STADTMEISTERSCHAFT BLEIBT OFFEN!

Die große Freude herrschte auf den Rängen bereits vor dem Anpfiff: Endlich wieder ab auf den Sportplatz, ohne Impfpass-Wedeln, Larve vor der Larve und Coronauten-Paranoia; zahlreiche Bekannte fanden sich wieder, die Stimmung war phänomenal, wenn auch nicht euphorisch.

Die Gäste hatten insgesamt mehr Spielanteile, fast alle berechenbaren Parameter wiesen Vorteile zu Gunsten der Fortschrittlichen auf: Laufstärke, Passgenauigkeit, Gefährlichkeit bei Standards, Konterstärke. Beim Abschluss haperte es indes, an zwingenden Torgelegenheiten standen am Ende nur zwei auf dem Zettel des Chronisten.

Bei Gertz´n waren es insgesamt drei, die - wunderlich kostümierten - Einheimischen bewiesen Kampfeswillen und Geschlossenheit. Hohe Bälle wurden aus der eigenen sicheren Abwehr herausgeschlagen, Spitzen in der Mitte und außen suchten den Weg zum Tor; Neuzugang Paul Pufahl rackerte in Halbzeit eins auf der rechten Seite und gewann bei seinem ersten Einsatz die Sympathien der einheimischen Fans.

Nach Bienes Treffer in der 48. Minute, hervorragend herausgespielt, und einer gelb-roten Karte für Lunz´n war aber irgendwie der Spielgeist verflacht. Die Gertz´ner wurden von den drängenden Gästen weitestgehend eingeschnürt und kamen über einen Zeitraum von 28 Minuten kaum einmal aus der eigenen Hälfte hinaus. Der Ausgleichstreffer war dann am Ende fast nur eine Frage der Zeit - oder des Zufalls, da dieser nur aus dem Gewühl heraus unter Bedrängung von Youngster-Keeper Nils gelang.

Spannend blieb es dennoch bis zum Schluss, beide Teams suchten den Erfolg und steckten erst mit dem Schlusspfiff des umsichtig agierenden Schiedsrichters auf. Das Ergebnis erscheint wie gesagt als gerecht; eine gelungene Präsentation des Fußballsports zwischen Mulde und Chemnitz nach einer harten und entbehrungsreichen Zeit.

+++ ZAHLEN UND DATEN +++ Sie trafen: 1:0 Philipp Hielscher (48.); 1:1 Falk Rosin (74). Sie leiteten: Dennis Neukirchner; Uwe Kaden und Gerrit Thiele. Sie jubelten: 186 Zuschauer.