2024-05-15T11:26:56.817Z

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Abgehärtet von drei Jahren in einer Jungenmannschaft: Lina-Maria Schmidt. Foto: Marina Schwarze
Abgehärtet von drei Jahren in einer Jungenmannschaft: Lina-Maria Schmidt. Foto: Marina Schwarze

„Sie liebt Fußball über alles“

Lina-Maria Schmidt entdeckte ihre Begeisterung erst zwischen den Pfosten

Fußball fand Lina-Maria Schmidt eher langweilig – bis ihre Eltern sie in den Ferien mit zum Training ihres zwei Jahre jüngeren Bruders Elias beim Osnabrücker Turnerbund (OTB) schickten, weil niemand auf sie aufpassen konnte. Im Sommer 2015 überredete sie Elias, damals ein Torhüter, es doch auch einmal zu versuchen. Für die damals Elfjährige ein Schlüsselerlebnis: „Ich hatte daran richtig Spaß.“
So sehr, dass sie bis zur C-Jugend drei Jahre lang das Tor der Jungenmannschaft hütete – anfangs noch abwechselnd mit ihrem Bruder, der später auf eine Position im Feld wechselte. Sie selbst hatte kein Interesse, den Kasten zu verlassen. „Weil ich mich im Tor wohlfühle“, sagt die heute 16-Jährige. Damit, sich vor jeden Ball zu schmeißen, hatte sie kein Problem. Gerade am Anfang habe sie jeder gehaltene Ball aufs Neue motiviert. „Das war genau das Richtige für mich.“

Vom OTB wechselte Schmidt zu den B-Juniorinnen der TSG Burg Gretesch, abgehärtet von den Jahren bei den Jungs. Die hätten sie „härter beschossen“, sagt Schmidt, deshalb sei ihr der Wechsel in die Bezirksliga nicht so schwergefallen. Der Eindruck, den Lulzim Lakna, Trainer der B-Juniorinnen, von der Torhüterin aus Belm hat, zeugt von ihrer Begeisterung für den Ballsport: „Sie liebt Fußball über alles.“ Schmidt sei talentiert, „immer da“ und „mit Herz und Seele dabei“.

Nach einer Spielzeit bei den B-Mädchen hat Schmidt in der diese Saison eine zusätzliche Rolle: Sie spielt weiter bei den B-Mädchen und gleichzeitig in der vierten Mannschaft der TSG, die sich im Sommer neu gegründet hat und als Neunermannschaft in der 1. Kreisklasse antritt. Bei fünf von sechs Spielen stand die 16-Jährige im Tor, Anfang Oktober hat Schmidt auch mal zwei Spiele an einem Wochenende gehabt. „Mal kann man das machen.“

Einen Unterschied zu den Spielen mit den Juniorinnen bemerkt sie bei der Technik und Körperlichkeit der Gegnerinnen, da seien die Frauen schon weiter. Mit nur acht Feldspielerinnen vor sich muss sie zudem höher stehen und mehr mitspielen, erklärt sie, statt sich voll auf ihren Kasten konzentrieren zu können wie bei den B-Mädchen. „Das mag ich schon lieber.“ Das Ende ihrer ersten Station im Frauenfußball ist allerdings schon absehbar: Für die Spielzeit 2021/22 ist die 16-Jährige fest im Kader der zweiten Mannschaft in der Kreisliga Süd eingeplant.

Ihre Leidenschaft für das Spiel zwischen den Pfosten will die Schülerin außerdem an andere weitergeben. An der Grundschule Powe in Belm, die sie selbst besucht hat, macht sie mit den Schülerinnen und Schülern der beiden Schulmannschaften Torwarttraining.
Aufrufe: 04.1.2021, 14:25 Uhr
Jana Probst / NOZ SportAutor