2024-05-02T16:12:49.858Z

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foto: fvo, dz
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Sechs Spieler wechseln vom SV Hohenlinden zum FC Forstern

Sechs Abgänge fix, erst zwei Neue 

Ein Sextett von Spieler, inklusive Kapitän Ittlinger, wechseln nach Forstern. Sportlicher Ersatz wird bereits in Aussicht gestellt.

Grundsätzlich ist Thomas Heidfeld mit seiner Arbeit als Fußballabteilungsleiter beim SV Hohenlinden zufrieden. „Die Gesamtabteilung sehe ich durchweg positiv, mit guten Kooperationen in den Jugendteams mit Forstinning (JFG FC Salzburg), Edling bei den Mädchen (SG Edling-Hohenlinden) und jetzt wieder mit Forstern bei den Damen.“ Dazu passt ein erweitertes Sportheim und der jüngst beschlossene Bau eines Kunstrasenplatzes. „Alles auf einem guten Weg.“

Wo der Weg für das Aushängeschild der Abteilung, die Herren-Kreisligamannschaft, kurz-, mittel-, und langfristig hinführen soll, scheint dieser Tage aber nur ein Mann zu entscheiden: Vereinsvorstand und Finanzier Ludwig Attenberger. „Die Fußballer sind sein Lieblingskind. Leider trifft er dabei auch die ein oder andere Entscheidung alleine, die jetzt im Nachhinein nicht so gut gelaufen ist“, spricht Heidfeld den Trainerwechsel unmittelbar nach der verpassten Aufstiegsrelegation an, „den ich in dieser Art im menschlichen Miteinander kritisiere“.

Überlegungen, sich von Ralf Santelli zu trennen, seien Heidfeld zwar bekannt gewesen. Zeitpunkt, Finalisierung und die Nachfolgeregelung mit Günter Neef, erledigte Attenberger aber im Alleingang. „Diese Dinge hätte ich als Abteilungsleiter gerne mitentschieden. Den neuen Trainer habe ich bis heute nicht kennengelernt. Das habe ich mit Ludwig besprochen und ich möchte künftig mehr mitgestalten.“

Dass auch ein bedeutender Teil der Mannschaft, insbesondere in Reihen der im Ort verwurzelten Spieler, mit den jüngsten internen Entwicklungen nicht einverstanden ist, bestätigt Kapitän Sebastian Ittlinger: „Im Mai hatten wir mit Ludwig (Vorstand Attenberger, d.Red.) ein Gespräch, in dem wir ihm gesagt haben, dass wir gerne mit Ralf (Ex-Coach Santelli) weiterarbeiten würden. Das wollte er uns nicht zusichern, sondern die letzten drei Spiele gewinnen und dann weiterschauen.“ Alle drei Spiele wurden gewonnen, die von Attenberger suggerierte Option für eine fortgeführte Zusammenarbeit mit Santelli, war aber bereits kurz nach dem Schlusspfiff gegen Alemannia vom Tisch.

Gemeinsam mit Torhüter Valentin Katterloher, Simon und Noah Haberl, Andreas Maier sowie Manuel Graf hat sich Sebastian Ittlinger nun dem Nachbarverein FC Forstern angeschlossen. „Der Abgang von Ralf war dabei nicht unbedingt der Auslöser“, erklärt er. „Das war für uns alle eine schwere Entscheidung, und wir hoffen, dass die Hohenlindener nicht allzu sauer und enttäuscht darüber sind. Wir wollen den Verein auch weiter unterstützen. Aber wir hatten lange keine Planungssicherheit und haben uns dann entschieden, gemeinsam etwas Neues auszuprobieren.“

Als Protestmarsch über die Landkreisgrenze zum Kreisklassisten dürfe man den Gruppenwechsel nicht verstehen. „Uns war es wichtig, als Freunde gemeinsam weiterzuspielen, ohne großen Fahrtaufwand“, so Ittlinger. Die Wahl fiel auf den Kreisklassisten FCF, dessen Sportlicher Leiter Roland Gfüllner betont: „Für uns ist das natürlich ein Traum. Ein Sechser im Lotto. Sie sind aber alle auf mich zugekommen, ich habe niemanden angebaggert und will die gute Zusammenarbeit mit Hohenlinden nicht gefährden.“

Ob dem Sextett weitere Abgänge folgen, kann Thomas Heidfeld erst heute Abend sagen, wenn die Frist für die Einreichung der Abmeldungen verstrichen ist. Überhaupt lagen dem SVH-Abteilungsleiter bis Sonntagabend erst zwei formelle Abmeldungen vor. Von Noah Haberl und Florian Peter („will überhaupt nicht mehr spielen“). „Es ist natürlich schade, den ein oder anderen dieser Jungs zu verlieren und da geht dann auch ein Stück Verein weg“, so Heidfeld. „Aber das können wir fußballerisch mit den Zugängen kompensieren.“

Diesbezüglich könne man namentlich vorerst nur Thomas Hamberger (28, VfB Hallbergmoos-Goldach) und Angreifer Marco Candussi (23, BSC Sendling) benennen. Weitere Verpflichtungen sollen bald publik gemacht werden. Dann wird auch die kurzfristige Marschrichtung der Neef-Elf schärfere Konturen annehmen. In jedem Fall wird es ein schmaler Grat werden. „Eine Retortenmannschaft will keiner hier im Ort“, sagt Thomas Heidfeld. „Es wäre schon wichtig, einen Kern an guten, ortsansässigen Spielern dabei zu haben. Deshalb werde ich mich mit einem großen Teil der Spieler noch unterhalten.“

Aufrufe: 01.7.2019, 10:43 Uhr
Ebersberger Zeitung / Julian BetzlAutor