2024-05-02T16:12:49.858Z

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Stephan Houben ist nicht mehr Trainer des 1. FC Mönchengladbach.
Stephan Houben ist nicht mehr Trainer des 1. FC Mönchengladbach. – Foto: Heiko van der Velden

Stephan Houben nicht mehr Trainer des 1. FC Mönchengladbach

Oberliga Niederrhein: Beim ältesten Verein Westdeutschlands steht generell auf dem Prüfstand, wie es mit dem Seniorenfußball weiter gehen soll.

Erst im Oktober hatte Stephan Houben das Traineramt beim Oberligisten 1. FC Mönchengladbach übernommen und zwar nicht gerade Sieg an Sieg gereiht, was mit dem Kader der Westender schwer möglich ist, aber doch zumindest die Defensive deutlich stabilisiert. In einer Phase, in der man gespannt sein durfte, wie sich das Team in der anstehenden Abstiegsrunde schlagen würde, ist das Kapitel aber schon wieder beendet. Doch die Trennung vom Trainer lief anders ab, als das in diesem Geschäft sonst üblich ist.

Der Entschluss wurde Houben am Montagabend mitgeteilt. "Dabei habe ich wiederholt, was ich Stephan auch schon bei anderen Gelegenheiten gesagt habe. Er ist in der gegenwärtigen Konstellation einfach zu gut für den Verein", betont der Präsident Christian Oh. "Wir haben hier im Verein mit sehr schwierigen Rahmenbedingungen zu kämpfen. Es gibt einfach auch zu wenige helfende Hände, die hier einen normalen Spielbetrieb in der Oberliga möglich machen würden. Da haben uns natürlich auch die Auswirkungen der Corona-Pandemie nicht gerade geholfen. Deshalb müssen wir jetzt grundlegende Fragen stellen und Entscheidungen treffen, bei denen wir davon ausgehen, dass Stephan sie so nicht tragen will. Und so sind wir zu dem Entschluss gekommen, dass wir zu der Konstellation übergehen, die dann auch in der Zukunft Gültigkeit haben soll", führt Oh weiter aus.

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Zieht der 1. FC die Oberliga-Mannschaft zurück?

Aber was bedeutet das jetzt? Bei den Westendern wird die generelle Frage gestellt, wie es mit dem Seniorenfußball weiter gehen soll. Schon als sich der 1. FC von der Frauenabteilung getrennt hat, gab es ein großes öffentliches Echo. "Es ist einfach so, dass die Platzsituation auf unserer Anlage sehr kompliziert ist. Die Jugendteams haben im Training einfach nicht den Platz, den sie benötigen. Und es kann beim 1. FC keinen Zweifel daran geben, dass die Jugend die absolute Priorität besitzt", führt Oh aus. Denn da Blau-Weiß Meer die Ernst-Reuter-Sportanlage mit nutzt, müssen die Jugendteams immer wieder mit einer Platzhälfte auskommen. "Das wird in den Wintermonaten extremer, da dann nur ein Platz Flutlicht hat. Das merkt man dann auch gleich an den Leistungen der Jugendteams in den Niederrheinligen." Deshalb steht der Bestand der Seniorenabteilung im ältesten Fußballverein Westdeutschlands auf dem Prüfstand.

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Auch Timo Rheindorf und Dirk Meier weg

Wie es nun wirklich weiter geht, steht aktuell noch in den Sternen. Klar ist, dass nach der Trennung von Houben auch Co-Trainer Timo Rheindorf und Torwart-Trainer Dirk Meier erklärt haben, künftig nicht mehr zur Verfügung zu stehen. Übernehmen wird die Mannschaft Amin Fadel, der aktuell für die B2-Junioren des 1. FC Mönchengladbach verantwortlich ist. Unklar ist derweil, ob der 1. FC die Hinrunde oder gar die gesamte Saison zu Ende spielt, oder ob bereits jetzt die Planungen für die neue Spielzeit beginnen, in welcher Liga dann auch immer gespielt werden wird. "Das müssten wir dann entscheiden, wenn wir wissen, welches Spielermaterial uns überhaupt zur Verfügung steht. Erst dann kann man entscheiden, in welcher Liga der FC dann antreten würde. Ebenso wichtig ist aber, dass sich die Trainingsbedingungen für die Jugend verbessern müssen, es mehr Unterstützung für den Spielbetrieb geben muss, wenn man da ambitioniert weiterspielen möchte", sagt Oh.

Stephan Houben hat sich derweil am Montagabend bereits von der Mannschaft verabschiedet. "Christian Oh hat mir die Beweggründe für die Entscheidung geschildert, dass muss ich dann so akzeptieren. Sehr gefreut hat mich, wie viele Spieler mich nach der Verkündung am Abend noch angerufen oder mir eine Dankesnachricht geschickt haben. Dem FC wünsche ich auf seinem Weg, von dem ich glaube, dass er nicht leicht werden wird, alles Gute", erklärte Houben.

Aufrufe: 011.1.2022, 13:02 Uhr
Sascha KöppenAutor