2024-04-25T14:35:39.956Z

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Jozef Koljic und der TV Sulzheim (r.)  haben den Sprung in die Aufstiegsrunde geschafft, der FV Flonheim (links Marcel Fischer) nicht.
Jozef Koljic und der TV Sulzheim (r.) haben den Sprung in die Aufstiegsrunde geschafft, der FV Flonheim (links Marcel Fischer) nicht. – Foto: pakalski-press/Axel Schmitz

Sonderlösung für die B-Klasse

Die Staffeln schmoren bei den Play-offs im eigenen Saft +++ Was sagen die Trainer dazu?

ALZEY. Ab dem letzten März-Wochenende steigen auch die Fußball-B-Klassen-Klubs in die Play-off-Serien ein. Allerdings mit einem Unterschied zu den übrigen Ligen. Sie schmoren gewissermaßen im eigenen Saft, spielen gegen die gleichen Gegner wie in der Hauptrunde. Doch was sagen die Trainer zum Modus?

Dominik Becker, der mit dem FV Flonheim am Sonntag die Aufstiegsrunde verspielt und nun in der Abstiegsrunde antreten muss, sagt: „Es hat Vor- und Nachteile. Ein Vorteil ist, dass man zweimal Spannung hat.“ Andererseits nehme es auch Spannung, „weil man jetzt relativ früh erkennt, ob es noch um etwas geht“. Zudem fände er „es blöd, viermal in einer Saison gegen eine Mannschaft zu spielen“.

Gabriel Hanauer, mit dem TV Albig in der Aufstiegsrunde, gibt zu, „dass der neue Modus auch Chancen bietet“. Als Mittelfeldteam habe man sich früher auf „eine ganz entspannte Saison einrichten“ können, das gebe es jetzt nicht mehr: „Das kann Ansporn sein, ist aber auch stressiger.“

Manche Siege sind mehr wert als andere

Sebastian Zohm, der im Winter sein Amt bei der SG Wendelsheim/Kriegsfeld aufgegeben hat und zur kommenden Saison Albig übernimmt, findet: „Im neuen Modus kannst du als Tabellenletzter gegen den -ersten gewinnen, es bringt dir aber am Ende nichts außer ein bisschen Prestige.“

Kevin Tscheuschner, der mit dem FC Wörrstadt in der Abstiegsrunde antritt, ist der Meinung, man hätte den Modus schon für diese Saison „anders regeln können“. Zum Beispiel, indem man in der Saison statt zwei- dann dreimal gegeneinander gespielt hätte. Wenn aber schon Auf- und Abstiegsrunde, „dann kann man auch alle Punkte mitnehmen“. Zudem würde er lieber gegen Teams aus anderen Staffeln anzutreten.

Die SG Nieder-Wiesen/Oberwiesen/Erbes-Büdesheim hat die meisten Punkte in der Hauptrunde geholt und nimmt auch die meisten mit. Deren Trainer Sascha Switalski ist ein Fan von Play-offs: „Ich finde das auch in anderen Sportarten cool.“ Unsportlich sei es allerdings, Punkte mitzunehmen. Es gebe Konstellationen, in denen man „mit einer bewussten Niederlage in der Hauptrunde besser dastehen könnte als mit einem Sieg“.

Rene Novo, mit der TuS Wörrstadt in der Abstiegsrunde, möchte dagegen Punkte mitnehmen, sonst „ist nur noch wichtig, ob man die Auf- oder Abstiegsrunde erreicht“.

Modus keine dauerhafte Lösung

Torsten Schmidt ist mit dem TV Sulzheim „Gewinner“ der Regelung (Vierter in der Hauptrunde, geht als Zweiter in die Aufstiegsrunde). Für die Corona-Zeit sei der Modus richtig: „Dadurch hat sich der Verband eine Exit-Strategie offengelassen, um abzubrechen.“ Allerdings sei schon problematisch, dass die Leistungen „der ganzen Saison“ nicht so abgebildet würden.

Für Rainer Wissmann (SG Weinheim) geht es als Zweiter der Hauptrunde umgekehrt von Position vier los. „Wir haben auch schon Runden gespielt, die nur zu zwei Dritteln gespielt wurden und dann sind die ersten zwei aufgestiegen.“

Noch ein Entscheidungsspiel in der Mitte-Staffel um Auf- oder Abstiegsrunde hat Brian Emmerich (TV Dautenheim) vor sich: „Der Modus war einen Versuch wert.“ Wenn, wie in seiner Staffel der TuS Framersheim II, ein Team aber neun von zehn Spielen in der Hauptrunde gewinne und dann noch mal in eine weitere Runde gegen die Spitzenteams müsse, sei „das verzerrt und willkürlich“.



Der Modus

Die Staffeln aus der Hauptrunde bleiben in den Play-offs unverändert.

Nach der Hauptrunde werden die Staffeln geteilt. Die besten Teams gehen in die Meister-, die schlechtesten in die Abstiegsrunde.

Punkte aus der Hauptrunde werden mitgenommen - aber nur die von den Mannschaften, die in die gleiche Playoff-Gruppe kommen. Dann werden gegen Gegner dieser Gruppe nochmals Hin- und Rückspiele bestritten.

Aufrufe: 015.3.2022, 13:00 Uhr
Alexander SchlögelAutor