2024-06-14T14:12:32.331Z

Ligabericht
Armin Mayer (li.) ist nicht mehr Trainer des ASV Steinach F: Dieter Siering
Armin Mayer (li.) ist nicht mehr Trainer des ASV Steinach F: Dieter Siering

Steinach nimmt Sparmaßnahmen vor

Verein trennt sich von Trainer Armin Mayer und Sportchef Gust Aigner

Der ASV Steinach hat für einen Paukenschlag gesorgt - der West-Bezirksligist trennte sich am Montagabend von dem erst im Sommer verpflichteten Übungsleiter Armin Mayer (54), der früher unter anderem beim SSV Jahn Regensburg kickte, und dem Sportlichen Leiter Gust Aigner, der diesen Posten erst wenige Monate ausübte. Zusätzlich zur Pressemitteilung des Vereins hat sich FuPa Statements von Ex-Coach Mayer und dem scheidenden Fußballchef Aigner eingeholt.

"Die Vorstandschaft des ASV Steinach sieht sich gezwungen, Konsequenzen aus der finanziellen Lage des Vereins zu ziehen. Unerwartete Mindereinnahmen im Gefolge des Abstiegs aus der Bezirksoberliga (keine Einnahmen aus den kalkulierten Relegationsspielen, Zuschauerrückgang infolge des sportlichen Verlaufs in der BOL, Rückzug mehrerer Sponsoren, steigende Kosten für JFG) veranlassen die Vorstandschaft, in Verantwortung vor den Mitgliedern die Notbremse zu ziehen und nicht in ein unkalkulierbares finanzielles Abenteuer zu schlittern. Deshalb löst der Verein mit sofortiger Wirkung die Verträge sowohl mit dem Sportlichen Leiter Gustl Aigner als auch mit Trainer Armin Mayer auf", so der Wortlaut der Pressemitteilung.

Steinach will Sturz in die roten Zahlen vermeiden.

Der Verein ergänzt: "Der ASV Steinach traf diese Entscheidungen nicht, weil bereits ein großes finanzielles Loch vorhanden ist, sondern prophylaktisch, um den Sturz in die roten Zahlen zu vermeiden. Er setzt seine Jugendarbeit im bisherigen Umfang konsequent fort, auch die anderen Abteilungen des Vereins sind von diesen Maßnahmen nicht betroffen. Die Trennung hat nichts mit der sportlichen Situation zu tun. Sowohl Gustl Aigner als auch Armin Mayer haben hervorragende Arbeit geleistet. Aigner hat sich Verdienste erworben durch die Verpflichtung von Spielern und Trainer Mayer, durch die Verbesserung der medizinischen Versorgung der Spieler (Physiotherapeuten, Kontakt zu Arzt), Spielebeobachtung, Schiedsrichterbetreuung Übungsleiter Mayer hat sich als absoluter Fachmann erwiesen und durch ein engagiertes, abwechslungsreiches und intensives Training Grundlagen geschaffen, dass der ASV trotz der momentanen Tabellenkonstellation sportlich zuversichtlich in die Zukunft blickt..Der ASV Steinach dankt beiden Mitarbeitern für die geleistete Arbeit."

Co-Trainer Matthias Liebl wird zum Chefcoach befördert.

Die sportliche Leitung übernimmt einstweilen Co-Trainer Matthias Liebl, ihm zur Seite wird Matthias Kieslinger, der Trainer der II. Mannschaft stehen. Die Aufgaben des Sportlichen Leiters übernimmt zunächst Abteilungsleiter Andreas Botschafter, ein (noch zu suchender) stellvertretender Abteilungsleiter soll ihn unterstützen. Diese Aufgaben müssen aber auf mehrere Schultern verteilt werden.


Mayer: »Im Verein herrscht ein konservatives Denken.«

Stimme Armin Mayer: "Der Verein hat mich und Gust Aigner über die Sachlage informiert und uns mitgeteilt, dass er sich uns nicht mehr leisten kann. Ich akzeptiere das, war aber schon etwas verwundert. Normalerweise sollte man im Vorfeld wissen, was machbar ist und was nicht. Im Verein herrscht ein sehr konservatives Denken, jeder Euro wird zweimal umgedreht. Aber ich will nicht, dass man wegen mir in eine finanzielle Schieflage gerät. Sportlich ist es bis dato noch nicht optimal gelaufen, aber das wäre schon noch geworden. Mein Konzept ist bisher überall aufgegangen. Die Jungs müssen weiter hart arbeiten, dann werden sie ihren Weg machen."

Gust Aigner: "Ich war natürlich auch sehr überrascht. Mir wurde vor der Saison ein finanzielles Budget zur Verfügung gestellt, welches ich nicht überschritten habe. Armin Mayer hat für einen mehr als vernünftigen Tarif trainiert, der für die Bezirksliga bestimmt nicht über den Durchschnitt liegt. Ich bedauere es, dass wir unsere Arbeit nicht fortsetzen können. In der Mannschaft steckt viel Potenzial und ich bin überzeugt, dass wir trotz des holprigen Starts noch in die Erfolgsspur gekommen wären."

Aufrufe: 09.8.2012, 09:46 Uhr
Thomas SeidlAutor