2024-05-22T11:15:19.621Z

Allgemeines
Aaron Steinhart (rechts) war im Spiel gegen den TV Nebringen ein Aktivposten  Foto: Vecsey
Aaron Steinhart (rechts) war im Spiel gegen den TV Nebringen ein Aktivposten Foto: Vecsey

Steinhart: Glückspilz und Pechvogel bei den SF Kayh

B-Ligakicker leitet Sieg über Nebringen ein - und bricht sich dann Schien- und Wadenbein

Erst der umjubelte Spieler beim Führungstor, dann endet der Tag im Krankenhaus. Aaron Steinhart vom B-Ligisten SF Kayh hat sich beim 3:0-Sieg gegen den TV Nebringen einen Schien- und Wadenbeinbruch zugezogen.

Eine Achterbahnfahrt der Gefühle mit tragischem Ende durchlebte Aaron Steinhart am Sonntagnachmittag. Der Mittelfeldmann der SF Kayh erzielte nach gut einer halben Stunde per ungewolltem Traumtor die 1:0-Führung im B-Liga-Spiel gegen den TV Nebringen. Aus über 20 Metern rutschte ihm das Leder bei einer Flanke über den Spann und senkte sich in den Nebringer Torwinkel – der Knackpunkt in einem Spiel, das Nebringen eigentlich voll und ganz im Griff hatte. „Er war viel unterwegs, hat Zweikämpfe gewonnen und sein Tor war der Dosenöffner für den 3:0-Heimsieg“, lobte Spielertrainer Felix Piskai. „Es lief komplett rund bei mir“, hatte auch Steinhart ein gutes Gefühl.

"Die Härte hätte einfach nicht sein müssen"

In der fünften Minute der Nachspielzeit spielte das Schicksal ihm allerdings einen bösen Streich. In einem Zweikampf rauschte TVN-Spielertrainer Pascal Werner mit voller Wucht in den 21-Jährigen hinein. „Ich bin kein Typ, der schreit, aber die Schmerzen waren unerträglich“, beschreibt Steinhart die Szene, in der er sich das Schien- und Wadenbein brach. „Es war sicher keine Absicht von ihm. Aber die Härte hätte einfach nicht sein müssen“, kommentierte er. Werner hatte einige Tage nach dem Unfall noch ein „komisches Gefühl“ und meinte: „Ich war mir zu hundert Prozent sicher, dass ich vor ihm am Ball bin. Es war unnötig, zumal es dann so dumm gelaufen ist.“ Mit einem eingegipsten Bein, das „komplett im Eimer“ sei, liegt Steinhart nun im Herrenberger Krankenhaus. Wegen der starken Schwellung wird die notwendige Operation erst am heutigen Donnerstag erfolgen.

Starker Zuspruch von den Vereinskollegen

Dann wird ein halbes Jahr vergehen, ehe der Kayher Kicker wieder auf dem Sportplatz aktiv sein kann. „Das ist das Schlimmste an der ganzen Sache“, meint Steinhart, der sich mit zuletzt starken Leistungen über die Kayher Reserve für das Aktiventeam empfahl und dort aufhorchen ließ. Der einzige Trost für den Finanzassistenten: „Die Reaktion vom Verein war stark, das hat mich wirklich berührt.“ Zahlreiche Spieler, Funktionäre und Freunde, darunter auch Nebringens Kapitän David Köcher, sprachen Steinhart bereits Mut zu und besuchten ihn im Krankenhaus. Am Montag wird Steinhart vermutlich entlassen. Dann ist ein langer Atem gefragt und viel Sitzfleisch beim Schauen der TV-Serie „Game of Thrones“, die ihm Teamkamerad Hannes Strobel bereits vorbeigebracht hat.

Fotogalerie zum Spiel

Video zum Spiel

Aufrufe: 021.9.2017, 12:24 Uhr
Arne Bauer, Gäubote Autor