2024-04-25T14:35:39.956Z

Spielbericht
– Foto: David Inderlied

SC Wiedenbrück holt den ersten Dreier

Mit einem hart erkämpften 1:0 im Heimspiel gegen Rot-Weiß Oberhausen gelingt im zweiten Spiel der erste Sieg der Saison.

Regionalligist SC Wiedenbrück hat den ersten Dreier der Saison eingefahren – nein, man muss eher sagen erkämpft. Gegen Rot-Weiß Oberhausen siegten die Schützlinge von Coach Daniel Brinkmann mit 1:0 (1:0). Nach der knappen Niederlage im Auftaktspiel in Lippstadt meldete sich der SCW mit diesem Heimerfolg jetzt deutlich vernehmbar in der Liga an.

Das Tor des Tages fiel in der 22. Minute, kam ein bisschen wie aus dem Nichts, war aber dennoch sehenswert. Saban Kaptan zog im Strafraum volley ab, nachdem Benedikt Zahn ihm den Ball per Kopf genau auf den Fuß gespielt hatte. Das Geschoss schlug rechts im Gästetor ein – unhaltbar.

Zuvor hatte RWO allerdings die Partie bestimmt. Mehrfach war das Team von Ex-Zweitligastürmer Mike Terranova nach hohen Bällen gefährlich in den Wiedenbrücker Strafraum eingedrungen. Nur mühsam hatten die Gastgeber ein bisschen Spielkontrolle erlangt, wirklich brenzlige Szenen bis dahin aber nicht kreiert. So beschrieben beide Trainer das Tor auch als Sonntagsschuss – wobei Brinkmann ergänzte: „Ja, vielleicht war es einer, aber Sedan scheut auch keinen Zweikampf und wurde mit dem Treffer folgerichtig dafür belohnt.“

Der Torschütze selbst meinte, er habe den Ball voll getroffen. In dem Fall wäre Glück etwas anderes. Kaptan erkannte auch, dass es ein Kampfspiel war: „Die reisen hier mit breiter Brust an. RWO ist ein Team, das über den Kampf kommt – eben eine echte Männertruppe.“
Dass RWO`s 6:0 im ersten Spiel gegen Uerdingen mit Vorsicht zu genießen sei, hatte Brinkmann schon vor der Partie gesagt. An den Qualitäten der Gäste hatte der Coach allerdings auch keinen Zweifel gelassen. Die Ruhrgebiets-Elf legte entsprechend los, als befände sie sich noch im Torrausch. Aber auch der SC zeigte etwas von der „Galligkeit“, die der Coach eingefordert hatte. Zahn oder auch Niklas Szeleschus gingen die Gäste-Defensive rustikal an. „Das war keine ganz leicht zu leitende Partie“, fand Trainer Brinkmann.

Da auch die Gäste gut austeilten, kam es immer wieder zu Verletzungsunterbrechungen. Schrecksekunde in der 33. Minute: SC-Keeper Marcel Hölscher prallte bei einer Rettungstat mit einem eigenen Spieler zusammen und blieb offenbar benommen liegen. Er gab aber schnell Entwarnung: „Mir hat es den Kopf nach hinten geschlagen, aber ich war nicht bewusstlos.“

Nach der Pause zog sich der SCW zurück. Brinkmann hatte früh auf ein 5-4-1-System umgestellt. Nach zwei Chancen für Wiedenbrück (50. und 52. durch Szeleschus) übernahm RWO die Kontrolle und drängte die Gastgeber weit in deren Hälfte zurück. Nur selten gelangen noch Konter. Keeper Hölscher beschrieb: „Oberhausen kam mir vor wie wir gegen Lippstadt. Sie hatten viel Spielkontrolle, aber wir haben das Tor gemacht.“ Sein Trainer unterstrich aber auch: „Außer in der Nachspielzeit habe ich keine echte Torchance von RWO mehr gesehen.“ Kurz vor Schluss hätte der eingewechselte Manfredas Ruzgis mit einem langen Ball den leeren Kasten der Gäste treffen können, spielte aber lieber nach Außen, wo der erneut starke Leon Tia den Ball nicht mehr verwerten konnte. Die Gäste kamen mit einem Schuss, der über das Tor ging, zu einer letzten Großchance.

„Wir haben uns für unseren Aufwand nicht belohnt. Wiedenbrück bleibt bis zum Schluss eine eklige Mannschaft“, sagte Terranova. „Auf den Titel eklig bin ich in dem Fall auch stolz“, erwiderte ein grinsender Daniel Brinkmann.

SC Wiedenbrück: Hölscher – Pudel, Geller, Tia, Hüsing – Kaptan, Demming (53. Böhmer), Liehr – Harouz (88. Lohmar), Szeleschus (76. Özer), Zahn (76. Ruzgis).

RW Oberhausen: Heekeren – Klaß, Öztürk, Obst, Winter – Propheter, Holthaus (73. Rexha), Heinz (57. Bulut) – Oubeyapwa (69. Boesen), Kreyer, Buckmaier (85. Dorow).

Tor: 1:0 Kaptan (22.)
Schiedsrichter: Florian Visse.

Aufrufe: 021.8.2021, 18:20 Uhr
Gregor Winkler Autor