Stefan Kronen: "Bei uns im Verein wird Fußball noch gelebt"

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Wie zufrieden seid ihr mit der Halbserie: Erwartungen erfüllt oder eher nicht?

Stefan Kronen: Die Jungs haben eine super Hinrunde gespielt und haben damit alle Erwartungen übertroffen. Es ist die beste Hinrunde, die der Verein jemals hatte, aber davon kann man sich ja bekanntlich nichts kaufen. Herbstmeister sein ist eine schöne Momentaufnahme... nicht mehr und nicht weniger.

Gibt es Veränderungen im Team?

Kronen: Wir haben leider drei Schwerverletzte zu beklagen, die diese Saison wohl nicht mehr spielen werden. Timo Kemper mit Kreuzbandriss, Guido Amade ebenso, und dazu noch einen Spieler mit einem Bandscheibenvorfall. Das ist wie Abgänge, vor allem, weil es allesamt mögliche Stammspieler sind. Uns angeschlossen hat sich Anthony Uwada vom TuS Hattingen II, der allerdings auch seit über einem halben Jahr kein Fußball mehr gespielt hat.

Wie hat sich die lange Corona-Pause am ehesten bei euch bemerkbar gemacht?

Kronen: Die Vorbereitung war eine Katastrophe bei uns. Wir sind halt Amateursportler, und der ein oder andere hat die Pause genutzt, um sich selbst "zu finden" (lacht). Da waren die ersten Spiele schon recht unterirdisch, aber wir hatten eine lange Vorbereitungsphase, was sich dann auch bemerkbar gemacht hat.

Seit November gilt auf den Sportplätzen in Nordrhein-Westfalen die 2G-Regel. Hat euch diese Maßnahme hart getroffen?

Kronen: Wir hatten auch zwei Ausfälle bedingt durch Corona und die 2G-Regel, jedoch sind die Jungs alle recht pflichtbewusst und durchgeimpft, was aber letztendlich jeder für sich selbst entscheiden muss.

Wer ist der Aufstiegsfavorit in eurer Liga - und warum?

Kronen: In diesem Jahr gibt es in unserer Kreisliga A keinen wirklichen Aufstiegsfavoriten mehr, weil die Liga total ausgeglichen ist und unter den ersten acht jeder jeden schlagen kann. Wir hatten bisher einiges an Spielglück und genießen den Moment, haben jetzt allerdings auch einige schwere Ausfälle, aber auch überhaupt keinen Druck, aufsteigen zu müssen

Welche alternativen Trainingsformate kannst du für zuhause vorschlagen?

Kronen: Die Jungs sollten in der ersten Zeit Tabata-Workouts machen, zum Aufbau des gesamten Körpers, natürlich jeder für sich, denn Fußball ist für uns alle ein Hobby, und ich stehe nicht daneben und kontrolliere erwachsene Spieler.

Was darf in eurer Kabine niemals fehlen?

Kronen: Respekt dem anderen gegenüber. Die Trainer haben das letzte Wort,
Einen guten DJ (leider ist mein Schlager nicht mehr so gewünscht). Und ein immer gut gefüllter Stauder-Kühlschrank, was auch ein Grund ist, warum wir nach dem Training und sonntags oft noch lange zusammensitzen.

Was gibt es ansonsten aus deinem Verein zu berichten?

Kronen: Das Team ist momentan sehr gut drauf und es macht Riesenspaß, beim Training immer mindestens 15 Spieler zu haben. Der Spaßfaktor ist da, aber wir arbeiten auch hart und mein Trainerkollege Martin Weiss, so wie der TW-Trainer Jens Formella machen einen Riesen-Job. Wir als kleiner "Dorfverein" freuen uns, dass wir momentan etwas Aufmerksamkeit haben und freuen uns in jedem Heimspiel, dass wir immer wieder sehr gut besucht werden und immer mehr neue Gesichter unseren Fußball sehen wollen. Der Bonsfeld-Teller, den die Jugendabteilung serviert, ist überragend.
Bei uns im Verein wird Fußball noch gelebt und das ist etwas, was in den vergangenen Jahren oft etwas verloren gegangen ist.

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