2024-06-14T14:12:32.331Z

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Siegburger Mentalität löste Blockaden

Freialdenhovens Trainer Wilfried Hannes hat Respekt vor der Verfassung der abstiegsbedrohten Gastgeber

Die Brust des Siegburger SV 04 schwoll in den letzten beiden Wochen mächtig an. Dennoch steht Borussias Gastgeber am Sonntag (15.30 Uhr, Walter-Mundorf-Stadion) weiter unter enormem Druck im Abstiegskampf.

In den fünf bisherigen Duellen zwischen Freialdenhoven und den Fußballern aus der 40.000-Einwohner-Stadt gewann immer die Heimmannschaft. Wenn die Borussen (fünfter Tabellenplatz) den derzeit von Hennef besetzten dritten Rang zurückerobern wollen, darf nach dem 1:2 gegen Deutz jedoch bis zum Saisonfinale nicht mehr viel schief gehen.

Neben den Patzern vor den Gegentoren, bei denen die Freialdenhovener den Kölnern zu viel Raum gewährten und Gedankenschnelle vermissen ließen (insbesondere beim rasch ausgeführten Freistoß zum 0:2), war es die Anfangsphase, die Trainer Wilfried Hannes die Stimmung verhagelte: „Die Einstellung war mir eindeutig zu lässig. Die ersten 20 Minuten sprachen wir in aller Klarheit an.“ Mehr erwartet der Fußballlehrer auch von dem eigenen Mittelfeld: „Wir brauchen wieder mehr Kontrolle im Zentrum.“ Die Stabilität war unter anderem für den schwer erkämpften 1:0-Hinspielsieg gegen die Siegburger an einem Novemberabend verantwortlich. „Nach dem Tor von Mark Szymczewski (auf dem Foto bei einer Flanke gegen Deutz) haben sie uns mit fußballerischen Mitteln unter Druck gesetzt. Mich wundert es eh, dass sie im Tableau so weit unten sind“, meint Hannes.

Bis vor kurzem zierte der SSV (aktuell Zwölfter mit einem Punkt Vorsprung auf die Abstiegsränge) sogar das Tabellenende. Auch der Trainerwechsel zur Saison-Halbzeit von Kinan Moukhmalji, mit dem der Durchmarsch von der Bezirks- in die Mittelrheinliga gelang, hin zu Philip Stegert (vorher beim Kreisligisten TuS Birk und der Mönchengladbacher Fohlen-Fußballschule beschäftigt) brachte zunächst kaum etwas. Unter dem 29-Jährigen, der in der Coaching-Zone immer unter Strom steht, verbesserte sich die Defensivordnung; Angriffspower und vor allem Punkte blieben aber überschaubar. „Wir benötigen jetzt echte Kerle mit Herzblut, denn der Abstieg wäre ein harter Schlag“, setzte Stegert vor der Partie gegen Wegberg-Beeck auf eine bedingungslose Kämpfer-Mentalität. Und tatsächlich endete die sieben Monate lange Durststrecke ohne einen „Dreier“ ausgerechnet gegen den Tabellenführer. Dem errungenen 2:0 ließ Siegburg letzte Woche ein ebenso eindrucksvolles 3:2 in Breinig folgen. Julian Fälber, in der vergangenen Spielzeit mit 22 Treffern Top-Torjäger der Liga und in dieser Saison bis dato erst einmal erfolgreich, löste seine persönliche Blockade durch einen lupenreinen Hattrick binnen 13 Minuten.

„Der SSV hat sich vom letzten Platz auf einen Nicht-Abstiegsrang wahrhaft zurückgearbeitet. Das Momentum spricht für Siegburg“, räumt Hannes ein. Den sehr unbequemen Hausherren und einer eventuell aufgeheizten Atmosphäre soll seine Mannschaft Aggressivität und Willenskraft entgegenbringen, damit sich die eigenen spielerischen Stärken entfalten können. Der zuletzt angeschlagene Claas Heinze steht wieder im Aufgebot, für Pascal Schneider dürfte die Partie noch zu früh kommen. Christian Kreutzer fehlt ein letztes Mal gesperrt.

Aufrufe: 025.5.2019, 13:00 Uhr
Tim SchmitzAutor