2024-05-22T11:15:19.621Z

Spielbericht
Nach 70 Minuten wurde das Spiel zwischen dem SC 1920 und dem VfB Bottrop abgebrochen.
Nach 70 Minuten wurde das Spiel zwischen dem SC 1920 und dem VfB Bottrop abgebrochen. – Foto: Riccarda Maszun

SC Oberhausen gegen VfB Bottrop nach Tritt gegen den Kopf abgebrochen

Bezirksliga, Gruppe 8: Das Topspiel fand ein unrühmliches Ende - nach 70 Minuten war Schluss. Schon im Vorfeld war es hoch her gegangen.

Topspiele haben gerne mal die Angewohnheit, dass es schon heiße Diskussionen gibt, ehe der Anpfiff sich abgespielt hat. So war es auch beim Duell des Zweiten der Bezirksliga, Gruppe 8, dem SC 1920 Oberhausen, mit Spitzenreiter VfB Bottrop am Freitagabend. Der gerne mal provozierende Thorsten Möllmann hatte im Reviersport für den SC 1920 schon vor dem Spiel verlauten lassen, man werde den VfB niedermachen, der VfB habe eine Tracht verdient, und die werde er auch bekommen.

Bottrops Trainer Patrick Wojwod wollte die Worte des gegnerischen Trainers so nicht auf sich sitzen lassen, konterte entsprechend. Er wisse nicht, was dieser Möllmann in seinem Leben überhaupt erreicht habe. Die erste Folge ist schonmal klar: Rund 1100 Zuschauer fanden am Freitagabend den Weg auf die Sportanlage der Oberhausener.

Abbruch nach rund 70 Minuten

Was diese jedoch beim Anpfiff noch nicht wussten: Sie würden keine 90 Minuten zu sehen bekommen. Nach einer durchaus emotionalen, aber torlosen ersten Hälfte, die mit drei Gelben Karten dennoch im Rahmen blieb, brachte dann nach der Pause in der 57. Minute der eingewechselte David Fojcik die Gäste aus Bottrop in Führung. Diese sollte jedoch nur wenige Minuten Bestand haben, denn die Gastgeber vom SC 20 schlugen zurück. Ludwig Kofi Asenso sorgte mit seinem 2. Saisontor für das 1:1 - und das löste unbändigen Jubel bei den Gastgebern aus. Eine Jubeltraube von ein paar Dutzend Menschen bildete sich. So weit, so vertretbar und durch einen Schiedsrichter in der Regel noch entsprechend wieder in den Griff zu bekommen. Doch in dieser Gemengelage fand sich plötzlich ein Spieler der Bottroper auf dem Boden - die Ursache dafür war zunächst ungeklärt. Nach Beratung mit dem Schiedsrichtergespann verließen die Bottroper nach einigen Minuten der Diskussion das Spielfeld, wollten nicht mehr weiterspielen.

Am Boden liegendem Spieler vor dem Kopf getreten

"Schon in der ersten Halbzeit sind wir angespuckt worden, unser Kapitän hat einen Faustschlag abbekommen und hat ein blaues Auge. Ich habe dem Schiedsrichter das zur Pause gezeigt, aber wir sind ruhig geblieben, auch wenn das nicht geahndet worden ist", sagte Wojwod nach dem Abbruch. "Nach unserer Führung glichen die Oberhausener dann aus, auch wenn das für mich stark abseitsverdächtig war. Da lag bereits ein Spieler am Boden, und als die Zuschauer dann auf dem Platz rannten, hat ein Anhänger des SC unserem Spieler volley gegen den Kopf getreten. Damit war für mich schon moralisch klar, dass wir das Spiel nicht fortsetzen können. Die Schiedsrichter haben das Ganze auch gesehen und so in den Spielbericht eingetragen." Wie nach diesem unrühmlichen Ende nun verfahren wird, muss natürlich das Sportgericht entscheiden. Sollten sich die Ereignisse aus neutraler Sicht so jedoch bestätigen, dürfte der VfB Bottrop gute Chancen auf die Punkte haben.

Aufrufe: 04.3.2022, 22:32 Uhr
Sascha KöppenAutor