Zur Winterpause herrschten daran noch arge Zweifel. Der SVS hatte mit dem VfL Rheinhausen und dem SV Schwafheim zwei Mannschaften vor der Nase, die die erste Hälfte der A-Liga-Spielzeit beherrscht hatten. Im eigenen Lager dagegen lief es alles andere als rund. Der Club hatte einmal mehr das Klischee bedient, dass herausragende Spieler noch längst kein erfolgreiches Team bilden müssen. Bartkowiak spricht von "Unruhe im Team" und Unzufriedenheit unter jenen Akteuren, deren Spielzeit begrenzt war. Zu allem Übel kehrte in Pierre Jimenez-Luksch auch noch der erfolgreichste Akteur dem SVS den Rücken. Der 20-fache Torschütze der ersten Saisonhälfte wechselte zum Oberligisten TuS Bösinghoven und machte dort mit dem Toreschießen gleich weiter. Der Winterblues des SVS und seines Trainers endete mit vier neuen Akteuren und einem Ruck im Lager der Verbliebenen. Mittelfeldmotor Sezgin Demirci nutzte seine nach Jimenez-Lukschs Abgang wieder gewonnenen Freiräume, Yasin Duman und Daniel Negro trieben das Team mit ihren weiten Wegen immer wieder nach vorne. Mannschaftskapitän Naldo Franke und der nach langer Verletzung wiedergenesene Henrik Schneider ordneten die Defensive. Die linke Seite gehörte Yassin Bougjdi. Der frühere Neukirchener eroberte sich endlich seinen Stammplatz, traf achtmal ins Netz und lieferte zudem die nötigen Vorlagen für die Winterzugänge Marco Tietze und Kevin Dyka. Der vom GSV Moers ins Wäldchen gewechselte Stürmer trug mit 20 Treffern maßgeblichen zum Aufstieg bei, der dem SVS nach den Siegen in Schwafheim und beim VfL Rheinhausen nicht mehr zu nehmen war. Als das Team dann auch noch zehnmal in Rheinberg und neunmal gegen den SV Orsoy getroffen hatte (am Saisonende standen satte 113 Tore zu Buche), wusste auch Bartkowiak, dass da nichts mehr anbrennen würde.
Mit 18 Spielern aus dem Aufstiegskader rechnet der Trainer für die erste Bezirksliga-Saison seit sieben Jahren. Lediglich Kevin Washeim (nach Orsoy) und Björn Weyers (zum SV Budberg II) wollen gehen, während sechs neue Akteure schon wieder vor der Tür stehen. An die nächste winterliche Krise mag Bartkowiak, weiterhin begleitet von seinen spielenden Co-Trainern Demirci und Michael Balke, dabei nicht denken. "Mit dem Abstieg sollten wir nichts zu tun haben", glaubt der Coach an eine weitere erfolgreiche Spielzeit.