2024-06-14T14:12:32.331Z

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Zwei Familien halten das Vereinsleben des SSV Grefrath weitgehend in Bewegung.
Zwei Familien halten das Vereinsleben des SSV Grefrath weitgehend in Bewegung. – Foto: RG

SSV Grefrath: Eine Fußball-Familie vom Opa bis zum Baby

Beim SSV Grefrath gehören die Familien Claßen und Tölle seit Jahren zum festen Inventar.

Gleich vier Generationen Mitglied in einem Fußballverein - gibt es das? In der Tat hat man dies hier und da schon einmal gehört, ohne das sowas auf irgendeine Art nachprüfbar war. Beim SSV Grefrath ist dies seit kurzem unumstößliche Realität. Verantwortlich dafür zeichnet, und Kenner in der Niersgemeide würden sagen, wo denn sonst, die Familie Claßen.

Da ist zunächst das Oberhaupt Toni, der zwar früher nicht dem runden Leder nachjagte, aber dennoch kein Spiel der Ersten versäumt. Er ist 87 Jahre alt und hält sich durch fast tägliches Fahrradfahren und Joggen auf den Süchtelner Höhen. Er meldete auch seinen Enkel Timo direkt nach dessen Geburt beim SSV Grefrath an. Die nächste Generation ist sein Sohn Jürgen (dessen Bruder Ulrich in den 80er Jahren ein gefürchteter Torjäger u.a. beim damaligen Oberligisten SV Straelen war), dann dessen Sohn Timo und nun der kürzlich geborene Carlo. Er ist der neue Nachwuchs von Claßen-Tochter Sina, die bei der TSG Grefrath Handball spielt und mit Lukas Tölle, wie Timo Akteur der ersten Mannschaft, liiert ist.

Die Familien Claßen und Tölle beim SSV Grefrath

Tölle, da war doch was! Genau: Achim Tölle, Vater von Lukas Tölle, der früher bei Thomasstadt Kempen in Amt und Würden war, ist Schiedsrichter im Kreis 6, Betreuer und Linienrichter, der in der Bezirksliga ja wechselseitig von jedem Verein gestellt werden muss. Dessen Ehefrau Barbara ist seit Anfang des Jahres Hauswirtschafterin bei den Lizenzspielern von Borussia Mönchengladbach. Wie sein Vater Toni hat jetzt auch Jürgen seinen Enkel Carlo sofort nach der Geburt beim SSV Grefrath angemeldet.

Viele Geschichten rund um den SSV Grefrath

Aber egal was bei den Claßens noch kommen wird, allein die Agenda von Jürgen ist schon etwas Besonderes. Der Ur-Grefrather war mit 40 Jahren noch wichtiger Bestandteil der Ersten, die in der Spielzeit 2000/2001 den Aufstieg in die Bezirksliga schaffte. Ein halbes Jahr später war dann, nach einem Knorpelschaden, zumindest vorläufig Schluss mit Fußball. Aber eben nur vorläufig. Nach der Genesung und spielen in den Altherren half er, jetzt 45 Lenze zählend, noch erneut bei der Ersten aus. Danach war den wirklich Schluss, wobei eigentlich auch mehr nicht geht. Seit dem laufen bei ihm die Fäden als sportlicher Leiter zusammen. Seine Frau „Biggi“ einschließlich Hündin Lea stehen ebenfalls bei jedem Spiel der Blau-Weißen am Staket. Außerdem ist sie für die Sauberkeit der Trikots verantwortlich. Dass auch sie sehr sportlich ist – schließlich besucht sie an einigen Tagen in der Woche das Fitnessstudio und läuft täglich über zwei Stunden mit ihrer Hündin durch Grefrath – versteht sich von selbst. Gut verdaut haben beide übrigens auch ihr Erlebnis der besonderen Art, als sie im März 2020 bei einer Schiffsreise nach Südafrika in Kapstadt wegen Corona über eine Woche nicht von Bord durften (die RP berichtete), ehe es dann wieder Richtung Heimat ging.

Aufrufe: 06.5.2021, 20:00 Uhr
RP / Werner FuckAutor