2024-05-08T14:46:11.570Z

Vereinsnachrichten

Schiedsrichter fürchtet nach Bedrohung um sein Leben

Es müssen schreckliche Momente gewesen sein: Weil er um sein Leben fürchten musste, hat ein junger Schiedsrichter am Wochenende ein Spiel ...
der A-Junioren des Türkischen SV und der Sportfreunde Wüsting-Altmoorhausen abgebrochen. Die Polizei rückte an, um eine weitere Eskalation auf dem Fußballplatz an der Brandenburger Straße zu verhindern.

"Zum Glück ist es nicht zu Handgreiflichkeiten gekommen. Ich habe die Polizei zum Schutz des Schiedsrichters und der Gäste angerufen", erklärte TSV-Trainer Marco Blauth, der sich schützend zwischen seine eigenen Spieler und den Unparteiischen gestellt hatte.

Nach 75 Minuten hatte der Referee das Spiel in der Staffel II der Fußball-Kreisklasse abgebrochen, weil er massiv von einem Spieler der Gastgeber bedroht worden war. Dieser habe dem jungen Schiedsrichter zugerufen, dass er "nicht lebend vom Platz" komme, berichtete Blauth. Zuvor hatte der Unparteiische in der 55. Minute einen TSV-Akteur vom Platz gestellt, weil dieser einen Gegenspieler bedroht hatte. Nach dem 0:3 durch einen Foulelfmeter für die Gäste eskalierte die Situation.

Der TSV-Coach sorgte nach dem Abbruch dafür, dass der Schiedsrichter sicher in seine Kabine kam und sich dort einschließen konnte. Auch die Wüstinger zogen sich zurück und blieben für 30 Minuten in der Kabine. "So etwas habe ich noch nicht erlebt", sagte Wüstings Trainer Stefan Hanau geschockt. Weil auch noch ein Böller in den Kabinengang geworfen wurde, rief Blauth besorgt die Polizei, um schlimmere Vorfälle zu verhindern. Dem Schiedsrichter bescheinigte der langjährige Jugendtrainer eine tadellose Leistung. Sowohl der Platzverweis als auch der Abbruch seien völlig in Ordnung gewesen.

"Die Schiedsrichter sind angewiesen, schon bei der geringsten Bedrohung das Spiel sofort abzubrechen", erklärte Peter Köhler aus dem Vorstand des NFV-Kreises Oldenburg-Stadt. Auf jeden Fall wird sich dessen Sportgericht nun mit den Geschehnissen befassen. "Sobald ich den Sonderbericht zum Spiel habe, leite ich ihn weiter", erklärte Staffelleiter Jochen Reil.

Der TSV hat schon Konsequenzen gezogen. "Solche Leute haben auf dem Fußballplatz nichts zu suchen. Die beiden Spieler werden nicht mehr für den Türkischen SV spielen", sagte Blauth und fügte hinzu: "Auch einige weitere Spieler werden wir ausschließen."

Aufrufe: 018.11.2014, 09:30 Uhr
Manfred MietzonAutor

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