Und diese versuchte, ihrem Defensivspezialisten eine schönen Abschied zu bereiten: Beim Einmarsch spielte der Stadionsprecher einen persönlichen Song des Japaners ein, der Trainer backte zwei Kuchen und die Mannschaft schenkte ihrem Teamkameraden ein signiertes Trikot. Am Ende versammelten sich rund 40 Landsleute um Nakamura, wobei ein Großteil Kinder waren, die sich noch ein Autogramm des beliebten SCW-Akteurs ergatterten.
Lediglich auf dem Platz konnte die Geschichte nicht veredelt werden, weil die Oberkasseler im Kollektiv eine katastrophale Leistung boten. Neben den vielen haarsträubenden Fehlpässen im Aufbauspiel war die Übersetzung zwischen den Mannschaftsteilen derartig groß, dass der FCB mit seinem gefährlichen Umschaltspiel nahezu kontinuierlich Großchancen generierte. So brachte Torwart Alexander von Ameln seinen Vordermann mit einem Pass völlig unnötig unter Bedrängnis. Der daraus resultierende Freistoß aus rund 30 Metern senkte sich in den Knick. Es war der Start eines Offensivfeuerwerks, bei dem Philipp Goris seine starke Leistung mit einem Doppelpack krönte.
"Das war durch die Bank schlecht", monierte SCW-Trainer Marcus John und hätte sich für Nakamura auch einen anderen Abschied vorgestellt. "Er ist ein feiner Kerl. Sein Weggang tut uns nicht nur aus sportlicher Sicht weh. Wir wünschen ihm alles Gute."