2024-04-25T14:35:39.956Z

FuPa Portrait

SC Halles Neuzugang Aytürk Gecim steht vor besonderem Debüt

Im Winter ist Aytürk Gecim (26) vom Fußball-Westfalenligisten SC Herford zum SC Halle in die Kreisliga A gewechselt. Am Sonntag trägt der Futsal-Nationalspieler erstmals das Haller Trikot.

In diesem Winter hat Fußballer Aytürk Gecim eine Entscheidung getroffen, die auf den ersten Blick überrascht. Vom Westfalenligisten SC Herford wechselte der 26-Jährige zum SC Halle in die Kreisliga A – und damit drei Spielklassen tiefer. „Auf dem Papier ist das natürlich ein Abstieg“, räumt er ein: „Trotzdem ist es für mich der einzig richtige Schritt. Ich habe mich bewusst hierfür entschieden.“

Als Mitarbeiter bei einem Personaldienstleister in Bielefeld ist Gecim beruflich sehr eingespannt – zuletzt fehlte ihm deshalb immer öfter die Zeit, regelmäßig am Mannschaftstraining der Herforder teilzunehmen. Weil er außerdem neben dem Fußball noch Futsal bei Bundesligist MCH Bielefeld-Sennestadt spielt, „hatte ich keinen freien Tag in der Woche mehr“, sagt er. „Das ist mir auf Dauer einfach zu viel geworden.“

Gecims Karriere nimmt nach der C-Jugend Fahrt auf

Nach seinem Wechsel in die Lindenstadt gehört der Freitag nun ganz seiner Familie. „Da ist trainingsfrei“, sagt Gecim, der im Sommer 2020 seine langjährige Freundin geheiratet hat. Weil er außerdem in Werther wohnt, hat sich seine Fahrtzeit zum Sportplatz um mehr als die Hälfte verkürzt. Dem SC Herford ist Gecim sehr dankbar für das Verständnis. „Sie haben mir bei meinem Wechsel überhaupt keine Steine in den Weg gelegt“, sagt er: „Das war wirklich oberste Klasse.“

Sein Debüt im Trikot des SC Halle gibt der Offensivspieler am Sonntag. Gegner an der Masch ist dann ausgerechnet der BV Werther und damit der Verein, bei dem Gecim mit dem Fußball begann. Bis zu den D-Junioren kickte er dort. Dann wechselte er für ein Jahr nach Langenheide, ehe seine Karriere richtig an Fahrt gewann. Gecim spielte in Theesen und in Osnabrück in der Junioren-Bundesliga.

Dass Gecim beim SC Halle gelandet ist, ist kein Zufall

In seinem ersten Seniorenjahr debütierte er beim SV Rödinghausen in der Regionalliga West. Wenig später stieg er zum Futsal-Nationalspieler auf. Elf Mal trug er bislang den Bundesadler auf der Brust und erzielte zwei Länderspieltore. Für ihn ist die Partie am Sonntag gegen Werther daher ein sehr besonderes Spiel: „Es ist eine Reise in die Vergangenheit“, sagt er. „Und gleichzeitig ein Wiedersehen mit alten Weggefährten.“

Dass Gecim trotz einiger anderer Angebote in Halle gelandet ist, ist kein Zufall: „Der Kontakt hat schon länger bestanden“, sagt er. Durch seinen Bruder Aytug, der schon seit mehr als eineinhalb Jahren für den Sportclub spielt, war er schon immer sehr nah dran. „Es ist übrigens das erste Mal, dass wir zusammen in einer Mannschaft spielen“, sagt Aytürk Gecim, der drei Jahre älter ist.

Erster Eindruck vom SC Halle ist super

Die Eingewöhnungszeit war auch deshalb sehr kurz. „Ich bin wunderbar aufgenommen worden“, freut sich Gecim. Sein erster Eindruck von der Mannschaft ist super. „Es steckt wirklich brutale Qualität in ihr“, schwärmt er. Auch deshalb hält er es für wahrscheinlich, dass das vom Team selbst gesteckte Ziel Bezirksliga-Aufstieg realistisch ist. „Ich möchte in den restlichen Spielen auf jeden Fall meinen Teil dazu beitragen“, sagt er.

Seine Lieblingsposition ist vorne im Sturm. „Insgesamt bin ich aber variabel“, sagt Gecim. Auch auf den Flügeln oder im offensiven Mittelfeld kann er spielen. Ein persönliches Ziel in Form von Toren oder Einsatzminuten hat er sich nicht gesteckt. „Davon halte ich nichts“, sagt er. Vielmehr möchte der Futsal-Nationalspieler mit guten Leistungen dazu beitragen, das Mannschaftsziel zu erreichen. „Wir wollen jetzt einfach so viele Punkte wie möglich sammeln und gucken, wofür es am Ende reicht“, sagt Gecim. Vom Ex-Verein BV Werther erwartet er allerdings schon, „dass sie uns gerne ein Bein stellen möchten“.

Aufrufe: 013.2.2022, 11:00 Uhr
Dennis BleckAutor