Schwing: "Da ist überhaupt kein Druck"

Hallo Florian, wie baut man eine junge Mannschaft nach so einer bitteren Niederlage (4:5 in letzter Sekunde gegen die Usinger TSG) wieder auf?

Indem man der Mannschaft sagt, dass sie gut gespielt hat und nicht immer nur das nackte Ergebnis im Vordergrund stehen darf. Bei einem Team, das im Durschschnitt gerade knapp 20 Jahre alt ist, kann man nicht einfach mit dem Hammer kommen und draufhauen. Man muss einfach zugestehen, dass es zur Entwicklung junger Spieler gehört, dass sie Fehler machen. Wir hatten nur einen Spieler auf dem Feld, der älter als 21 Jahre war. Verglichen mit der Erfahrung des letzten Gegners und der Liga allgemein, kann man das bei uns eigentlich stets nur positiv sehen.

Spürt ihr gegen die SF Friedrichsdorf nun besonderen Druck? Immerhin ein direkter Konkurrent um die Klasse, und danach winkt mit Seckbach der nächste ganz große Brocken...
Nein, da ist überhaupt kein Druck. Wir wissen ja schon länger: Der März hat es von den Gegnern her wirklich in sich, aber wir freuen uns eher auf diese schweren Spiele. Was haben wir denn zu verlieren? Natürlich wollen wir unser Bestes rausholen und geben alles dafür, die Klasse noch zu halten. Aber wir sind nach unserem großen Umbruch hier die jüngste Mannschaft in der Region, die auf dieser Leistungsebene antritt. Ich gehe eher davon aus, dass die Jungs mit etwas Wut im Bauch besonders motiviert auf den Platz gehen, als dass sie sich unter Druck fühlen.

Welche Eigenschaften deines Kaders lassen dich denn optimistisch in Richtung Klassenverbleib blicken?
Das sind mehrere Faktoren. Junge Spieler sind oft williger als Mannschaften, die sich aus älteren, manchmal satteren Spielern zusammensetzen. Dazu würde ich uns als eingeschworene Gemeinschaft bezeichnen. Die Jungs kennen sich zumeist schon aus der Jugendzeit und dadurch haben wir einen extrem guten Teamspirit. Im Training wie im Spiel ziehen alle mit, die Spielweise wurde verinnerlicht. Klar, die Erfahrung fehlt uns, dafür haben wir aber noch zusätzlich Biss. Und der wiederum könnte anderen Teams abgehen und am Saisonende entscheidend sein.

********

Was erwartet euch noch am Wochenend-Spieltag?
Weder macht der FC Karben den Auftakt. Nach dem spektakulären und kurioserweise sogar glücklichen 6:2 bei der TSG Niederrad ist das Dechant-Team erneut auswärts gefordert, diesmal beim Kreis-Konkurrenten aus Beienheim. Der SKV kassierte zuletzt eine 3:5-Niederlage in Friedrichsdorf und möchte sich mit einem Heimsieg sicherlich nach unten absichern, da zuletzt im Keller massivst gepunktet wurde. Zwar sind es momentan noch bequeme zehn Punkte nach unten, aber Absicherung schadet nie ... Anpfiff ist schon Freitagabend, 20 Uhr.
Nach der 1:4-Heimniederlage gegen Fechenheim will die Fauerbacher Baufeldt-Elf die Zähler nun bei den neuformierten Keller-Konkurrenten aus Bad Homburg holen. Doch Vorsicht: Vatanspor hat sich zuletzt in Dortelweil überraschend eingespielt präsentiert und braucht die Punkte ebenso dringend. Das dürfte also ein harter Fight werden! Anpfiff ist wie bei allen folgenden Partien Sonntag, 15 Uhr.
Ob die Spvgg Fechenheim ihren spielerischen Rausch aus der Begegnung gegen Fauerbach aufrecht erhalten kann und ihre definitiv vorhandene individuell hohe Qualität ausspielen kann, das wird gleichzeitig der Türkische SV Bad Nauheim erfahren. Den Gastgebern muss jedoch nicht bange sein, verfügen sie doch selbst über ausgezeichnete und erfahrene Techniker. Dementsprechend peilen die Hausherren auch drei Punkte an.
Der SC Dortelweil hat spielfrei, am 15. März geht es beim FSV Friedrichsdorf für die Ziegler-Elf weiter. Aber so ganz untätig ist man beim SCD nicht: Am Freitagabend, 20 Uhr tritt man beim TuS Hornau zum Testkick an.