2024-06-14T14:12:32.331Z

Allgemeines

"Schiedsrichter lieber in die Jugendklassen schicken"

Dein Wunsch für den Amateurfußball von Markus Rüsing.

FuPa Niederrhein sammelt die Wünsche der Community für den Amateurfußball. Markus Rüsing bringt gleich drei Anliegen vor.
"Zunächst einmal ein Dank an FuPa, dass wir Sportkameradinnen und Sportkameraden die Möglichkeit bekommen, uns kundzutun. Da Corona in allen Schichten der Welt Thema ist, möchte ich mich auf den Moment konzentrieren, an dem es wieder "normal" weitergeht (nach Impfung usw.).

Ich war zwei Jahre in Barcelona und sportlich gebunden an den Club 'C.F Sant Andreu de la Barca'. Hier war ich verantwortlich für die drei Torhüter der Ersten Mannschaft (2. Katalanische Liga vergleichbar mit der Ober-/Landesliga). Ich beobachtete simple Strukturen:
Jeder Verein verfügt über eine kleine Tribüne und der Platz ist, wie hier auch, zusätzlich abgesperrt durch ein Stakett. Wer diese Linie unbefugt übertritt oder gar tätlich ein- oder angreift, erhält seitens des Vereins (und Meldung des Spielleiters) einen Platzverweis in Verbindung mit einer Meldung bei der Polizei, die eine Anzeige wegen Hausfriedensbruchs fertigt, gefolgt von einer ordentlichen Geldstrafe versteht sich.

Mein Wunsch: Zuschauer und "Unbefugte", die in irgendeiner Weise eingreifen: sofort wie oben beschrieben bestrafen!

Schiedsrichter in allen Spielen der Jugend

Hierzulande sind Schiedsrichter rar und immer seltener. Und somit passiert es, dass ein Kreisliga-C-Spiel von einem Schiedsrichter, ganz gleich welchen Alters, geleitet wird und der U15-Trainer in der Kreisliga muss dann auch noch auswärts das Spiel seiner eigenen Mannschaft pfeifen, die Mannschaft coachen, das Eispack auf den Platz bringen, um sich um Verletzungen zu kümmern und Vieles mehr. Absurd!

Mein Wunsch: Schiedsrichter lieber in die Jugendklassen schicken, um (auch erzieherisch) den Jugendlichen eine faire und angemessene Spielleitung zu gewährleisten. Es ist nicht alles schlecht, nur sind wir Woche für Woche mit mindestens einem Spiel konfrontiert, in welchem wieder zugeschlagen worden ist und das auch von erwachsenen, berufstätigen Familienvätern, wo es schlichtweg mittlerweile inakzeptabel sein muss, unsere Schiedsrichter dafür zu opfern.

Aktion versus Reaktion

Ein letzter Wunsch zum Schluss: Ob Bundesliga oder F-Jugend ob Handball, Fußball oder im täglichen Leben ist es leider meiner Ansicht nach so, dass der Auslöser nie bis maximal mild bestraft wird, jedoch den Reagierenden das volle Strafmaß ereilt.

Ein Tritt, Beleidigung, ein heftiger "Brustschubser", Rot für den Schubser wegen Tätlichkeit.
Für mich nach wie vor ein Rätsel, wie eine gesamte Gesellschaft sich hinter einem Satz verstecken kann: 'So darf er einfach nicht reagieren'. Natürlich ist dieser Satz korrekt und die Karte respektive Strafe auch, nur wer und vor allem was ist mit der Ursache?

Mein Wunsch: Auch die Aktion ahnden und mit ins Gericht nehmen. Der Reagierende fällt natürlich meistens extremer auf als der Verursacher was jedoch keineswegs dazu führen darf, dass meist auch nur der Reagierende zur Rechenschaft gezogen wird."
Aufrufe: 027.11.2020, 14:00 Uhr
Sascha KöppenAutor