater. In der Schlussphase forderten die Fans der 08er einen Foulelfmeter, nachdem Kapitän Christian Obländer zu Boden gegangen war und einige Zeit dort liegenlieb. Das Schiedsrichtergespann sah jedoch kein Foul und damit keinen Anlass, Geisenheim die mögliche Vorentscheidung durch einen Strafstoß zu ermöglichen.

Es ging in die Verlängerung, in der Schlangenbad die wohl beste Gelegenheit des Spiels verpasste, doch Milad Azar drosch die Kugel nach der Vorlage von Bondzio aus kurzer Distanz über den Kasten. Ein Elfmeterschießen musste her, um die ersehnte Entscheidung herbeizuführen.

SG-Spielertrainer Sierk Conradi räumte nach den dramatischen Schlusssequenzen ein: „Wir haben uns am Ende in einen unnötigen Schlagabtausch begeben. Wenn wir zwei, drei klare Chancen genutzt hätten, hätten wir das Spiel schon vorher entscheiden können. Eine schlechte Chancenverwertung ist in so einer Partie fatal.“ Die knappe Niederlage sei schade, doch „nächstes Jahr werden wir wieder angreifen“.

Sein Gegenüber, FV-Spielertrainer Jonas Feldhaus, gab denn auch zu: „Schlangenbad hätte das Ding genauso gewinnen können. Elfmeterschießen ist am Ende immer Glückssache.“ Sein Team wusste von Beginn an, „dass das ein brutal schweres Spiel wird, das wir nur als Team meistern können“. Dies sei seiner Mannschaft in einem „würdigen Pokalfinale“ gelungen. Entsprechend groß war der Geisenheimer Jubel am Ende.

SG Schlangenbad: Messi Azar; Johannes Buff (89. Do. Laufer), Deisel (119. Zulic), Claudy, Osterberg, Nils Conradi, Oestereich, Bondzio, Sierk Conradi (78. Milad Azar), Hierath, Julius Buff.

FV 08 Geisenheim: Stiefvater; Dormann, Bekoshvili, Kronebach (73. Mebrahtom), C. Neumann, Mieles (84. Behrens), Bekolli, Feldhaus, Backes (108 Sohns), Franz, Obländer.

SR: Wolfgang Geipel (TuS Nordenstadt) mit Marek Peter (Blau-Gelb) und Santeri Schenk (Schwarz-Weiß). – Zuschauer: 600.

Fünf Minuten vor dem Abpfiff setzte sich Alex Plasch auf der rechten Seite in Szene, spielte in die Mitte, wo Frank Wilde mit dem 1:0-Siegtor für die Alten-Herren von Gastgeber TSV Bleidenstadt zur Stelle war- Das Duell um den AH-Pott mit den Oldies des FSV Bad Schwalbach erwies sich als Krimi. Garniert mit guten Torhüter-Leistungen von Torsten Hass (TSV) und Mathias Purper. Der frühere TSV-Vorsitzende Gerhard Rüppel freute sich über ein „gutes Spiel“ und beste Rahmenbedingungen. AH-Hessenpokalsieger wurde der VfR Fehlheim nach dem 3:2 über die Sportfreunde Seligenstadt.