2024-06-17T07:46:28.129Z

FuPa Portrait
Peter Menkhaus: \"volle Pulle\" als Trainer bei BW Schinkel dabei. Fotos:Andreas Schüttpelz
Peter Menkhaus: \"volle Pulle\" als Trainer bei BW Schinkel dabei. Fotos:Andreas Schüttpelz

Schinkel: mit Menkhaus zurück in die Zukunft?

"Der Klassenerhalt wird keine leichte Aufgabe!"

Am Wochenende ging in der Kreisliga Stadt das Derby zwischen SV Eintracht und BW Schinkel über die Bühne. Bei den Gästen stand sogar ein Name auf dem Spielberichtsbogen, der bei den etwas erfahreneren Kennern der Fußballszene einen guten Klang besitzt. Peter Menkhaus ist Coach am Gretescher Weg und sich nicht zu schade, selbst noch mal die Fußballschuhe über zu streifen. Für den Verein, bei dem er schon als 7jähriger Steppke die ersten Tore erzielte. Aber das liegt lang zurück, wie FuPa im Gespräch mit dem sympathischen Fußballer erfahren durfte.

Die Zeiten ändern sich. Am späten Samstagnachmittag verloren sich wenige Dutzend Besucher an der ruhmreichen Stätte des SV Eintracht Osnabrück zum Kreisliga Spiel gegen BW Schinkel. Beide Clubs haben schon deutlich bessere Jahre erlebt, sind momentan bemüht, den alten Glanz wieder aufzupolieren. Früher rief ein solches Stadtderby eine große Resonanz hervor.

Peter Menkhaus, Trainer von Blau-Weiß Schinkel, ist einer von denen, der die großen Zeiten bei BW Schinkel in den achtziger Jahren miterlebt hat. Heute trainiert er die Erste Herren des Clubs, den er erst im März 2013 übernommen hat. Immerhin gelang ihm auf Anhieb der Aufstieg in die Kreisliga. Das auch deshalb, weil der Polizist vielen A-Jugendlichen das Vertrauen schenkte. „Mit Niklas Langschmidt, Christopher Niemeyer, Tom Langsenkamp, Lucas Menkhaus, Dominik Steins und Kris Kosbab habe ich sicherlich Spieler, von denen noch zu hören sein wird. Sie können den Ansprüchen in der Kreisliga gerecht werden, wenn sie von der Einstellung und Motivation alles abrufen“, macht Menkhaus deutlich, dass bei Blau-Weiß eine neue Generation heranwächst.



Lucas Menkhaus (re.): geht bei den Senioren von BW Schinkel seinen Weg

Aber die Zeiten ändern sich. „Fußball war früher für mich und andere sehr wichtig. Der Verein und die Mitspieler waren enge Freunde und Bekannte“, blickt der Vollblutstürmer gern an die aktive Zeit zurück. „Heute beschränkt sich bei vielen das Hobby auf zwei Trainingseinheiten und ein Spiel am Wochenende. Wir haben damals sogar in den Schulpausen um ein Tor gerungen!“

Trotz dieses Wandels versucht Menkhaus, seinen jungen Spielern die Faszination Fußball zu vermitteln. „Mit Rolf Langschmidt haben wir über 10 Jahre erfolgreich gute Jugendfußballer geformt, sodass wir den einen oder anderen Erfolg feiern durften“, lobt der inzwischen 48jährige seinen Partner im Traineramt. Wie gut ihm das gelungen ist, ist sogar in der eigenen Familie zu beobachten. Sein Sohn Lucas schnürt genauso wie der „Vater“ die Schuhe für Blau-Weiß. „Lucas hat von mir zum Glück nichts mitbekommen, er hat ganz andere Qualitäten. Immerhin konnte ich ihm früh zeigen, dass der linke Fuß nicht nur zum Stehen dient“, lächelt Menkhaus über seinen linksfüßigen Sohn. Vater-Sohn-Vergleiche sollten auch nicht im Mittelpunkt stehen. Obwohl mit Kris Kosbab ein weiterer Spieler für Schinkel kickt, dessen Vater Michael einst für Angstschweiß bei den Verteidigern sorgte. „Mit Michael Kosbab habe ich meine Karriere in der Zweiten von Blau-Weiß ausklingen lassen. 2004 wurden wir sogar Vizekreismeister.“

Wie sich die Zeiten ändern. „BW Schinkel ist ein kleiner Verein, bei dem sich wenige ehrenamtlich engagieren. Es hängt alles von ein paar Idealisten ab. Finanzielle Unterstützung fehlt uns wie vielen anderen Vereinen“ weist Menkhaus auf die Schwierigkeiten im unteren Amateurbereich hin. Früher, als die Blau-Weißen unter Hartmut Wigge in der dritthöchsten Amateurliga kickten, hatte der Traditionsverein vom Gretescher Weg da noch ganz andere Voraussetzungen.

Aber mit dem Abstieg 1990 begann der sportliche Zerfall des Klubs. „Nach dem Abstieg fiel unser tolles Team auseinander. Thomas Lüken und ich wechselten damals noch Lotte, auch andere gingen“, weiß der Torjäger noch genau, wie die Dinge liefen. Aber das ist Schnee von gestern. Heute kämpft Menkhaus mit den Blau-Weißen um den Klassenerhalt. Und er weiß um die Schwere der Aufgabe. „Wir haben einen kleinen Kader, da brauchen wir auch die Unterstützung aus den anderen Herrenmannschaften. Leider wollen heutzutage die besten Spieler nicht mehr unbedingt Erste spielen. Das hat es früher auch nie gegeben!“ bedauert Menkhaus die Entwicklung. Tja, die Zeiten ändern sich manchmal. Durch die 0:2 Niederlage an der Brinkstraße steht BW Schinkel mit vier Punkten im unteren Mittelfeld. Nun folgen schwere Spiele gegen die Topteams der Liga. Vielleicht ändern sich danach ja wieder die Zeiten für Blau-Weiß…



Er kann\'s nicht lassen - in der Not springt Menkhaus auch noch als Spieler ein

Aufrufe: 09.9.2013, 12:02 Uhr
Andreas Schüttpelz / FuPa.netAutor