2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht
– Foto: Christian Reisige

Spitzenteams geben sich keine Blöße

Primus Post TSV Detmold meistert seine Heimaufgabe gegen den TBV Lemgo standesgemäß mit 4:1. Der SV Dringenberg siegt mit 6:0 und der SV Höxter lässt beim 3:0 gegen den FCPEL keine Federn.

In der Bezirksliga Staffel 3 sind an diesem Spieltag die großen Überraschungen ausgeblieben. Die Top-Teams marschieren im Gleichschritt vorneweg. Im Tabellenkeller Barntrup, Brakel II und Augustdorf immer ungemütlicher.

Im Eggestadion in Neuenheerse auf Kunstrasen baute der SV Dringenberg seine starke Saisonbilanz weiter aus. Gegen den TSC Steinheim hatte das Team von Trainer Sven Schmidt keine Probleme und gewann souverän mit 6:0.

Den Hausherren spielte auch der Blitzstart in die Karten, denn nach nur sechs Minuten lag der SV bereits in Führung. Patrick Stiewe brachte Dringenberg auf die Siegerstraße. Noch vor der Pause untermauerte Tobias Stuwe mit seinem Treffer zum 2:0 die Überlegenheit des SVD (37. Minute). Auch nach dem Seitenwechsel blieb es eine einseitige Partie, in der die Dringenberger ihre Tordifferenz aufpolieren konnten. Mit einem lupenreinen Hattrick stellte Patrick Stiewe zwischenzeitlich auf 5:0 (58./61. FE/70. Minute), ehe Alexander Rempe eine Viertelstunde vor Schluss den Endstand herstellte.

„Ein verdienter Sieg gegen Steinheim“ war es in den Augen von SVD-Trainer Sven Schmidt. „Sie haben sich in der ersten Halbzeit schon gut gewehrt, wir gehen aber früh in Führung. Danach war es ein zerfahrenes Spiel, wir haben es nicht ganz so gut gemacht, machen aber das 2:0 und hatten zwei weitere richtig gute Möglichkeiten“, hatte der TSC letztlich zu wenig entgegen zu setzen. Die Höhe des Sieges verdankte Dringenberg dann einer Leistungssteigerung: „In der zweiten Halbzeit haben wir es wirklich eine ganze Ecke besser gemacht, auch wie wir die Tore rausgespielt haben. Dementsprechend nehmen wir die drei Punkte gerne mit.“


Der TuS WE Lügde konnte wichtige Punkte im Abstiegskampf holen. Auf der Emmerkampfbahn gelang ein 2:0-Erfolg gegen das Tabellenschlusslicht FC Augustdorf.
Nach einer torlosen ersten Hälfte konnte der TuS im zweiten Abschnitt seiner Favoritenrolle dann doch noch gerecht werden. Binnen weniger Minuten sorgten Patrik Blum (53. Minute) und Nils Nehrig (57.) für klare Verhältnisse zugunsten von Lügde. Von diesem Rückschlag konnte sich der FC Augustdorf nicht mehr erholen und musste nach 90 Minuten die 0:2-Niederlage unterschreiben.

„Zu Beginn kamen wir besser ins Spiel, hatten auch eine gute Abschlussaktion, aber M. Walek köpft drüber. Danach hatten wir eine kleine Schwächephase wo die Gäste etwas besser waren“, fasste TuS-Pressesprecher Felix Wessel die ersten 45 Minuten zusammen. Dass die Partie dennoch zu Null gewonnen wurde, verdeutlichte den entscheidenden Unterschied. Denn auch nach den beiden Treffern hatte der FCA die Möglichkeiten auf den Anschlusstreffer, ließ diese aber ungenutzt.

Für Lügde bedeutete das Ergebnis die Punkte zehn bis zwölf der laufenden Spielzeit. Der FC Augustdorf dagegen hat mit nur vier Zählern weiterhin die rote Laterne inne. „Das ist natürlich ein bitteres Ergebnis für uns heute“, resümierte Trainer Matthias Heymann. „Natürlich sind wir mit anderen Zielen ins Spiel gegangen. Lügde ist die ersten 15 Minuten besser ins Spiel gekommen, danach waren wir das bessere Team und müssen mit einer Führung in die Halbzeit gehen. Doch mehr als ein Pfostentreffer sprang dabei leider nicht heraus. Nach der Halbzeit wollten wir mit zwei wechseln den Druck nochmal erhöhen. Das ist uns leider nicht gelungen. Durch zwei Mal naives Abwehrverhalten bei gegnerischen Standards steht es auf einmal 0:2. Danach wird es dann natürlich extrem schwer. Wir haben nochmal alles nach vorne geworfen und uns auch einige gute Chancen heraus gespielt. Aber das Ding will aktuell einfach nicht rein. Heute war alles möglich. Lügde war einfach effektiver und hatte am Ende natürlich auch noch einige gute Konterchancen“, ging das Ergebnis am Ende jedoch in Ordnung.


Auf dem Sportplatz Am Kalkofen stieg das lippische Derby zwischen dem TSV Oerlinghausen und dem SV Eintracht Jerxen-Orbke. Nach umkämpften 90 Minuten mit insgesamt neun gelben Karten entführten die Gäste beim 1:2 die Zähler.

Dabei profitierten die Gäste davon, dass sie im zweiten Durchgang früh einen ersten Wirkungstreffer setzen konnten. Nach 58 Minuten gingen sie dank Kieren McCarthys Treffer in Führung. Einen „Sonntagsschuss aus 45 Metern“ nannte TSV-Trainer Miron Tadic das Tor. Der SVE verteidigte den Vorsprung anschließend nicht nur engagiert, sie konnten auch noch nachlegen. Nach einer Ecke gelang ihnen der entscheidende Treffer, diesmal war es Magnus Diekmann, der die Gäste jubeln ließ (61. Minute). Oerlinghausen stemmte sich nach Kräften gegen die Derbypleite, der Anschlusstreffer durch Tim Witte kam aber letztlich zu spät (86. Minute).

Das 0:1 war aus Sicht von Oerlinghausens Trainer Tadic ein wichtiger Faktor im heutigen Spiel: „Ich glaube da war das Spiel eigentlich schon entschieden, weil ich sagen würde, dass wir bis dahin klar die bessere Mannschaft waren. Und dann, ich weiß nicht warum, kommt Hektik auf.“ Dabei ging es unter anderem um die gelb-rote Karte gegen Gäste-Trainer Schlobinski. Es war ein intensives Spiel, in dem der TSV mit dem Rückstand den Faden verlor.

„Es war das erwartet schwere Auswärtsspiel“, wusste SVE-Trainer Marco Schlobinski nach Schlusspfiff zu berichten. „Es ging viel hin und her mit vielen Zweikämpfen, viele auch ein Stück über der Grenze des Erlaubten. Nichts desto trotz für uns ein wichtiger Dreier auswärts. In Oerlinghausen ist es immer schwer, immer sehr emotional“, war das Team auf das Derby gut vorbereitet. Ausgerechnet der Trainer behielt nicht immer einen kühlen Kopf: „Ich selbst muss eine Kiste Bier ausgeben, weil ich vom Schiri Gelb-Rot bekommen habe. Aber die gebe ich dann auch gerne aus“, konnte sich Schlobinski angesichts des Sieges damit leicht abfinden.

Der TSV bleibt somit bei 16 Zählern auf Rang acht stehen, während sich der SV Eintracht Jerxen-Orbke mit nunmehr 22 Punkten auf Platz vier verbessert.


Die SpVg. muss sich im heimischen Thermo-Glast Stadion mit 0:2 gegen die SG Hiddessen-Heidenoldendorf geschlagen geben. „Eine ganz starke Leistung wurde leider nicht mit einem Punkt belohnt. Wieder zeigte unser Team eine Topeinstellung, kämpfte um jeden Zentimeter. Heidenoldendorf machte aus zwei Chancen leider zwei Tore. Wir vergaben in Person von Dorian Schmandt einen Foulelfmeter in Halbzeit eins zum Ausgleich. Nach 70 Minuten traf Eugen Schmidt aus 25 Metern das Lattenkreuz und Abubakar Alsaadani schoss aus 10 Metern äußerst knapp am Tor vorbei. Wir waren über die komplette Spielzeit ein ebenbürtiger Gegner. Großes Kompliment an die vier Jungs aus der dritten Mannschaft. Schmidt, Wetzler, Elberg und Alsaadani haben ein Extralob verdient“, sagte Brakels Coach Norbert Dölitzsch.

In einer hartumkämpften Partie gingen die Gäste nach exakt einer halben Stunde durch Dorian Fries in Führung, was auch den Halbzeitstand widerspiegelte. In der zweiten Hälfte verteidigte die SG ihre Führung geschickt und kam Sekunden vor Schluss durch Marco Petkau (88.) zur Entscheidung.

Dennis Wieder, der Trainer der SG Hiddessen-Heidenoldendorf, war trotz des Sieges nicht wirklich zufrieden: „Der Sieg und unser TW waren heute das Positivste. Ansonsten unfassbar schlechtes Niveau von beiden. war mit einer "Rumpfelf" ein Arbeitssieg mehr war nicht möglich. Am Ende sind wir froh, dass wir nach dem gehaltenen 11m die 3 Punkte mitnehmen konnten. Haben uns nicht mit Ruhm bekleckert, aber am Ende zählen nur die 3 Punkte und wir wissen, was wir verbessern müssen und werden daran die nächsten 2 Wochen arbeiten.“

Der VfR Borgentreich bekam es mit dem abstiegsgefährdeten RSV Barntrup zu tun. Beide Mannschaften trennten vor der Partie lediglich fünf Punkte. Da die Gäste jedoch ein Spiel weniger absolviert haben ist dieser Vorsprung kein Ruhekissen. Die Gäste erwischten den besseren Start und gingen durch Kevin Elsner in Führung (6.). Lange sah es so aus, als würden die Hausherren mit einem Rückstand in die Kabine gehen, doch Tobias Cloidt konnte dies mit seinem Treffer (41.) verhindern. Nach der Pause schlug der VfR durch Tobias Cloidt und Jonas Güthoff noch zweimal zu, sodass die Mackenbach-Elf einen wichtigen Heimsieg im Kamof um den Klassenerhalt einfahren konnte.

VfR-Sportdirektor Thomas Schulte zeigte sich nach dem Match zufrieden: „Hochverdienter Heimsieg! Wir hatten schon eine gute Anfangsphase, sind dann nach 6 Minuten nach einem Zustellungsfehler in der Hintermannschaft mit 0:1 in Rückstand geraten. In der Folge haben wir dauerhaft Druck aufgebaut und Barntrup hat sich weit zurückgezogen und nur mit langen Bällen agiert. In der 41. Minute schloss Tobias Cloidt einen schönen Angriff über die rechte Seite zum 1:1 ab. Cloidt lauerte am langen Pfosten und drückte den Ball aus kurzer Distanz über die Linie. Direkt nach der Halbzeit war es erneut Tobias Cloidt, der mit einem schönen Schuss ins linke obere Toreck zum 2:1 einnetzte. Im weiteren Spielverlauf hatten wir etliche Chancen das Ergebnis höher zu schrauben. Wir haben allerdings mehrere hundertprozentige nicht im Tor unter gebracht. Bei zwei Kontern von Barntrup hatten wir beim Stand von 2:1 aber auch Glück und hätten den Ausgleich kassieren können. Den Deckel auf das Spiel machte dann Torjäger Jonas Güthoff, der einen satten Linksschuss aus ca. 20m zum 3:1 unhaltbar im Tor unterbrachte. Ein insgesamt verdienter und wichtiger Sieg, der durchaus auch höher hätte ausfallen können.“

Statt eines Angriffs auf die Spitzengruppe der Liga wurde das Derby zwischen dem Post TSV Detmold und dem TBV Lemgo zur Machtdemonstration. Der Tabellenführer setzte sich auf dem Werresportplatz vor heimischem Publikum klar mit 4:1 durch.

Dabei begann die Partie für die Gäste aus Lemgo vielversprechend, für die gute Anfangsphase belohnten sie sich in der 14. Minute mit dem 0:1 durch Leon Kienast. Die Residenzler zeigten sich davon jedoch unbeeindruckt und konnten bald ausgleichen. Robin Jöstingmeier übernahm vom Punkt Verantwortung und verwandelte sicher zum 1:1 (28. Minute). Dass die Partie nun zugunsten der Gastgeber kippte lag nicht zuletzt an der Ampelkarte gegen Lemgo in der Nachspielzeit der ersten Hälfte. Die zahlenmäßige Überlegenheit spielte der Post TSV nach der Pause aus und sicherte sich durch Treffer von Marco Rüskaup (65./90.) und Robert Fiorilli (90.+6) die drei Zähler.

„Es war ein wirklich schönes Bezirksligaspiel. Lemgo hat die ersten 25 Minuten richtig Gas gegeben und war auch die bessere Mannschaft. Sie waren richtig aggressiv und richtig, richtig gut im Spiel - das 0:1 fiel auch verdient. Die Gelb-Rote Karte gegen einen Lemgoer war der Knackpunkt. Danach waren wir die bessere Mannschaft und überlegen. Aber auch Lemgo hatte zwei, drei richtig gute Chancen. Am Ende haben wir verdient gewonnen - vielleicht mit einem Tor zu viel. Lemgo hat wirklich alles geboten und gegeben“, sagte Post-Obmann Michael Grundmann.

Durch den Sieg behauptete der Post TSV Detmold seine Tabellenführung gegen die ebenfalls siegreichen Dringenberger. Der TBV Lemgo dagegen konnte sein Punktekonto nicht aufstocken und musste daher den SV Eintracht Jerxen-Orbke in der Tabelle passieren lassen, der TBV ist jetzt Fünfter.

Auf der Weserkampfbahn hielten die Gäste aus Peckelsheim lange gut mit, sodass es noch mit einem torlosen Remis in die Halbzeitpause ging. Nach Wiederanpfiff erwischte der SV jedoch einen Blitzstart und ging durch Nico Trepschick (50.) in Führung. In der 83. Minute war es dann wieder Trepschick, der die Höxteraner endgültig erlöste und den Gästen jede Hoffnung auf Punkte raubte. Kevin Wilms setzte in der Nachspielzeit den Schlusspunkt zum 3:0.

Uwe Becker, der Trainer des SV Höxter, geht nach dem Sieg optimistisch ins anstehende Derby: „Das Spiel hat sich aufgrund des 0:0 Halbzeitstands schlechter angefühlt als es in Wirklichkeit war. Wir haben ein gutes Spiel gemacht und müssen anhand der beiden Großchancen zur Halbzeit 2:0 führen. In der 2.Halbzeit haben wir Peckelsheim nach dem 1:0 mehr ins Spiel kommen lassen und mussten zwei bis drei gefährliche Standardsituationen überstehen. Das 2:0 hat den Druck dann aus dem Spiel genommen und wir gewinnen das Spiel am Ende verdient. Der FC PEL ist seinem Ruf eines unbequemen Gegners gerecht geworden und hat es zeitweise gut gespielt. Meine Mannschaft hat stabil verteidigt, in der zweiten Halbzeit die Tore ein Stück weit erzwungen und das Spiel verdient gewonnen. Läuferisch und kämpferisch bin ich mit dem Auftritt sehr zufrieden. Spielerisch war es ebenfalls eine Steigerung. Wir gehen jetzt in zwei intensive Trainingswochen, justieren ein paar Dinge, holen die ausgefallenen Spieler ins Boot zurück und freuen uns dann auf das nächste Derby gegen Dringenberg.“

Matthias Rebmann, der Trainer des FC, sah eine vermeidbare Niederlage: „Höxter hat von Beginn an mit viel Tempo, jedoch haben wir zunächst auch wirklich gut verteidigt. Trepschick sorgte allerdings immer wieder für Gefahr und kreierte unter anderem eine Großchance, die unser Keeper klasse halten konnte. Chancenlos waren wir allerdings nicht, sodass Florian Schindler beispielsweise ebenfalls eine Riesenchance hatte. In der zweiten Halbzeit fangen wir uns nach einem individuellen Fehler das 0:1 durch Trepschick und stecken trotzdem nicht auf, sondern drängen auf den Ausgleich. Einige dicke Möglichkeiten hatten wir noch, ehe Trepschick den Doppelpack schnürt. Der Elfmeter zum 3:0 war am Ende etwas unnötig, genau wie die Niederlage selbst. Ohne die individuellen Fehler wäre definitiv mehr drin gewesen.“

Aufrufe: 014.11.2021, 19:30 Uhr
Alexander BendfeldAutor