2024-05-22T11:15:19.621Z

Spielbericht
F: FuPa Brandenburg
F: FuPa Brandenburg

Sieben Treffer bei interessantem Test auf der Südkampfbahn

Spielbericht Testspiel: SV Eintracht Leipzig-Süd vs. SV Liebertwolkwitz 4:3 (2:2)

Am gestrigen Mittwochabend trafen mit dem Landesklasse-Vertreter SV Liebertwolkwitz und dem amtierenden Stadtpokalsieger SV Eintracht Leipzig-Süd zwei Teams aus dem Leipziger Süden in einem Testspiel aufeinander. Nach kurzweiligen 90 Minuten hieß es letztlich 4:3 (2:2) für die Schützlinge von Neu-Trainer Gregor Schoenecker.

Nachdem die ersten beiden Testpartien der Eintracht im Rahmen der Sommervorbereitung (1:6-Niederlage beim Oberligisten VfL Halle 96 und 2:2-Remis gegen Roter Stern Leipzig) in sportlicher und personeller Hinsicht noch eher wenig Aussagekraft besaßen, sollte das Duell mit den Wolksern schon eine erste Standortbestimmung für das junge ELS-Team darstellen. Die 1858er, welche eine personell angespannte letzte Spielzeit auf einem versöhnlichen neunten Rang der Nordstaffel beendeten, nahmen dieses Match als Auftakt für drei weitere angesetzte Partien, bevor im Landespokal gegen den FC Blau-Weiß Leipzig erstmals scharf geschossen wird.

Auf bestem Geläuf auf der noch immer im Umbau befindlichen Südkampfbahn wurde sich vom Anpfiff weg nichts geschenkt: Die Gastgeber spielten in einem offensiven 4-3-3 und versuchten den Gegner früh anzulaufen, hoch zu pressen und auf Fehler der Gäste zu lauern. Und der Plan sollte aufgehen: Immer wieder eroberte man in der Anfangsphase durch viel Laufarbeit, gutes Verschieben und konsequenter Zweikampfführung das Leder und schaltete dann schnell um. So besaßen Felix Anders (Pfosten) und Thomas Müller die ersten Torabschlüsse.

ELS stört früh und belohnt sich mit 2:0-Führung

In der 18. Spielminute war es dann soweit: Christian Laubert luchste im Gegenpressing seinem Wiedersacher die Pille ab, war in der Folge auf und davon und ließ auch dem Hüter der 58er mit einem Schuss in die linke untere Ecke keine Abwehrchance. Doch damit nicht genug, denn nur fünf Minuten darauf setzten die in weiß spielenden Platzherren gleich noch einen drauf. Nach Balleroberung auf Höhe der Mittellinie durch Müller ging es sehr schnell: Im 3 vs. 2 lief die Eintracht auf das SVL-Gehäuse zu, spielte den Angriff resolut aus, sodass Kai Böttner am Ende nur noch einschieben musste – 2:0.

Es folgte eine Phase, in der das Team um Kapitän Max Böhme ein wenig vom Tempo gehen musste, was der Gegner wiederum zu nutzen wusste. Die von Benjamin Wagner betreute Equipe versuchte nun immer wieder mit gezielten Diagonalbällen die pfeilschnellen Außenbahnspieler in Szene zu setzen und somit Druck auf das von Julian Kirsch gehütete Tor zu machen. Infolge einer Eintracht-Ecke ging es dann ganz fix: Ein zweiter Ball landete bei den Wolksern, die schnell umschalteten und mit drei direkt gespielten Pässen das Feld überquerten, ehe an der Strafraumkante Kevin Bandermann wunderbar freigespielt wurde, sodass dieser ohne Probleme vollenden konnte.

Wolks mit der richtigen Antwort nach eiskalt vollstreckten Angriffen

Nun drohte sich das Blatt zu wenden und der Druck der Gäste nahm zu. Besonders auffällig agierte dabei Franz Dittrich auf der rechten Außenbahn, welcher immer wieder mit Tempodribblings und Flankenläufen den Weg in des Gegners Strafraum suchte. So auch in der 33. Spielminute, als jener nach einem Steilpass in den Sechzehner zog und mit einem platzierten Schuss in die linke untere Ecke zum 2:2-Ausgleich traf. Die Hausherren reagierten, stellten taktisch um und konnten das Geschehen wieder ein wenig beruhigen. Weitere nennenswerte Chancen sollte es nicht mehr geben, sodass es mit einem verdienten Remis in die Pause ging.

Mit Beginn des zweiten Durchgangs tauschten beide Teams ein wenig durch und hüben wie drüben egalisierte man sich nun weitestgehend im Mittelfeld. Die erste dicke Gelegenheit besaß dann wiederum der Gastgeber, als der eingewechselte Vincent Spoddig mit einem Schuss noch am gegnerischen Keeper scheiterte, ehe wenig später ein Heber von Sebastian Müller gerade noch von der Torlinie gekratzt werden konnte. Auf der Gegenseite sorgten Hickel, Lochmann und Co. weiter für Unruhe, aber die gut gestaffelte ELS-Hintermannschaft hatte meist einen Fuß dazwischen.

Main und Deis lassen ELS erneut jubeln - Lochmann-Treffer zu wenig

Nach einer guten Stunde Spielzeit wurde schließlich eine Kombination zweier Youngster mit dem Treffer zum 3:2 belohnt, als Spoddig den eingelaufenen Felix Main sah und dieser sicher abschloss – die abermalige Führung. Doch wieder sollte es nicht lange dauern, ehe die Grün-Weißen das Resultat weiter in die Höhe zu schrauben wussten. Rechtsverteidiger Philipp Deis suchte sein Heil in der Offensive und tankte sich bis in den Strafraum, wo er anschließend das Leder flach und scharf vor das Tor servierte und Andreas Lobsch bei seinem Klärungsversuch das Spielgerät im eigenen Kasten unterbrachte.

Aber das Duell der letztjährigen Tabellenneunten ihrer jeweiligen Ligen war noch lange nicht beendet: So drückte jetzt der SVL wieder aufs Tempo und versuchte mit schnellem Passspiel die Abwehrkette in Bewegung zu setzen. Einen sehenswerten Angriff verwertete nach Kopfball-Rücklage in der 73. Minute schließlich Jonny Lochmann per Direktabnahme zum 4:3. Geht da noch was für den Landesklasse-Vertreter? Die Frage sollte sich in der Schlussviertelstunde klären: Hier hielten die Kicker von der Südkampfbahn das Geschehen zumeist clever vom eigenen Gehäuse fern und sorgten über Böttner (Freistoß), Spoddig (Pfosten) und Müller immer wieder für Entlastung nach Konterangriffen, während Liebertwolkwitz zu selten zu klaren Torabschlüssen kommen konnte und es letztlich beim knappen Erfolg für den Stadtligisten bleiben sollte.

Insgesamt ein aufschlussreicher Test für beide Vertretungen, der beiden Coaches sicher weitere Erkenntnisse über den Gegenwartszustand ihrer Mannschaft liefern konnte. Bis zum Saisonstart sind es nun noch zweieinhalb Wochen, in denen man sich die nötigen Körner holen, das angestrebte Zusammenspiel verbessern und das taktische Feintuning erlangen kann, ehe es am 18.08.18 für beide Clubs im Landespokal um den Einzug in die zweite Runde geht.

SV Eintracht Leipzig-Süd: Kirsch - Werner, Böhme, Raschke, Mock, Nahrendorf, Laubert, Böttner, Main, Anders, T. Müller (Zweite Halbzeit: Deis, Kranz, Oschmann, Kiermeier, Engler, Spoddig, S. Müller).

SV Liebertwolkwitz: Hell - Fleischer, Mäding, Angermann, Bandermann, Gies, Weniger, J. Hickel, O. Aust, Lochmann, Ilgner (Pehla, Lobsch, Dittrich).

Torfolge: 1:0 Laubert (18.), 2:0 Böttner (23.), 2:1 Bandermann (27.), 2:2 Dittrich (33.), 3:2 Main (65.), 4:2 Deis (69.), 4:3 Lochmann (73.).

Schiedsrichter: Stracke - Clement, Manhique

Aufrufe: 02.8.2018, 15:00 Uhr
mnaAutor