SC Victoria Hamburg stoppt Niendorfs Siegeszug

Lange Zeit sah es so aus, als solle Niendorf seinen Titel erfolgreich verteidigen. Sowohl das A- als auch das B-Team fegten in der Vorrunde alles weg, holten die Maximalausbeute von 30 Punkten. Doch als die Gegner stärker und die Beine müder wurden, machte sich ein Kräfteverschleiß beim Regionalligisten bemerkbar. Ergo: Die Ergebnisse wurden knapper. So schaltete Niendorfs A-Mannschaft den Gastgeber 05/VfR A im Viertelfinale erst per Achtmeterschießen aus, für das B-Team war im Halbfinale der SC Victoria Endstation. Und auch im Endspiel fand Niendorf - diesmal mit der A-Garnitur - im Hamburger Ortsrivalen seinen Meister.


Attacke 2: Eckernfördes Malte Andersch (li.) bedrängt Jan-Renke Irps (Team NorBü). Foto: Sell

,,Recht traurig" war Uwe Kehl, Trainer der SG 05/VfR; und zwar darüber, dass seine A-Mannschaft schon im Viertelfinale rausgeflogen war - und das auch noch per Achtmeterschießen. ,,Von der Dramatik her hätte das ein Endspiel sein können. Letztlich fehlte uns der Killerinstinkt", konstatierte Kehl. Die weiteren Lokalmatadoren im Feld spielten lediglich eine Nebenrolle. Die SG 05/VfR B holte nur einen Punkt, sich aber zumindest keine richtige Packung ab. Die SG Team NorBü, wie die Gastgeber einer von zehn SH-Ligisten im Feld, feierte einen Sieg (3:2 gegen Flensburg 08), verlor jedoch die anderen vier Spiele und erzielte die wenigsten Tore aller 18 Teams (sieben).

Insgesamt fielen 308 Treffer (ohne Achtmeterschießen), das waren 61 mehr als im Jahr zuvor. Als richtige Schachzüge erwiesen sich zwei Änderungen gegenüber den Vorjahren: die Reduzierung der Feldspieler auf drei pro Mannschaft sowie das Spiel mit einem Futsal-Ball. Ihren Teil zum Gelingen trugen die Schiedsrichter bei. Aslan Gastrock (SC Gut Heil), Lars Gruhlke (TSV Altenholz), Sebastian Kück (Rot-Weiß Moisling) und Hakan Yilmaz (FC Torpedo) zogen konsequent ihre Linie durch und mussten keine einzige Rote Karte zücken.


Turniersponsor Holger Jansen (links) und sein Sohn Momme übergaben die Prämien für Platz 1 an Tarek Abdallah vom SC Victoria Hamburg. Foto: Sell

,,Wir haben nach dem ganzen Trubel im Vorfeld des Turniers letztlich viel Lob von den anwesenden Teams erhalten. Das war Balsam für die Seele", erklärte Mitorganisator Emmanuel Amoako. Kurzzeitige Gedankenspiele, das seit 2003 veranstaltete Turnier einzustampfen, wurden dann auch schnell verworfen. Abgesehen davon gibt es auch kein Zurück mehr. Denn Hauptsponsor Holger Jansen gab noch in der Halle seine Zusage für einen 15. Energie & Bau Service-Cup im Jahr 2017.