2024-04-30T13:48:59.170Z

Allgemeines
Rico Altvogt (links) und der TuS Neuenkirchen verpassten ihr Saisonziel. Archivfoto: Rolf Kamper
Rico Altvogt (links) und der TuS Neuenkirchen verpassten ihr Saisonziel. Archivfoto: Rolf Kamper

Schlendrian macht TuS und BSV einen Strich durch die Rechnung

Kicker aus Neuenkirchen-Vörden blicken auf eine durchwachsene Saison zurück / TuS-Reserve entpuppt sich als „Fahrstuhlmannschaft“

Ernüchternd fällt die Bilanz der Fußballer in Neuenkirchen-Vörden aus. Wegen einer indiskutablen Rückrunde verpasst Kreisligist TuS Neuenkirchen mit Platz sechs das Saisonziel knapp. Ballsport Vörden landet dagegen im zweiten Abschnitt auf einem Abstiegsplatz und stürzt nach vier Jahren wieder auf Tabellenplatz elf ab. Die TuS-Zweite entpuppt sich als „Fahrstuhlmannschaft“ und steigt nach dem direkten Wiederaufstieg ebenfalls wegen schwacher Leistungen in der zweiten Saisonhälfte postwendend in die 2. Kreisklasse Vechta ab.

Neuenkirchens Trainer André Münzebrock legt in seinem ersten Jahr eine ordentliche Hinrunde hin und macht für den deutlichen Leistungsabfall nach der Winterpause die mangelhafte Einstellung einzelner Spieler verantwortlich, „für die andere Dinge plötzlich wichtiger waren“. An die vielversprechende Form der Hinrunde sei der TuS nicht mehr herangekommen; sonst wäre laut Münzebrock „mehr drin gewesen“. Der 33-Jährige macht aus seiner Enttäuschung keinen Hehl und gibt der Mannschaft, die kämpferisch und spielerisch viel zu wünschen übrig lässt und nur selten ihr Potenzial abruft, die Note „drei minus“.

Münzebrock kann bis auf wenige Abgänge seinen Kader zusammenhalten und kündigt an, gegen den Schlendrian auf und neben dem Platz „die Regeln zu verschärfen“. Denn die Neuenkirchener sind oft auf dem Sprung nach ganz oben, leisten sich aber unnötige Ausrutscher und fallen wieder ins Niemandsland zurück. Der TuS-Trainer erwartet eine deutliche Steigerung schon bei der Saisonvorbereitung, um nach vorne zu schauen und den schlechten Eindruck zu korrigieren.

Noch schlechter lief es an der Aue, wo Vördens Trainer Carsten Merhof mit ähnlichen Ärgernissen zu kämpfen hat wie der TuS-Kollege. Vörden bleibt weit hinter dem erwarteten einstelligen Platz zurück. „Es fehlt die Qualität in der Breite“, sagt Merhof. Das Team schafft es nicht, dieses Manko durch Einsatz und Laufbereitschaft über volle 90 Minuten zu kompensieren; im Gegenteil, auf fremden Plätzen präsentiert sich Ballsport unterm Strich wie ein Absteiger. Knapp die Hälfte der 30 Punktspiele gehen verloren. Vörden dümpelt inzwischen ohne konstante Leistung und Zielstrebigkeit im unteren Mittelfeld vor sich hin. Nur vier Punkte Abstand zum ersten Abstiegsplatz belegen die Gratwanderung der Merhof-Truppe. Der BSV-Trainer kann seine Note „drei minus“ gerade noch einmal so eben mit der passablen Hinrunde begründen. Es gibt also viele Baustellen; an diesem Wochenende beginnt die Saisonvorbereitung.

Rückkehrer TuS Neuenkirchen II leistet sich in der 1. Kreisklasse Vechta einen Fehlstart und belegt ab dem dritten Spieltag einen Abstiegsplatz. Nur einmal klettert die überforderte Mannschaft von TuS-Trainer Frank Kramer auf Rang 13 – und zwar nach dem 5:2-Derbysieg im Auestadion. Doch der Vörden-Clou bringt nicht die erhoffte Wende. Kramer hat immer wieder personelle Engpässe und ist gezwungen, mit Reservisten, Jugendlichen oder Alten Herren zu improvisieren. Es fehlt an Substanz. Mit nur sieben Siegen beendet Neuenkirchen II die Saison mit der roten Laterne. Es gelingt der Reserve im Jahr nach dem direkten Wiederaufstieg nicht, sich vor vielen ebenfalls abstiegsgefährdeter Konkurrenten ins Mittelfeld abzusetzen. pp

Aufrufe: 030.6.2018, 10:50 Uhr
Bernhard Tripp, Bramscher Nachrichten Autor