2024-05-02T16:12:49.858Z

Interview
Torwart und Vereinsvorsitzender: Nuri Yilmaz, einer von sieben Spielern im Türkiyemspor-Kader, die diesen Nachnamen tragen.	F.: Ernst Mayer
Torwart und Vereinsvorsitzender: Nuri Yilmaz, einer von sieben Spielern im Türkiyemspor-Kader, die diesen Nachnamen tragen. F.: Ernst Mayer

Sieben Mal Yilmaz

Abteilungsleiter Engin Askin erklärt, warum sich Türkiyemspor Krumbach trotzdem nicht umbenennen wird

Beim Kreisklassen-Absteiger Türkiyemspor Krumbach wimmelt es nur so vor Spielern, deren Nachname Yilmaz lautet. Abteilungsleiter Engin Askin klärt im Interview über die Verwandschaftsverhältnisse auf und spricht auch über die Zukunft seines Vereins.

Herr Askin, was halten Sie von dem Vorschlag, den Verein Türkiyemspor Krumbach künftig als „Türkiyemspor Yilmaz“ in die Punktrunde zu schicken?

Askin: Daran ist nicht gedacht, auch wenn sechs Spieler plus ein Betreuer den gleichen Familiennamen tragen.

Wie ist das familiäre Verhältnis der sieben Spieler zueinander?

Askin: Spielertrainer Ahmet und Torwart Erdem sind nicht miteinander und auch nicht mit den anderen verwandt. Alim, Ismet und Engin hingegen sind die Neffen von Torwart Nuri.

Bei so viel Yilmaz muss der Schiedsrichter doch höllisch aufpassen, dass er nichts durcheinander bringt. Hat es diesbezüglich schon mal Probleme gegeben?

Askin: Diesbezüglich ist mir Gottseidank noch kein Fall bekannt.

Hat der Name Yilmaz eine besondere Bedeutung?

Askin: Yilmaz heißt so viel wie „Der nie aufgibt“.

Trifft das dann auch auf die Akteure zu?

Askin: Als gutes Beispiel möchte ich da Nuri nennen. Der steht mit seinen 35 Jahren nicht nur im Tor der ersten Mannschaft, sondern ist auch noch Vorsitzender. Er ist also auf und neben dem Platz äußerst rührig.

Wer steht in der Hierarchie der Fußballfamilie Yilmaz ganz oben?

Askin: Nuri hat schon einen gewissen Einfluss. Das Sagen haben aber als erstes Spielertrainer Ahmet Yilmaz und sein gleichberechtigter Kollege Alisan Saltik.

Türkiyemspor Krumbach spielt mit zwei Mannschaften in der A-Klasse (West 1 und 2). Welche Prioritäten werden da bei der Aufstellung gesetzt?

Askin: Es gibt da die klare Regel: wer ins Training kommt, spielt in der ersten Mannschaft, wer trainingsfaul ist, in der Reserve.

Krumbach I befindet sich in der A-Klasse West 1 jenseits von Gut und Böse, die Reserve hingegen bangt als Vorletzter der West 2 um den Klassenerhalt. Liegt es da nicht nahe, für den Rest der Saison alle guten Akteure in der Reserve aufzubieten, um auch in der nächsten Saison dabei zu sein?

Askin: Da muss ich widersprechen. Wir haben diese Dinge schon auch im Vorstand besprochen und ich habe vorgeschlagen, dass wir die erwähnte Regelung so beibehalten. Sollten wir beispielsweise 80 Prozent der Spieler der ersten Mannschaft künftig in der Reserve einsetzen, so würden wir möglicherweise die Klasse erhalten, aber das Problem wäre nicht gelöst. Das würde in der neuen Saison genauso wieder auftreten. Wenn wir momentan mit der Reserve meist nur Punktelieferant sind, dann muss man einen eventuellen Abstieg einfach akzeptieren. Und es ist dann vielleicht besser und motivierender, wenn man eine Klasse tiefer vorne mitzuspielen kann.

Türkiyemspor Krumbach hat in dieser Saison laut FuPa bereits 57 Spieler zum Einsatz gebracht. Ist euer Kader denn so groß?

Askin: Das kommt in erster Linie daher, dass bei der Reserve oft gleich mehrere Spieler – aus welchen Gründen auch immer – am Sonntag nicht zur Verfügung stehen. Vor allem dann, wenn weite Fahrten anstehen. Da muss ich dann als Abteilungsleiter immer wieder mal den einen oder anderen ehemaligen Spieler reaktivieren oder mit meinen 42 Jahren gar selbst eingreifen.

Die erste Mannschaft hat am Sonntag mit Schlusslicht SV Deisenhausen/Bleichen einen vermeintlich schlagbaren Gegner vor sich, der Zweiten bleibt beim TSV Offingen II wohl nur die Außenseiterrolle. Was erwarten Sie vom kommenden Spieltag?

Askin: Von der ersten Mannschaft erwarte ich einen Sieg, beim Spiel der Zweiten steht das Ergebnis in den Sternen. Da kommt es ganz darauf an, wer alles zur Verfügung steht.

Aufrufe: 07.4.2018, 11:43 Uhr
Mittelschwäbische Nachrichten / Alois ThomaAutor