2024-05-02T16:12:49.858Z

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Mission erfüllt, Kreisklasse wir kommen! Die Rot-Weißen feiern ihren Aufstieg (v. li.): Orhan Selmani, Trainer Tarkan Demir, Hatay Otto und Reserve-Trainer Ioannis Pavlidis mit dem Meisterpokal. <em>Ewald Scheitterer</em>
Mission erfüllt, Kreisklasse wir kommen! Die Rot-Weißen feiern ihren Aufstieg (v. li.): Orhan Selmani, Trainer Tarkan Demir, Hatay Otto und Reserve-Trainer Ioannis Pavlidis mit dem Meisterpokal. <em>Ewald Scheitterer</em>

So brachte Coach Demir den RW Bad Tölz wieder in die Spur

Der attraktive Meister

Tarkan Demir hat mit RW Bad Tölz die Rückkehr in die Kreisklasse geschafft. Der Trainer legt großen Weert auf Disziplin und freut sich über auswärtige Spieler, die zum Zuschauen kommen.

Bad Tölz – Auf zwei Aspekte hatten die Funktionäre des Tölzer Fußballvereins Rot-Weiß vor gut einem Jahr das Hauptaugenmerk gelegt, als nach Saisonende acht Spieler in Richtung SV Bad Tölz abwanderten. „Punkt eins war, dass wir in zwei, drei Jahren wieder in die Kreisklasse rauf wollten. Punkt zwei war eine erhebliche Imageverbesserung, nachdem wir in der Fairness-Wertung den letzten Platz belegt hatten“, führt Coach Tarkan Demir aus.

Beides ist schneller geglückt, als es sich die Verantwortlichen damals hatten vorstellen können. Die Rot-Weißen sicherten sich bereits einen Spieltag vor Abschluss der Runde 2018/19 die Meisterschaft in der A-Klasse 4 und sind damit direkter Aufsteiger in die Kreisklasse. Und auch die Sache mit der Imageverbesserung klappte erstaunlich gut. Noch im Frühjahr lagen die Tölzer ohne jegliche Gelb-Rote oder gar Rote Karte auf Platz eins der Fairness-Tabelle. Zum Saisonende sind sie allerdings auf einen immer noch guten Platz sechs abgerutscht.

Spieler wird nach Roter Karte länger gesperrt als vom Verband

Dabei ärgert die Rote Karte gegen Routinier Alex Baumgärtner in der Partie gegen Ascholding den Trainer besonders: „Ein Foul kann im Fußball immer einmal passieren, manchmal auch ein rotwürdiges. Aber einen Spielausschluss in Folge einer Unbeherrschtheit zu provozieren, das geht gar nicht.“ So ließ man der Verbandssperre von vier Spielen gegen den Sünder zwei weitere vereinsintern folgen. Diese Veränderungen bei den Rot-Weißen blieben auch nach außen nicht unbemerkt.

„Es hat mich schon gefreut, dass wieder Kicker aus Gaißach oder Bad Heilbrunn zum Zuschauen gekommen sind. Die sind dann oftmals auch nach dem Match sitzen geblieben und haben mit uns in gemütlicher Runde den einen oder anderen Sieg gefeiert“, sagt Demir.

„Kein Spieler ist unersetzlich“

Eine sportlich gute Entwicklung habe auch er als Coach durchgemacht, seitdem er mittlerweile dreieinhalb Jahren bei Rot-Weiß an der Seitenlinie steht: „Nach dem Aderlass zuletzt habe ich zwei Dinge gelernt: Kein Spieler ist unersetzlich, und ich brauche keine Unruheherde in der Mannschaft.“ Außerdem habe auch etwas dazu geholfen, dass er den Trainer-B-Schein (bis Bayernliga) gemacht und als Lehrgangsbester abgeschlossen hat: „Da habe auch ich noch einige interessante Dinge dazugelernt.“

Von den Einzelkönnern her sei man heuer ein wenig schwächer gewesen als noch in der Vorsaison. „Aber als Mannschaft waren wir brutal stark. Wir hatten einen sehr starken Charakter im Team.“ Vorne mitspielen wollten die Rot-Weißen, Aufstiegsambitionen hatten sie zunächst aber keine: „Wir haben immer nur von Spiel zu Spiel geschaut.“ Außerdem sei der Zusammenhalt immer besser geworden: „Es gab vor allem keine Grüppchenbildung mehr. Wir sind jetzt eine Mannschaft, in der jeder ziemlich schnell gemerkt hat, dass wir nur zusammen Erfolg haben können.“

Demir hat „richtig Spaß“

Durch dieses Gefühl konnte man am Saisonende auch zahlreiche Ausfälle von Stammkräften kompensieren. Die Verteidiger Max Barthel und Alex Baumgärtner sowie Torhüter Marius Scurtu (Handverletzung) standen nicht mehr zur Verfügung, und Marinus Estner war lange Zeit angeschlagen. Zudem hat Regisseur Sebastian Horwath ein „echtes Seuchenjahr“ hinter sich. „Schön, dass es dennoch mit dem Aufstieg bereits im ersten Anlauf geklappt hat.“

Für Demir gibt es überhaupt keine Frage, dass er auch in der neuen Kreisklasse bei den Rot-Weißen weitermacht: „Es macht richtig Spaß hier. Wir haben mittlerweile eine sehr gute Kommunikation zwischen mir, den Spielern und der Vereinsführung. Wenn Probleme auftauchen, werden die auch gemeinsam aus der Welt geschafft. Damit kann jeder auch manch’ unliebsame Entscheidung mittragen.“

Aufrufe: 014.6.2019, 19:04 Uhr
Tölzer Kurier / Ewald ScheittererAutor