2024-06-17T07:46:28.129Z

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Die SG Dahlem-Schmidtheim bei einem Testspiel in Bessenich.
Die SG Dahlem-Schmidtheim bei einem Testspiel in Bessenich. – Foto: Marian Stanienda

SG Dahlem-Schmidtheim: "Das würde sich mancher Bezirksligist wünschen"

Kreisliga B, Staffel 2: Die SG Dahlem-Schmidtheim hat gute Chancen, bald wieder in die Kreisliga A zurückzukehren - wenn nicht in diesem Jahr, dann im nächsten. Trainer Marcel Timm profitiert dabei auch von einer starken Jugendarbeit, die ihm Qualität bringt und ein für die B-Liga außergewöhnliches Training ermöglicht.

Seit dem direkten Wiederaufstieg vor vier Jahren aus der Kreisliga C in die Kreisliga B Euskirchen befindet sich die SG Dahlem-Schmidtheim stetig auf dem Weg nach oben: Zunächst Platz elf, dann Platz sieben und zum Zeitpunkt der Annullierung der Spielzeit 2020/21 gar an der Tabellenspitze. Auch in diesem Jahr ist die Mannschaft in Staffel 2 wieder oben dran und ging als Tabellenzweiter in die Winterpause.

"Wir sind jetzt das zweite Jahr hintereinander oben drin und es wäre meiner Meinung nach auch verdient, wenn sich die Jungs belohnen und aufsteigen, sodass man nochmal Kreisliga-A-Fußball bei uns in Schmidtheim sieht", sagt Trainer Marcel Timm - zumindest in einer verkürzten Variante seiner Aussage. Denn zuvor stellte er klar: "Wir müssen gar nichts. Unser Ziel war es, oben mitzuspielen. Wir wussten, dass wir eine Truppe haben, mit der es gelingt. Es ist aber eine junge Truppe und da muss man auch immer ein bisschen Geduld haben."

Die Ausgangslage seiner Mannschaft ist trotz des Tabellenplatzes, der zum Aufstieg reichen könnte, nicht die Allerbeste. Die anderen drei Teams aus der Top 4 haben nämlich jeweils noch mindestens ein Nachholspiel gegenüber Schmidtheim in der Hinterhand. Zudem verlor Timm mit seiner Elf schon zweimal gegen die direkte Konkurrenz, was in der kurzen Saison mit nur zwölf Ligaspielen ein großes Problem sein könnte.

"Wenn du den ein oder anderen Punkt liegen lässt, wird es schwierig"

"Wir sind alle froh, dass wir spielen können", sagt der Trainer, merkt dann aber auch an, dass er mit dem Modus nicht ganz glücklich ist: "Du hangelst dich von einem Spiel zum anderen, kriegst keinen richtigen Rhythmus rein. Das ist wirklich unbefriedigend." Das Aufstiegsrennen würde es zudem schwieriger machen: "Wenn du den ein oder anderen Punkt liegen lässt, wird es in so einer kurzen Saison natürlich enorm schwierig, oben dran zu bleiben oder aufzusteigen."

Und es hat eine weitere Konsequenz, die Dahlem-Schmidtheims Angreifer André Klemp zu spüren bekam: Im September erhielt er im Spiel gegen die SG Mutscheid/Effelsberg/Houverath, eine Partie mit vier Platzverweisen, die Rote Karte. Danach wurde er für sechs Wochen gesperrt. "Die halbe Saison ist weg, das kann ja nicht im Sinne des Fußballs sein", findet sein Trainer. "Auch, wenn die Jungs mal einen Fehler machen - es ist keiner Verletzt worden, es war keine Tätlichkeit, es ist nichts Schlimmes passiert. Dann muss man da auch mal anders reagieren." Nach einem ausgebliebenen Pfiff des Schiedsrichters hätten sich Klemp und sein Gegenspieler geschubst, schildert Timm. Beide Seiten hätten es als nicht schlimm empfunden. "Aber wenn wir alles richtig machen würden, wären wir nicht in dieser Klasse und die Schiedsrichter sind auch so", sagt er.

Klemp hat seine Sperre nun abgesessen und ist wieder eine Option für den Trainer, genauso wie Angelo Pauli, der nach einer Verletzung zurückkehrt. Ansonsten hat sich am Kader nichts getan, zur kommenden Saison haben die allermeisten Spieler bereits ihre Zusage gegeben. Nur ein, zwei Fragezeichen gibt es noch, zum Beispiel wegen Unklarheiten im Job. Zudem stehen auch schon wieder Spieler aus der U19 in den Startlöchern, um die Mannschaft zu verstärken.

Timm lobt die Jugendarbeit

"Wir haben eine junge Truppe durch die sehr gute Jugendarbeit, die die letzten Jahre gemacht worden ist. Man merkt jedes Jahr, dass immer mehr Jungs hochkommen", lobt Timm. "Für die Klasse ist das einzigartig, du trainierst mit 18, 19 Leuten im Schnitt und zwei Torhütern. Das würde sich mancher Bezirksligist wünschen. Es geht zur Sache und das macht schon Spaß."

Ob es die Mannschaft schon in diesem Jahr in die Kreisliga A trägt? Das werden die restlichen Spiele zeigen, vier Heimspiele hat die SG Dahlem-Schmidtheim noch, das erste am 13. März gegen den SV Sötenich II. Direkte Duelle mit der Konkurrenz gibt es nicht mehr, es braucht letztlich also wohl ein wenig Schützenhilfe, damit es am Ende reicht - sollten die eigenen Spiele gewonnen werden, versteht sich. Und wenn es nicht klappt? "Dann greifen wir im nächsten Jahr wieder an", versichert Timm.

Aufrufe: 04.3.2022, 18:00 Uhr
Stefan JanssenAutor