Und ausgerechnet der Spielertrainer leitete die Niederlage ein, als Hocker in der 36. Minute („Der Elfer war nicht berechtigt, denn wir beide gehen zum Ball.“) den einschussbereiten Laurin Vogt zu Fall brachte und Leif Langholz den Foulelfmeter zu seinem 28. Saisontor nutzte. Das war auch schon der Höhepunkt einer ereignisarmen ersten Hälfte, die die Waldgirmeser überlegen gestalteten. Aber Emanuel Haas (5.), Langholz (21.) und Dennis Dienst (26.) scheiterten mit ihren wenigen Torchancen am aufmerksamen Eintracht-Keeper Roman Seshko. Bei den weitgehend harmlosen Domstädtern verbreitete lediglich der Ex-Waldgirmeser Moritz Pfeiff (12.) einmal etwas Torgefahr, als er in aussichtsreicher Position zu lange zögerte und sein Schuss im letzten Moment noch abgeblockt wurde. „Diese Riesenchance muss er nutzen, dann wäre vielleicht für uns etwas möglich gewesen“, trauerte Hocker nachher dieser einzigen Möglichkeit im ersten Durchgang nach.
Nach dem Wechsel waren die Spielanteile mehr verteilt, aber torgefährlich blieben bis auf einen ungenauen Schuss von Daniel Beck (49.) nur die Gastgeber. „Wir wollten nach der Pause das Spiel kontrollieren und Konter setzen“, sah sich SC-Coach Peter Bätzel bestätigt, denn nach einer Stunde scheiterte Vogt zweimal zunächst an Seshko und dann an Arian Gojani, auch ein Kopfball von Langholz (75.) landete in den Armen des Eintracht-Keepers.
Für die Vorentscheidung sorgte dann der aufgerückte Fatih Celiksoy, als er mit einem genauen Anspiel von Haas auch noch Seshko umkurvte und das Leder zum 2:0 (77.) einschob. In den letzten 20 Minuten war das Bätzel-Team klar überlegen. Die beste Möglichkeit vergab Mario Schappert (84.). Der Mittelfeldroutinier, der aufgrund eines Hüftschadens kaum trainieren kann und in dieser Saison nur noch in der U23 im Einsatz war, stand nach schöner Kombination über Marcel Siegel und Christoph Dietrich fünf Meter vor dem Tor völlig frei und setzte den Ball überhastet über den Eintracht-Kasten. „Ich hätte Schappi das Erfolgserlebnis gegönnt“, empfand Bätzel genauso wie dessen Kollegen. Dafür war Schappert am 3:0 (89.) beteiligt, als er von Wolff im Strafraum gefoult wurde, und Sascha Kuche im vorletzten Heimspiel vor seinem Wechsel zu Tennis Borussia Berlin den Strafstoß verwandelte.
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SC Waldgirmes:
Grutza - Siegel, Celiksoy, Dienst, Kuche - Koyuncu (46. Steul) Gries, Haas, Vogt (78. Dietrich), Theil (72. Schappert) - Langholz.
Eintracht Wetzlar:
Seshko - Gojani, Wolff, Wagner, Huisgen - Kusebauch, Hocker, Theis, Pfeiff, Buycks - Beck.
Tore:
1:0 (36.) Langholz (Foulelfmeter), 2:0 (77.) Celiksoy, 3:0 (89.) Kuche (Foulelfmeter) -
Schiedsrichter:
Haustein (Buseck) -
Zuschauer:
250.