Viktoria Kahl - Jahn Forchheim (Mittwoch, 22. Mai, 18:30 Uhr)
Unterschiedlicher könnten die Stimmungsbilder kaum sein. Landesliga-Vize Kahl, gerade erst von der Bezirksliga aufgestiegen, schwebt auf Wolke 7. Für die Elf von Trainer Nils Noe besteht die Möglichkeit, direkt in die Bayernliga durch zu marschieren. Auf der anderen Seite Jahn Forchheim. Der Traditionsverein blickt auf eine verkorkste Saison zurück, die nun aber doch noch gerettet werden könnte.
"Die Stimmung in der Mannschaft ist super, wir haben nichts zu verlieren", vermeldet André Kasiow, Sportlicher Leiter von Viktoria Kahl. Der Aufstieg in die 5. Liga wäre nach einer ohnehin schon starken Saison mit 17 Siegen, 5 Unentschieden und 8 Niederlagen noch das i-Tüpfelchen. Am nötigen Selbstvertrauen wird es dem Aufsteiger also nicht fehlen. "Wir werden sicherlich kompakt stehen und Nadelstiche setzen", gibt Kasiow die taktische Marschrichtung vor. Offen ist der Einsatz von Gabriel Akmann, der sich mit einem Bluterguss in der Kniekehle herumplagt.
Etwas unzufrieden mit den Rahmenbedingungen dieser Partie ist Jahn Forchheim. "Wir müssen unter der Woche über 200 Kilometer fahren. Und Spielbeginn ist bereits um halb sieben. Keine Frage: Der FC Kahl stünde natürlich vor der gleichen Herausforderung. Doch auch diese Hürde müssen und werden wir akzeptieren", erklärt Torwarttrainer Thomas Oppelt. Nichtsdestotrotz strebt die Sportvereinigung natürlich den Verbleib in der Bayernliga an. "Abgerechnet wird erst nach der Relegation. Das sind zwei entscheidende Spiele in unsere Bilanz", macht Trainer Christian Springer deutlich.
1. FC Sand - FSV Erlangen-Bruck (Mittwoch, 22. Mai, 18:30 Uhr)
Der psychologische Vorteil liegt ganz klar auf Seiten der Gäste. Vier Mal sind beide Teams in den vergangenen zwei Spielzeiten aufeinander getroffen. Vier Mal siegte der FSV Erlangen-Bruck bei einem Torverhältnis von 10:1. Doch ähnlich wie Derby haben Relegationsspiele bekanntlich eigene Gesetze.
Das weiß auch Bruck-Trainer Normann Wagner, der in den vergangenen Jahren mit "seinem" Verein so ziemlich alles erlebt hat, was im Fußball möglich ist. Auf Basis dieser Erfahrungen weiß der 45-Jährige, auf was es nun ankommt: "Wir haben zwei Endspiele, in denen man alles reinwerfen muss - Herz, Leidenschaft und Kampf!" Eine klare Vorgabe, weitere Ankündigungen sind nicht nötig, wie Wagner findet.
Etwas anders ist die Lage bei Sand. Man ist froh, überhaupt die Relegation erreicht zu haben, verdeutlicht Trainer Schlereth. Und nun habe man mit Erlangen noch den schwersten Brocken erwischt, der möglich war. "Wir wissen, dass wir uns gegenüber der Runde nochmals steigern müssen, um bestehen zu können, wir wissen aber auch, dass wir dazu in der Lage sind. In der Relegation spielen auch die Nerven eine Rolle und wir hoffen, dass wir unsere so im Griff haben, um die Saison mit dem Klassenerhalt zu krönen."
Die Sieger der Spiele (nach Hin- und Rückspielen gemäß Europapokal-Modus) schaffen die Qualifikation für die Bayernliga-Spielzeit 2019/20. Es findet keine zweite Relegationsrunde statt.