2024-05-02T16:12:49.858Z

Relegation
Starke Leistung, offensiv wie defensiv: Setzens Kapitän Tobias Hirth (links) verteidigt hier gegen FC-Akteur Christof Grosser. Kurz vor Schluss wurde er dann vorne zum Helden, als er mit einem wunderbaren Schuss den wichtigen Ausgleich erzielte. Foto: Pascal Mlyniec
Starke Leistung, offensiv wie defensiv: Setzens Kapitän Tobias Hirth (links) verteidigt hier gegen FC-Akteur Christof Grosser. Kurz vor Schluss wurde er dann vorne zum Helden, als er mit einem wunderbaren Schuss den wichtigen Ausgleich erzielte. Foto: Pascal Mlyniec

Setzen mit einem Bein in der Bezirksliga

Siegerländer nach acht Minuten 0:2 hinten - Hirth mit Traumtor

Gerade einmal acht Minuten waren heute Abend auf dem Rasenplatz in Assinghausen gespielt, da musste man mächtig Angst um die Aufstiegshoffnungen des SV Setzen haben. Bereits mit 0:2 lag die Mannschaft von Trainer Jan Fünfsinn im Relegations-Hinspiel beim FC Assinghausen/Wiemeringhausen/Wulmeringhausen zu diesem Zeitpunkt zurück, doch am Ende schaffte sich der Vizemeister der A-Kreisliga Siegerland vor etwa 500 Zuschauern mit einem 2:2-Unentschieden noch eine gute Ausgangssituation für das Rückspiel am kommenden Sonntag (15 Uhr) in Obersetzen.

„Wir waren die ersten 25, 30 Minuten überhaupt nicht da, waren nicht aggressiv genug“, konstatierte Fünfsinn, dessen Team die Anfangsphase komplett verschlief. In der 2. Minute spielte Assinghausens „Zehner“ Moritz Bücker einen wunderbaren Chip-Ball in den Lauf von Janek Meyer, der in der Mitte Christof Grosser fand – 1:0. Sechs Zeigerumdrehungen später eroberte der überragende Bücker den Ball in der eigenen Hälfte, marschierte 50 Meter durchs Mittelfeld und zog dann aus 20 Metern ab – 2:0. „Ich habe meine Mannschaft in der Halbzeit gefragt, ob sie mich eigentlich verarschen will. Wir hätten sogar noch höher zurückliegen können“, sagte Fünfsinn angefressen.

Dass seine Gefühlslage nach 90 Minuten aber eine gänzlich andere war, lag daran, dass seine Schützlinge auf den doppelten Rückschlag die richtige Reaktion zeigten und sich stetig mehr in die Partie hineinbissen. „In so einer Situation braucht man dann ein paar positive Aktionen, die einem das Selbstvertrauen zurückbringen“, wusste auch Fünfsinn, der nach zehn Minuten den ersten Schuss von Bayram Basyigit sah, den FC-Keeper Michael Padberg mit einer starken Reaktion noch an den Pfosten lenkte. Vier Minuten später stocherte Basyigit am Fünfmeterraum den Ball ins Netz, doch Schiedsrichterin Jana Klaaßen hatte ein Foul an Padberg gesehen und gab das Tor nicht.

Setzen war nun jedoch vollends in der Partie angekommen und übernahm gänzlich die Kontrolle. Die anfängliche spielerische Leichtigkeit der Hausherren war wie weggeblasen, stattdessen geriet die Hintermannschaft ein ums andere Mal ins Wanken. Nach einigen weiteren vergebenen Gelegenheiten stand Basyigit schließlich nach einem Freistoß von Tobias Hirth völlig frei und drückte den Ball aus kurzer Distanz zum Anschlusstreffer über die Linie (34.). „Das war natürlich ganz wichtig, das Tor noch vor der Halbzeit zu machen. Vorher dachte ich schon, das darf nicht wahr sein, aber dann waren wir wieder drin“, resümierte Fünfsinn.

Dessen Team war auch nach dem Seitenwechsel spielbestimmend, die große Torgefahr ging dem SVS zunächst aber ab. Erst mit der Hereinnahme von Maximilian Böcking für Cihan Yaman nach 75 Minuten kam wieder mehr Schwung in die Angriffsbemühungen der Gäste. Gerade zwei Minuten war Böcking auf dem Feld, als er eine flache Hereingabe von Mario Li Vigni um Zentimeter verpasste. Kurz darauf hatte der Stürmer den Ausgleich auf dem Fuß, doch Tobias Erlemeier blockte den Versuch in letzter Sekunde.
So war das letzte, ganz große Highlight der Partie dem SV-Kapitän vorbehalten. In der 87. Minute landete eine verunglückte Flanke von Dennis Dreisbach zunächst am Querbalken und als der ebenfalls eingewechselte Louis Weber den Nachschuss vorbeisetzte, schien das FC-Tor vollends vernagelt. Patrick Schmidt machte den Ball jedoch noch einmal scharf und nach einer verunglückten Abwehr der Hintermannschaft der Gastgeber nahm Tobias Hirth den Ball direkt aus der Luft und traf haargenau ins Kreuzeck.

Der Rest waren Setzer Jubelstürme, denn das 2:2-Remis brachte den A-Liga-Aufsteiger ganz nah an den „Durchmarsch“ in die Bezirksliga. Der Aufstieg ist zum Greifen nah – auch wenn damit nach acht Minuten niemand mehr rechnete.

Aufrufe: 07.6.2018, 22:05 Uhr
Pascal MlyniecAutor