2024-05-02T16:12:49.858Z

Allgemeines
– Foto: Timo Babic

Stadt­rat be­schließt Sport­stät­ten-Pa­ket

In der letz­ten Sit­zung sei­ner Le­gis­la­tur­pe­ri­ode hat der al­te Stadt­rat noch ei­ne Rei­he von wich­ti­gen Ent­schei­dun­gen für die sport­li­che In­fra­struk­tur Hil­dens be­schlos­sen. Wir ge­ben ei­nen Über­blick und er­klä­ren die Hin­ter­grün­de.rn

Der Frust sitzt tief. 2013, al­so vor sie­ben Jah­ren, be­an­trag­ten der AC Ita­lia, der Ma­rok­ka­ni­sche SV und der FSV Mäd­chen­power neue Um­klei­den für den Sport­platz Schüt­zen­stra­ße. Da­mals trai­nier­ten dort 14 Mann­schaf­ten mit rund 300 Mit­glie­dern so­wie drei wei­te­re Hil­de­ner Sport­ver­ei­ne – und das bei nur zwei Um­klei­den.

Im Fe­bru­ar 2015 ließ der Stadt­rat zwei Um­klei­de­con­tai­ner auf­stel­len – als Über­gangs­lö­sung. Mehr ist seit­dem nicht ge­sche­hen. Die Ge­wer­be­steu­er-Ein­nah­men der Stadt bra­chen 2016 ein. Die Stadt muss­te Mil­lio­nen ein­spa­ren.

Jetzt hat die schwarz-gel­be Lan­des­re­gie­rung ein Pro­gramm „Mo­der­ne Sport­stät­ten 2022“ auf­ge­legt. Die Stadt will För­der­mit­tel be­an­tra­gen – aber nicht für ein neu­es Funk­ti­ons­ge­bäu­de für die Sport­an­la­ge Schüt­zen­stra­ße. „Wir wer­den ver­nach­läs­sigt, ver­ges­sen, igno­riert“, sag­te Ma­rio Tas­so­ne, Vor­sit­zen­der des AC Ita­lia, hör­bar ver­bit­tert im Ge­spräch mit un­se­rer Zei­tung An­fang Sep­tem­ber.

In der letz­ten Sit­zung sei­ner Le­gis­la­tur­pe­ri­ode hat der al­te Stadt­rat jetzt ein­stim­mig be­schlos­sen, För­der­mit­tel beim Land zu be­an­tra­gen für ein neu­es Funk­ti­ons­ge­bäu­de am Wei­den­weg und die Er­neue­rung der Kunst­ra­sen­plät­ze Furt­wäng­ler­stra­ße und Am Bands­busch. Das wirft bei vie­len Fuß­bal­lern in den Hil­de­ner Ver­ei­nen Fra­gen auf.

War­um wird kein An­trag für die Schüt­zen­stra­ße ge­stellt? Vor­aus­set­zung ist ei­ne „ge­neh­mi­gungs­fä­hi­ge Pla­nung mit Kos­ten­rech­nung“, er­läu­tert die Ver­wal­tung. Die gibt es für die Schüt­zen­stra­ße aber noch gar nicht. Und sie sei bis zum Ab­lauf der An­trags­frist am 16. Ok­to­ber auch nicht zu schaf­fen ge­we­sen. Un­ter an­de­rem auch weil das städ­ti­sche Ge­bäu­de­ma­nage­ment mit an­de­ren Auf­ga­ben und Pro­jek­ten ma­xi­mal aus­ge­las­tet sei.

Ge­hen der AC Ita­lia, der Ma­rok­ka­ni­sche SV und FSV Mäd­chen­power al­so wie­der leer aus? Ja und Nein. Auf An­trag der CDU wird ab Ju­li 2021 ei­ne zu­sätz­li­che Pro­jekt­lei­ter­stel­le im Amt für Ge­bäu­de­wirt­schaft ein­ge­rich­tet. Das kos­tet knapp 90.000 Eu­ro pro Jahr. Das Geld ist im be­schlos­se­nen Haus­halt nicht ent­hal­ten, muss al­so zu­sätz­lich be­reit­ge­stellt wer­den. Der neue Bau­in­ge­nieur soll sich – ne­ben an­de­rem – um die Pla­nung der neu­en Um­klei­den an der Schüt­zen­stra­ße küm­mern. Auf An­trag der SPD wer­den da­für Pla­nungs­kos­ten (98.000 Eu­ro) be­reit­ge­stellt – eben­falls zu­sätz­lich zum be­schlos­se­nen Etat.

Ist das ei­ne po­li­ti­sche Kehrt­wen­de? Zu­min­dest sind die Be­schlüs­se zwei wich­ti­ge Vor­aus­set­zun­gen, um das Pro­jekt wie­der in Gang zu brin­gen. Um kei­ne Miss­ver­ständ­nis­se auf­kom­men zu las­sen: Die Pla­nung für das neue Funk­ti­ons­ge­bäu­de soll 2024 (!) er­stellt wer­den. Bau­zeit: ein bis zwei Jah­re – wenn al­les klappt. Das be­deu­tet: Bes­ten­falls 2025/26 könn­te das neue Funk­ti­ons­ge­bäu­de Schüt­zen­stra­ße nutz­bar sein.

War­um wer­den För­der­an­trä­ge für die Er­neue­rung der Kunst­ra­sen­plät­ze Furt­wäng­ler­stra­ße und Am Bands­busch ge­stellt? Weil die Pla­nung für die Furt­wäng­ler­stra­ße be­reits fer­tig ist. Sie ist Vor­aus­set­zung, um über­haupt ei­nen För­der­an­trag stel­len zu kön­nen. Und die Pla­nung für den Platz Am Bands­busch könn­te das In­ge­nieur­bü­ro rasch nach­lie­fern. Kom­mu­nen müs­sen ih­re För­der­an­trä­ge prio­ri­sie­ren: Was ist ih­nen am wich­tigs­ten, was we­ni­ger? Die Ver­wal­tung geht da­von aus, dass je­de Stadt ma­xi­mal ein bis zwei Pro­jek­te be­wil­ligt be­kommt. Der Bands­busch-Platz soll des­halb nur dann sa­niert wer­den, wenn es ei­ne Lan­des­för­de­rung gibt. Oh­ne Zu­schuss wird der Kunst­ra­sen dort wie ge­plant erst 2022 er­neu­ert.

In­ves­ti­tio­nen in städ­ti­sche Sport­an­la­gen

Für 2020 und 2021 plant das Amt für Ge­bäu­de­ma­nage­ment In­ves­ti­tio­nen für den Sport für 2,54 Mil­lio­nen Eu­ro.

Das Tief­bau- und Grün­flä­chen­amt wen­det in die­sem und im nächs­ten Jahr 959.000 Eu­ro für die Er­neue­rung des Kunst­ra­sens auf den Fuß­ball­plät­zen Furt­wäng­ler­stra­ße und Am Bands­busch auf.

Für die Be­treu­ung der Sport­an­la­gen ha­ben Ver­ei­ne im ver­gan­ge­nen Jahr 158.336,50 Eu­ro er­hal­ten.

Aufrufe: 023.10.2020, 10:00 Uhr
RP / Christoph SchmidtAutor