2024-05-10T08:19:16.237Z

Testspiel
Arm in Arm für den guten Zweck. Die Kölner Traditionsmannschaft (rote Trikots) und die Siegerlandauswahl bildeten das Highlight des Stemmer-Cups und sammelten Geld für das Projekt Alem Brasil. Fotos (3): sta
Arm in Arm für den guten Zweck. Die Kölner Traditionsmannschaft (rote Trikots) und die Siegerlandauswahl bildeten das Highlight des Stemmer-Cups und sammelten Geld für das Projekt Alem Brasil. Fotos (3): sta

Siegerlandauswahl meldet sich zurück

Heimische Cracks besiegen Kölner Traditionsmannschaft - Helmes trifft vier Mal

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„Für jedes Tor, was wir erzielen, haben mir Peter Wynhoff und Karl-Heinz Pflipsen eine Kiste Bier versprochen“, sagte Henning Heimann vor dem Spiel der Siegerlandauswahl gegen die Traditionsmannschaft des 1. FC Köln. Die beiden Ex-Stars des ewigen rheinischen Rivalen Borussia Mönchengladbach, die noch im Vorjahr selbst am Wilnsdorfer Höhwäldchen zu Gast waren, mussten am Samstagabend tief in die Tasche greifen: Die Siegerland-Auswahl besiegte den FC nämlich mit 5:2!

Überragend: Patrick Helmes, der seine Torjägerqualitäten mal wieder unter Beweis stellte, gleich vier Mal einnetzte, die Siegerland-Auswahl zum Erfolg führte und so eine eigenen Kameraden, für die Helmes als ehemaliger FC-Profi oftmals angetreten war, so richtig vermöbelte.

„Patrick macht jedes Spiel seine drei, vier Dinger. Ich glaube, er ist 16 Jahre jünger als ich, insgesamt war der Gegner jünger und fitter. Das merkt man“, konstatierte Holger Gaißmayer, die Kölner Sturmspitze, die es in den Anfangsminuten verpasste, seine Truppe in Führung zu bringen. Einmal scheiterte der ehemalige Bundesliga-Stürmer an Keeper Oliver Broska, danach am Schiedsrichtergespann, das seinen Einschuss zur möglichen Führung als „Abseits“ wertete, was Stadionsprecher Karl-Heinz Müller süffisant kommentierte: „Das war der erste Videobeweis hier in Wilnsdorf.“

Danach übernahmen die heimischen Cracks das Kommando und erspielten sich bis zur Pause nicht nur ein Übergewicht, sondern auch eine 4:0-Halbzeitführung, für die Helmes (3) und Lars Toborg sorgten. Joachim „Jocki“ Kühn, der gemeinsam mit Uwe Helmes die SI-Auswahl coachte, konstatierte Mitte der ersten Halbzeit mit einem Augenzwinkern: „Ich habe die gesamte letzte Nacht Videomaterial der Kölner studiert. Vorbereitung ist alles.“

Nach dem Seitentausch verkürzten die nun deutlich besser kickenden „Geißböcke“, die ihre „Alten Hasen“ Stephan Engels und Matthias Hönerbach (ihrerseits 57 und 56 Jahre) austauschten, und kamen durch den „etwas“ bullig wirkenden Thomas Cichon (Foulelfmeter) und Gaißmayer schnell zu zwei „Buden“, was Kühn so erklärte: „Die beiden Szenen waren nicht auf meinen Videomaterial...“, während der FC-Goalgetter zur deutlich verbesserten Performance in den zweiten 40 Minuten (die Teams hatten sich aufgrund der Hitze auf eine verkürzte Spielzeit geeinigt) meinte: „Wir wollten uns mit Sicherheit nicht abschlachten lassen.“

Danach ging es hin und her, Helmes sorgte mit seiner vierten „Kirsche“ eine Viertelstunde vor Ende aber für Klarheiten. Da hatte sich Maik Wolf, der gemeinsam mit seinem Sportfreunde-Siegen-Spezi Sascha Bäcker in der ersten Hälfte die Innenverteidigung gebildet hatte, zur Pause aber ausgewechselt wurde, schon auf der Ersatzbank breit gemacht und tönte scherzend: „Ich habe heute zu Null gespielt“, worauf der ebenfalls nach einer Stunde an die Außenlinie „verbannte“ Keeper Broska meinte: „Du hast dich ja auch mit Händen und Füßen gewehrt, noch einmal eingewechselt zu werden.“

Der Spaß stand fraglos im Vordergrund, wenngleich die Kölner auch ein ums andere Mal mit Schiedsrichter-Entscheidungen haderten, aufgrund des derben Halbzeitrückstandes im zweiten Abschnitt sehr ehrgeizig agierten und auch in den letzten zehn Minuten ihre vermeintliche „Überzahl“ nicht mehr nutzen konnten. Denn auf Seiten der Siegerlandauswahl hütete nun Torsten Büdenbender das Gehäuse, der als glühender FC-Fan, sogar in einem Dress der Rheinländer im Tor stand, allerdings kaum noch geprüft wurde. Nicht auszudenken, wenn der Keeper am Ende noch seine Lieblingself mit „Patzern“ ins Spiel zurückgebracht hätte...

Nur Peter Wynhoff und Karl-Heinz Pflipsen und deren Portemonnaies hätte es wohl ein wenig gefallen und sie wären so um fünf Kisten Gerstensaft herumgekommen, dürften sich aber dann doch mehr darüber gefreut haben, dass der rheinische Rivale dort verlor, wo man selber im Vorjahr noch mit 4:2 triumphierte.


Siegerlandauswahl: Oliver Broska, Torsten Büdenbender - Maik Wolf, Sascha Bäcker, Rainer Willmann, Sandor Karolyi, Tobias Wurm, Andreas Nauroth, Florian Schnorrenberg, Zorislav Jonjic, Mentor Hajdari, Sandro Massafra, Henning Heimann, Lars Toborg, Patrick Helmes, Hamid Kermani und Markus Lienhard.

FC-Traditionself: Pierre Esser - Colin Bell, Massimo Cannizzarro, Carsten Cullmann, Thomas Cichon, Stephan Engels, Holger Gaißmayer, Stephan Glaser, Mathias Hönerbach, Steffen Herzberger, Matthias Scherz, Thomas Zdebel, Alexander Voigt, Marco Weller und Oliver Westerbeek.



„Jeder Euro, den ich helfen kann einzuspielen, tut gut!“

Der gute Zweck stand im Vordergrund des Stemmer-Cups und des Highlights des Samstagnachmittags. Bereits über 110.000 Euro waren vor dem Hobby-Turnier, dem Einlagespiel der Siegerland-Ü60 gegen die Ü50 der Alten Herren aus Wilgersdorf und der abschließenden Partie der Siegerlandauswahl gegen die FC-Traditionsmannschaft für das Projekt „Alem Brasil“ eingespielt worden, einige „Taler“ dürften, trotz der etwas enttäuschenden Kulisse von nur etwa 300 Zuschauern (das tolle Freibad-Wetter und das WM-Achtelfinale Frankreich gegen Argentinien hatten wohl einige Fans abgehalten), hinzu gekommen sein. „Ich war zwei Mal in Brasilien und durfte die Menschen und die Kultur kennenlernen. Das ist ein Paradies. Aber es gibt auch viel Elend zu sehen, ich hatte oftmals Tränen in den Augen“, erklärte Henning Heimann, der Organisator der Veranstaltung, blickte rüber zur Markus Lienhard und seiner Frau Teresa und sagte auch: „Ihr habt aus mir einen anderen Menschen werden lassen. Jeder Euro, den ich helfen kann einzuspielen, tut gut.“ Den anschließenden Applaus der Zuschauer hatte sich Heimann, Geschäftsführer der Firma Stemmer, redlich verdient.

„Unser Ziel ist es, gerade die Kinder von Drogen, von Alkohol und Prostitution fernzuhalten, ihnen Werte mitzugeben, wobei die Bibel und das Evangelium als Grundlage dienen“, ergänzte Markus Lienhard.

Aufrufe: 01.7.2018, 15:20 Uhr
Stefan StarkAutor