2024-05-15T11:26:56.817Z

Vereinsnachrichten
Als der Aufstieg feststand, floss das Bier in Strömen ? wenn auch nicht immer in die Kehlen. SZ-Foto: Michael Panzram
Als der Aufstieg feststand, floss das Bier in Strömen ? wenn auch nicht immer in die Kehlen. SZ-Foto: Michael Panzram

"Spieler wissen, dass sie kein Geld bekommen"

Müller freut sich auf die Landesliga-Premiere des SV Maierhöfen-Grünenbach

Maierhöfen / sz - Nach einer intensiven und feucht-fröhlichen Aufstiegsfeier beginnen beim SV Maierhöfen-Grünenbach nun die Planungen für die Fußball-Landesliga. Benjamin Schwärzler hat mit Fußball-Abteilungsleiter Werner Müller über das dramatische Saisonfinale gesprochen, seine Erwartungen an die neue Saison - und die Dinge, die sich bei dem Dorfverein auch nach dem Durchmarsch nicht ändern sollen.

Herr Müller, steht das Vereinsheim auf der Stolz-Alm noch - oder haben es die Spieler bei der Aufstiegsfeier abgerissen?

(lacht) Es steht gerade noch so. Es war eine intensive Feier, die bis Sonntagnachmittag nach dem Damenspiel ging.

Wie wurde denn gefeiert?

Die Alt-AH hat ein Einlagelied zum Aufstieg gesungen, die AH hat mit Quetsche und Gitarre Musik gemacht. Es gab auch einen offiziellen Teil mit Mitgliederehrungen - und danach war richtig Party. Wir haben natürlich die Trainer hochleben lassen und es gab einen aufblasbaren Pool, in dem sich die Spieler abkühlen konnten.

Hat das Bier gereicht?

Am Sonntagmittag ist es tatsächlich ausgegangen. Aber notfalls hätten wir schon noch irgendwo einen Vorrat gehabt.

Wann wurde Ihnen das erste Mal bewusst, dass die Landesliga tatsächlich ein Thema sein kann?

Nach dem Heimenkirch-Spiel. Davor habe ich natürlich auch mal nach oben geschielt, aber das nicht richtig ernst genommen. Isny und Heimenkirch waren meine Favoriten. Aber nach dem 2:0 habe ich mir schon meine Gedanken über die Landesliga gemacht.

Und hatten Sie am Samstag zwischendrin mal Angst, dass es doch noch schiefgehen könnte - zum Beispiel nach dem 1:2-Anschlusstreffer von Amtzell? Isny hatte zu dem Zeitpunkt ja 2:0 geführt.

Ja, da ist der Pulsschlag richtig hochgegangen. Wie schnell fängst du dir dann noch eins? Zumal Amtzell alles gegeben hat, noch den Ausgleich zu schießen. Da hat die Mannschaft auch kurz nervös gewirkt, wobei ich glaube, dass die Fans nervöser waren als die Spieler.

Worauf freuen Sie sich in der Landesliga am meisten?

Auf die Derbys gegen Weiler und Wangen. Ich war lange skeptisch bezüglich der Landesliga wegen der langen Fahrten, aber so wird das richtig attraktiv.

Wie schauen die Kaderplanungen aus? Kommen Verstärkungen?

Wir haben bisher in der Richtung nichts unternommen, weil wir den Saisonausgang abwarten wollten. Da werden wir uns in den nächsten Tagen Gedanken machen. Viel wird aber nicht passieren, denn die Mannschaft bleibt zusammen, es ist ein eingespieltes Team, das auch viel privat macht - und das ist eine der großen Stärken.

In der Landesliga gibt es fast überall Punkteprämien, nicht wenige Spieler verdienen als Vertragsamateure sogar 250 Euro Fixgehalt im Monat. Muss und wird der SVM jetzt auch in die Tasche greifen?

Wir wollen unserem Weg treu bleiben und versuchen, das ohne Zahlungen durchzuziehen.

Könnte es nicht Begehrlichkeiten innerhalb der Mannschaft geben?

Solange wir alle gleich behandeln sicher nicht. Wenn wir natürlich einen teuren Spieler kaufen würden, dann vielleicht schon. Aber unsere Spieler wissen auch, dass sie kein Geld bekommen. Die müssen sogar arbeiten, im Vereinsheim oder rund um den Sportplatz. Das ist in Maierhöfen so, nd das macht diesen Verein aus.

Weiler hatte sich aufgrund seiner Randlage und Außenseiterrolle als "gallisches Dorf in der Verbandsliga" bezeichnet. Wird Maierhöfen das "gallische Dorf in der Landesliga"?

Müller: Ja, das kann man vielleicht so sagen. Wir werden bestimmt in vielen Bereichen eine Ausnahme in der Liga sein. Der eine oder andere wird sich auch bestimmt fragen, wo Maierhöfen und Grünenbach überhaupt liegen. Gut also, dass es Handys und Navis gibt... (lacht)

Haben Sie denn Angst, dass der sportliche Sprung nicht doch zu groß sein könnte?

Das kommt vielleicht, wenn es in Richtung Vorbereitung geht. Im Moment schweben wir noch etwas. Aber der Sprung ist natürlich riesengroß, wir werden uns an Niederlagen gewöhnen müssen. Die Mannschaft ist aber voll motiviert und sich dessen bewusst.

Was ist Ihre Wunschkonstellation für den ersten Spieltag?

Gleich ein Derby daheim - ob gegen Wangen oder Weiler ist egal. Und das zweite dann am liebsten am Viehscheid, wenn man Wünsche äußern darf.

Wollen Sie ihre Heimspiele am Samstag oder Sonntag austragen?

Der Samstag ist für uns durchaus auch attraktiv, wenn dann sonntags die Zweite und Dritte daheim spielen. Oder aber wieder alle drei Mannschaften sonntags hintereinander. Das wären zwei mögliche Optionen.

Aufrufe: 017.6.2015, 16:17 Uhr
Schwäbische ZeitungAutor