2024-05-17T14:19:24.476Z

Halle
Sechs Nationen ? ein Titel: Die C-Junioren des VfL Rüdesheim sind Futsal-Kreismeister. Über den Titel jubeln mit Trainer Mario Stüder (links) und Co-Trainer Sven Monteiro (rechts) mit den Spielern Silvestre Monjane, Dominik dos Santos, Leandro Gulipa, Fevzi Almazoglu, Tiago Gomes, Noah Klumper, Andreas Rodionov. Mücahit Cubik, Pascal Szewczak, Enrico Piccoli, Daniel Goncalo, Kacper Niczyporuk und
Sechs Nationen ? ein Titel: Die C-Junioren des VfL Rüdesheim sind Futsal-Kreismeister. Über den Titel jubeln mit Trainer Mario Stüder (links) und Co-Trainer Sven Monteiro (rechts) mit den Spielern Silvestre Monjane, Dominik dos Santos, Leandro Gulipa, Fevzi Almazoglu, Tiago Gomes, Noah Klumper, Andreas Rodionov. Mücahit Cubik, Pascal Szewczak, Enrico Piccoli, Daniel Goncalo, Kacper Niczyporuk und

Sechs Spieler, sechs Nationen

VFL RÜDESHEIM ,,Internationale" C-Junioren gewinnen den Kreistitel

Rüdesheim. Ihren meisterlichen Husarenstreich bei der Futsal-Kreismeisterschaft feierten die C-Junioren-Fußballer des VfL Rüdesheim im portugiesischen Clubheim mit italienischer Riesenpizza vom türkischen Gastronom. Die Multikulti-Fete passte vortrefflich zum bunten ,,internationalen Meisterteam", in dem mit Deutschen, Portugiesen, Türken, Russen, Polen und einem Italiener gleich Kinder aus sechs Nationen in toller Völkerverständigung am Ball waren. ,,Damit dürften wir weit und breit den Rekord halten", kennt Trainer Mario Stüder keine andere Jugendmannschaft, in der so international gekickt wird. Demnächst werden es sogar ,,Sieben in einem Team" sein, denn seit einiger Zeit trainiert noch ein Junge aus Syrien mit, bei dem aber die Passformalitäten noch nicht geklärt sind. Er sei aber schon ganz begeistert dabei. Zwar gibt es hier noch eine kleine Sprachbarriere - aber keinerlei Verständigungsprobleme: ,,Er hat einmal zugeguckt und sofort alles umgesetzt", unterstreicht Stüder, dass er bei der gemeinsamen ,,Sprache Fußball" gar nicht viel zu erklären brauchte. Überhaupt gibt es im Team absolut keine Schwierigkeiten mit den vielen Nationen: ,,Die verstehen sich ganz prima und ergänzen sich", sagt der Trainer, der mächtig stolz auf sein ,,bunt gemischtes Team" ist.

Auf dem Platz steht die deutsche Sprache im Vordergrund - ganz selbstverständlich und nicht etwa, weil andere Sprachen verboten wären. Vielmehr gibt es die Vorgabe vom Trainer, auf dem Platz viel miteinander zu reden, damit man sich gegenseitig helfen kann. Anfeindungen wegen seiner Multi-Kulti-Truppe hat Stüder zum Glück noch nie erlebt. Als Zweiter der Landesliga ist man natürlich ein Gejagter, der öfter sehr hart attackiert - auch verbal. ,,Da haben wir auch schon Beleidigungen gehört", unterstreicht der Trainer. Diese seien aber nicht rassistisch gewesen. Er findet die Vielfalt in seinem Team einfach bereichernd, nicht nur wegen der vielfältigen Leckereien aus den unterschiedlichen Ländern, die etwa von den Eltern bei der Weihnachtsfeier der gesamten Rüdesheimer Jugendabteilung aufgetischt wurden. Das Schweinefleischverbot für die Muslime hat man dabei ganz simpel gelöst mit Hamburgern, die bei allen Kindern ein Hit sind - und die aus Rindfleisch bestehen.

Ein paar kleine Anlaufschwierigkeiten gesteht Stüder aber doch ein: Es brauchte schon eine Zeit, die nicht oft genutzten Nachnamen richtig auszusprechen und sich die Schreibweise zu merken. Da war er schon froh, dass die Spieler nach und nach dazu kamen, damit er nicht alles auf einmal lernen musste. Trotzdem gab es manchmal kleine Fehler, über die sich dann die Spieler köstlich amüsierten. Als es einmal bei einer Passkontrolle schnell gehen musste und er sich beim Aufrufen der Namen ohnehin schon etwas die Zunge verknotet hatte, rutschte ihm bei ,,Mücahit" ,,Mütschili" heraus. Und einmal passierte ihm an der Taktiktafel ein kleiner Fauxpax: Da hatte er tatsächlich alle komplizierten ausländischen Namen richtig geschrieben - und ausgerechnet beim deutschen Namen Philipp einen Fehler gemacht - was natürlich ein riesiges Gelächter gab. Aber ein bisschen Spaß gehört in einer Mannschaft nun einmal dazu...

Aufrufe: 026.1.2016, 18:00 Uhr
Heidi SturmAutor