Solidarität steht erster Stelle

Fupa: Der Virus hat vieles verändert. Das Leben steht teilweise still und besonders auf den Fußballpätzen rollt kein Ball. Jugendliche und Kinder haben mit der Situation schwez zu kämpfen. Wie verhält sich die Jugendabteilung der Spvg 20 Brakel derzeit?

Thorsten Kraut: "Wir haben bereits seit Donnerstag, 12.03. das Training eingestellt und hatten auch die Klassenleiter informiert, dass wir erst einmal nicht mehr durch die Gegend fahren. Freitag hatte es sich ja dann bereits erledigt. Wir machen "Homeoffice-Training". Das klappt eigentlich ganz gut. Die Lage ist, denke ich, absolut klar und ohne Diskussion. Sieht man die Bilder/Videos aus Bergamo, brauche es, denke ich, keiner weiteren Erklärung. Fit wollen wir natürlich trotzdem bleiben. Schließlich, egal wann, wird es ja auch mal weiter gehen und das muss ja auch allen vor Augen bleiben. Wir werden alle einfach etwas sensibilisiert, was für uns alle ja von Vorteil ist."

Fupa: Homeoffice Training, Ballhochhalten. Man muss aktuell kreativ sein. Dennoch gibt es auch eine Zeit nach dem Virus, auch wenn noch unklar ist, wann diese Zeit ist. Wie sollte die Saison deiner Meinung nach fortgesetzt werden?

Thorsten Kraut: "Sollte es im Mai vielleicht weiter gehen, gibt es aus meiner Sicht/Überlegung zwei Möglichkeiten. Unabhängig davon, wie wichtig der Umgang mit dem Virus ist, wie viel er uns lernen sollte, ist es aber trotzdem wichtig Ziele wieder aufzunehmen, zu Ende zu führen und auch ein Zeichen damit zu setzen, die Ligen weiterzuführen, was halt möglich ist. Ich persönlich bin nicht für eine Annullierung der Saison. Ich nehme hier mal die Beispiele Preußen Espelkamp bei den Senioren oder Bad Oeynhausen in der A-Jugend Bezirksliga. Die Vereine hätten es doch verdient für ihre bisherige sportliche Leistung aufzusteigen. Keiner wollte die Situation, jedoch nimmt man sie an wie sie ist und versucht das beste draus zu machen. Aber es wird ja mal weiter gehen. Man nimmt als Beispiel die Hinrunde als Wertung ist eine Möglichkeit. Man stellt jetzt alle ausgefallene Spiele auf ein 0:0 und macht mit den restlichen Spielen der Saison weiter eine andere. Dazu könnte man auch noch die ersten vier jeder Tabelle in einem "Finale Four" gegeneinander spielen lassen, sowohl unten, wie oben. Außer bei so klaren Tabellenführern wie Espelkamp oder Lohe/Oeynhausen. Da sollte man sich solidarisch zeigen und ihnen auch den Aufstieg gönnen. Bei der Kreisliga würde ich nur ein "Final Four" oder bei uns eben zwei "Dreier Gruppen" machen. Jeder gegen jeden. Die beiden ersten ein Endspiel und der Sieger in die Aufstiegsrunde. Fakt wird auch sein: Es wird keine Lösung geben die alle zufrieden stellt und das sollte auch nicht das Ziel sein. Es ist wie es ist."

Fupa: Mit Arhur Wiebe und Darius Steiner habt ihr im Jugendbereich schon zwei Grundsteine gelegt. Wie laufen die weiteren Planungen zum Sommer?

Thorsten Kraut: "Gezielte Planung für den Sommer laufen ja schon längst. Jedoch läuft das parallel. Ich bin jetzt fern jeder Einstellung hier alles andere abzuschalten oder auszuschalten. Es geht aktuell natürlich nur um das Wohl der Menschen, insbesondere der Älteren und Gefährdeten. Hier möchte ich noch mal auf unsere "Einkaufshilfe" hinweisen. Jedoch sollte man deshalb nicht das ganze Leben abstellen, sondern jetzt sich eben solidarisch zeigen. Helfen was geht, Hilfe anbieten, gegenseitig unterstützen, eben als Team auftreten. Dann geht es weiter."