2024-06-17T07:46:28.129Z

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Jubeln ist er gewohnt: 24 Mal durfte sich Simon Kopp in dieser Saison schon über einen eigenen Treffer freuen.
Jubeln ist er gewohnt: 24 Mal durfte sich Simon Kopp in dieser Saison schon über einen eigenen Treffer freuen. – Foto: Stefan Ritzinger

Schwarzachs Scharfschütze Simon Kopp: Erst der Spaß, dann der Erfolg

24 Treffer und 12 Vorlagen: Der Topscorer der Kreisklasse Straubing

Es gibt Kicker, die fühlen sich nach einem Tor und zwei Vorlagen zu Höherem berufen. Und dann gibt`s Fußballer wie Simon Kopp, den Kreisklassen-Bomber vom SV Schwarzach. Stolze 24 Tore und 12 Vorlagen hat der 23-Jährige in nur 19 Partien auf sein persönliches Konto bringen können. Deswegen gleich übermütig werden? Ne.

Fußball spielt am besten dort, wo man sich am wohlsten fühlt. Und das ist für den gebürtigen Schwarzacher Simon Kopp nun mal eben in - genau, Schwarzach. Angesprochen darauf, ob er denn nicht dank seiner tollen Ausbeute von höherklassigen Angeboten träumt, meint er nur: "Nein, darüber habe ich eigentlich noch nie nachgedacht." Einen Karriereplan verfolgt der 23-Jährige, der beruflich im Vermessungsamt in Deggendorf seine Brötchen verdient, nicht: "Große sportliche Ziele habe ich nicht wirklich. Mir ist es wichtig, Spaß am Fußball zu haben."

Heißgelaufen nach dem Re-Start.

Da passt es ins Bild, dass der bescheidene Goalgetter auch kaum Aufhebens um seine tolle Trefferquote macht. Zwar waren auch dem SV Schwarzach nach dem Re-Start im September nur fünf Spiele mit Wettkampfcharakter vergönnt, doch Kopp wird die kurze Phase der fußballerischen Normalität im Herbst 2020 in bester Erinnerung behalten: Zehn Tore gelangen ihm in fünf Auftritten. "Ach naja, ich stehe halt meistens richtig. Ich würde mich als klassischen Strafraumstürmer bezeichnen. Es ist jetzt aber nicht so, dass ich sonderlich schnell oder trickreich wäre", lacht Kopp fast ein wenig verlegen.

Und rein damit: Simon Kopp (Nr.10) steht mal wieder goldrichtig.
Und rein damit: Simon Kopp (Nr.10) steht mal wieder goldrichtig. – Foto: Stefan Ritzinger

An Simon Kopp lag es in der vergangenen Saison nicht, dass der SV Schwarzach aus der Kreisliga absteigen musste. 14 Mal stand er richtig, seine Treffer reichten den Schwarz-Gelben aber am Ende trotzdem nicht. Mit einem Trainertrio stellte sich der SVS in der Kreisklasse neu auf. Nicht die schlechteste Entscheidung. Stefan Meier, Thomas Gegenfurtner und Michael Döschl haben haben für einen Stimmungsumschwung gesorgt. "Es macht super Spaß, die drei Trainer machen einen tollen Job. Wir haben eine gute junge Mannschaft, es läuft nach dem Abstieg wieder gut. Den Umbruch haben wir gut hinbekommen", meint Kopp.

Spielertrainer Stefan Meier: »Simon ist einfach vor dem Tor eine total coole Socke.«

Viel Lob bekommt der Angreifer von seinem Chef, Spielertrainer Stefan Meier: "Simon ist einfach vor dem Tor eine total coole Socke. Wenn er auch mal einen schlechten Tag hat und andere nervös werden würden, schnappt er sich in der letzten Minute die Kugel und macht aus dem Nichts das entscheidende Tor." Noch eines Meier in den letzten Zeit sehr wohlwollend zur Kenntnis genommen: "Er hat sich im letzten Jahr einstellungstechnisch extrem weiterentwickelt. Zuvor galt er als lauffaul, jetzt grätscht er die generischen Verteidiger ab und schenkt keinen Ball her."

Nur schade, dass jetzt schon wieder gezwungenermaßen Winterpause ist, zuletzt lief es richtig gut. Sei`s drum, der sportliche Erfolg genieße ohnehin nicht die oberste Priorität meint Simon Kopp: "Das Gesellschaftliche ist fast wichtiger als das Sportliche." Erst kommt also der Spaß, dann der Erfolg! Umso besser, wenn beides Hand in Hand geht.



Aufrufe: 02.11.2020, 11:26 Uhr
Mathias WillmerdingerAutor