2024-04-29T14:34:45.518Z

Allgemeines
Rot markiert sind die Änderungen in der Satzung der SG Reichenkirchen. BLSV-Kreisvorsitzender Adi Maier (2. v. l.) hat bei der Erarbeitung maßgeblich mitgewirkt. Dafür dankten ihm Bürgermeister Hans Wiesmaier, Vorsitzender Hans Scheffzick und Vize-Bürgermeister Hans Rasthofer (v. l.).  foto: tom
Rot markiert sind die Änderungen in der Satzung der SG Reichenkirchen. BLSV-Kreisvorsitzender Adi Maier (2. v. l.) hat bei der Erarbeitung maßgeblich mitgewirkt. Dafür dankten ihm Bürgermeister Hans Wiesmaier, Vorsitzender Hans Scheffzick und Vize-Bürgermeister Hans Rasthofer (v. l.). foto: tom

Scheffzick vermisst Engagement bei der SG Reichenkirchen

Ernüchternde Bilanz nach einem Jahr

Deutliche Worte fand Vorsitzender Johann Scheffzick in der Jahreshauptversammlung der SG Reichenkirchen. Seine Bilanz nach einem Jahr im Amt ist ernüchternd. Es gibt viele Baustellen.

Vor einem Jahr hat Johann Scheffzick nach dem überraschenden Ausstieg von Wolfgang Marczynski vor dem 40-jährigen Gründungsfest den Vorsitz bei der SG Reichenkirchen mit ihren 450 Mitgliedern übernommen. Während die Zusammenarbeit in der neuen Führungsriege gut läuft, vermisst Scheffzick insgesamt mehr Engagement. In der Jahreshauptversammlung im Gasthaus Rauch in Grucking sagte er: „Mir fehlt einfach das große Wumm.“

Das Jubiläum sei gut gelaufen und einiges habe man auch schon bewegen können. Doch es stehe noch viel Arbeit an, um den Verein wieder auf Vordermann zu bringen, so Scheffzick. Als Beleg dafür diente ein Mängelbuch, das er den 32 anwesenden Mitgliedern vorlegte. Bei den Fußballern und vor allem bei den Tennislern habe er einen „Saustall“ inspiziert. Ziel sei es, bis zum Jahresende die größten Mängel zu beheben.

„Da merkt man, was Urgestein Siggi Wanner wert war für den Verein.“ Er habe die Sportanlage und Räumlichkeiten stets in Schuss gehalten. „Das konnte der Verein seit seinem Tod vor vier Jahren bis heute nicht kompensieren“, sagte der angesäuerte Vorsitzende.

„Das alles schaffen wir nur miteinander. Ich erwarte viel mehr Eigenleistung.“ Nur für die Stockschützen hatte Scheffzick ein Lob. Bei ihnen sei alles wie „zamgschkleckt“. Um die Jugend zu fördern, will Scheffzick ein Siggi-Wanner-Gedächtnis-Turnier einführen. Dazu soll 2018 ein Jugend- und AH-Turnier veranstaltet werden und auch der Gemeinderat mit einer Mannschaft mitspielen. Zudem soll es künftig jährlich einen Gedenkgottesdienst für Wanner und andere verstorbene Vereinsmitglieder geben.

Um die SGR, die noch viele Verbindlichkeiten habe, zu unterstützen, schwebt Scheffzick ein Förderverein vor. Für diese Idee erntete er viel Applaus. BLSV-Kreisvorsitzender Adi Maier sagte dafür spontan seine Hilfe zu. „Wir geben keinen Euro mehr aus als wir haben“, versprach Scheffzick. Sein Dank galt der Gemeinde Fraunberg, die für 2000 Euro flexibel einsetzbare Fußballtore angeschafft hat. Diese werden auch von der Schule mitbenutzt.

Auch sportlich gab es einiges zu vermelden. So hatten die Fußballer den Kreisklassen-Erhalt aus eigener Kraft gerade noch geschafft. Der Dank galt dem scheidenden Trainer Manuel Spanier, der künftig in seiner Heimat bei der Moosburger AH kicken wird. Sein Nachfolger ist Markus Renner vom SV Wörth. Fest steht, dass die Spieler mit neuen Trikots auflaufen werden, die Scheffzick spendiere, freute sich Fußball-Chef Stephan Huber. Neu sind SGR-Fanartikel, die übers Internet erworben werden können. Der Fußball-Nachwuchs habe derzeit neun Mannschaften im Spielbetrieb, sagte Jugendleiter Norbert Strobel. Im Juli will er für Kinder ab fünf Jahren ein Schnuppertraining anbieten.

15 neue Mitglieder haben sich der Tennisabteilung angeschlossen, berichtete Abteilungsleiter Bernd Grabert und kündigte an, 2018 nach dann 42 Jahren im Amt aufzuhören. Neun Mannschaften habe man im Betrieb. Besonders erfolgreich seien die Junioren 18, die bereits zum vierten Mal in Folge aufgestiegen seien. Großen Zuspruch findet auch die Gymnastikabteilung mit 63 Teilnehmern. Und Stockschützen-Chef Franz Grabmayr hatte nur einen Wunsch: „Dass ma alle zamhelfen.“

Schatzmeisterin Gertraud Brielmair konnte dank des Gründungsfestes von positiven Zahlen berichten und wurde einstimmig entlastet. Sie bremste aber die Euphorie: „Da kommt erst noch das Finanzamt, dann schaut’s scho wieder anders aus.“

Dringend auszuarbeiten war auch eine neue Satzung für den Verein. Hier half Adi Maier maßgeblich mit. Laut Amtsgericht sei sie sogar als Muster für andere Vereine tauglich, sagte Scheffzick.

Maier ging mit den Mitgliedern die in der Mustersatzung rot markierten Neuerungen und Änderungen Punkt für Punkt durch. Am Ende stimmten alle dem Werk zu. Nun geht die Satzung zur Genehmigung ans Münchner Amtsgericht.

Bürgermeister Hans Wiesmaier lobte die große Verantwortung. „Das ist höchste Professionalität im Ehrenamt, was hier mit so viel Herzblut geleistet wird.“ Die SG habe Zukunft, hier werde Klartext gesprochen.

Aufrufe: 029.6.2017, 08:33 Uhr
Erdinger Anzeiger - Thomas ObermeierAutor