2024-05-08T14:46:11.570Z

Analyse
Die Krücken hat Mario Schmidt inzwischen abgelegt, doch der Spielertrainer des TSV Gersthofen, der zusammen mit Florian Fischer (links) ein weiteres Jahr am Lech die Kommandos geben wird, fällt für den Rest der Saison aus.	  F.: Oliver Reiser
Die Krücken hat Mario Schmidt inzwischen abgelegt, doch der Spielertrainer des TSV Gersthofen, der zusammen mit Florian Fischer (links) ein weiteres Jahr am Lech die Kommandos geben wird, fällt für den Rest der Saison aus. F.: Oliver Reiser

Schmerzhafte Verluste

Den TSV Gersthofen haben in der Winterpause vier Spieler verlassen +++ Außerdem muss man auf den verletzten Spielertrainer Mario Schmidt verzichten

DIe Vorbereitungszeit geht auch beim TSV Gersthofen ihrem Ende entgegen, ab Sonntag soll auch für die Schützlinge des Trainerduos Florian Fischer und Mario Schmidt wieder der Punktspiel-Alltag in der Bezirksiga Nord im Vordergrund stehen. Zuvor stehen die Gersthofer im Frühjahrscheck des Augsburger Landboten auf dem Prüfstand.

Soll & Haben

Mit 34 Punkten startet der letztjährige Relegationsteilnehmer zur Landesliga mit 14 Zählern Rückstand auf Spitzenreiter FC Ehekirchen und elf auf den SC Bubesheim in die Restsaison. Der Traum vom Aufstieg ist wohl ausgeträumt. Die Schwarz-Gelben haben ihre Spitzenposition, die sie nach neun Spielen ohne Niederlage 14 Spieltage in Folge eingenommen haben, durch vier Pleiten innerhalb der nächsten fünf Partien verspielt. Tiefpunkt war die 1:4-Schlappe beim Aufsteiger SC Altenmünster. „Wir haben stark angefangen und stark nachgelassen“, blickt Spielertrainer Florian Fischer mit Galgenhumor zurück. Den Einbruch begründet er mit den Nachwehen der Relegation, die nicht nur viele Blessuren hervorgerufen hatte: „Die Jungs waren platt vom Kopf her, deshalb hat das gewisse Etwas gefehlt.“ Die Winterpause habe der Mannschaft gutgetan.

Hin & Weg

Mit Alexander Storzer, Robert Senft (beide TSV Pöttmes), Donovan Anwander (TSV Bobingen) oder Maximilian Leicht (FC Affing) haben nach Fahad Barakzaie (SC Altenmünster), Paul Schmuck, Cyrill Siedlaczek, Nico Rehm, Moritz Schiele, Sascha Tesic (alle TSV Neusäß) weitere junge Spieler dem TSV den Rücken gekehrt, die aus der eigenen, ausgezeichneten Nachwuchsabteilung hervorgegangen sind. Dazu gingen die altgedienten Ronny Roth (FC Affing) oder Stefan Schnurrer (SV Cosmos Aystetten). „Dass es bei einem 28-Mann-Kader immer Unzufriedene geben wird, war klar“, sagt Florian Fischer. Einige Abgänge kamen aber doch überraschend. Einige der Abmeldungen sind zum Teil wohl auch der Abmeldung der zweiten Mannschaft vor Saisonbeginn geschuldet. In der neuen Runde will man hier einen Neuanfang starten. Mit Michael Geib (zuletzt TSV Herbertshofen) hat Abteilungsleiter Klaus Assum bereits einen Trainer für die Zweite verpflichtet. Auch mit einigen ehemaligen Spielern hat man Kontakt aufgenommen. „Wir sind heiß dabei“, so Assum, der nun einen Antrag stellen will, dass die Mannschaft wieder in der A-Klasse an den Start gehen darf.

Team & Chef

Mit Florian Fischer und Mario Schmidt, die vor Saisonbeginn gemeinsam vom VfL Ecknach kamen, wurde bereits verlängert. Ihr Augenmerk gilt bereits der neuen Saison. Deshalb wollen sie auch die Talente aus der A-Jugend einbauen. „Aber trotzdem geht es nach Leistungsprinzip“, sagt Fischer.

Glücks- & Sorgenkinder

Mario Schmidt fällt wegen einer Operation am Sprunggelenk für den Rest der Saison aus. Daniel Biehal hat nach einer langwierigen Schambeinentzündung wieder mit dem Lauftraining begonnen. In den Vordergrund gespielt hat sich Enes Ciritci, der in dieser Saison bisher noch gar nicht zum Einsatz gekommen ist. „Er ist mit einer Top-Verfassung aus dem Urlaub gekommen und hat eine gute Vorbereitung gespielt“, so Fischer über den 26-jährigen Abwehrspieler.

Test & Taktik

„Bei uns haben sich die Kranken die Klinke in die Hand gegeben“, berichtet Florian Fischer von großen Personalproblemen. Beim jüngsten 3:1-Sieg in Günzburg waren gerade elf Spieler einsatzfähig, bei der 3:4-Niederlage gegen den starken oberbayerischen Bezirksligisten SV Sulzemoos kam in Ermangelung eines Torhüters sogar Andy Hurtner zum Einsatz, der ansonsten ab und an in der Zweiten als Feldspieler agiert. In der ersten Halbzeit stand mit Stefan Smolka ebenfalls ein etatmäßiger Feldspieler zwischen den Pfosten, der sich dann prompt verletzte. Unter diesen Umständen sei die Vorbereitung in Ordnung gewesen. Gerade gegen die höherklassigen Mannschaften Türkspor Augsburg oder SV Mering habe man spielerisch gut mitgehalten.

Start & Ziel

Mit einem Derby beim zuletzt ziemlich gebeutelten TSV Aindling geht es für den TSV Gersthofen am kommenden Sonntag los. „Da werden wir uns auf was gefasst machen müssen“, glaubt Fischer, dass die Lechrainer mit ihrer individuellen Klasse kein zweites Mal so desolat auflaufen werden, wie bei der 0:3-Auftaktpleite gegen den VfL Ecknach. „Da hat die gesamte Mannschaft einen rabenschwarzen Tag erwischt.“ Große Ambitionen hegt man beim TSV Gersthofen nicht mehr. „Wir werden unseren Stiefel runterspielen, viel ausprobieren und experimentieren“, richtet auch Abteilungsleiter Klaus Assum den Blick schon auf die neue Saison. Da will man wieder angreifen, hat dazu schon die ersten Neuzugänge verpflichtet. Auch wenn der Meisterschafts- und Relegationszug schon angefahren ist, will man trotzdem immer in Lauerstellung bleiben. „Vielleicht ergibt sich ja noch etwas“, schmunzelt Assum. Fußballerisch weiterentwickeln lautet das Ziel von Florian Fischer. Aber: „Wir werden nichts herschenken und nicht Kokolores spielen.“

Prognose

Mehr als Platz drei ist für den TSV Gersthofen im Wettstreit mit dem TSV Hollenbach, dem FC Affing und dem TSV Meitingen nicht mehr drin.

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Aufrufe: 015.3.2019, 16:24 Uhr
Augsburger Landbote / Oliver ReiserAutor