2024-06-14T14:12:32.331Z

Ligabericht
Endlich ein Tor: (v. l.) Produktionsleiter Andi Barth, Trainer Hans Sarpei, Co-Trainer Marek Fis und der verletzte Pascal Schindler freuen sich über den Anschlusstreffer des C-Ligisten FC PEL III gegen Willebadessen II.
Endlich ein Tor: (v. l.) Produktionsleiter Andi Barth, Trainer Hans Sarpei, Co-Trainer Marek Fis und der verletzte Pascal Schindler freuen sich über den Anschlusstreffer des C-Ligisten FC PEL III gegen Willebadessen II.

Sarpei schafft fast die Derby-Sensation

C-Liga-Kicker des FC Peckelsheim/Eissen/Löwen III erhalten beim Prestige-Duell gegen den TuS Willebadessen II prominente Unterstützung, verlieren 1:2 und sind dennoch überglücklich

Noch nie stand ein C-Liga-Spiel im Sportkreis Höxter so im Fokus, wie die Partie FC Peckelsheim/Eissen/Löwen III gegen den TuS Willebadessen II. FC-Coach Dennis Bahr hatte es geschafft, den Kult-Fußballer Hans Sarpei in die Region zu bringen. Der erhoffte Derbysieg blieb zwar aus, aber die 1:2-Niederlage gegen die klar favorisierten Gäste wurde vor der tollen Kulisse von 300 Zuschauern gefeiert wie ein Sieg.
Die Fußballer des FC PEL III werden in der Fernsehsendung „Hans Sarpei– das T steht für Coach“ am 1. Juni ab 22.30 bei Sport 1 zu sehen sein. „Das ist die 29. Sendung dieser Reihe“, berichtete Andi Bahr, der gemeinsam mit dem Comedian Marek Fis, der als Co-Trainer fungierte, am Spielfeldrand mitfieberte.

Die Dreharbeiten für die Fußballshow zogen auch viele Gäste auf den Aschenplatz an der Hibbeke, die sonst eher nicht den C-Liga-Fußball auf ihren Programmzettel haben. Geduldig erfüllte Hans Sarpei die diversen Autogrammwünsche und Fotowünsche der Fans. Besonders stolz waren die Einlaufkinder der E- und F-Junioren, dass sie vor dem Einlaufritual noch einmal mit dem Fußballstar auf ein Foto durften. „Das ist eine tolle Aktion. Wir freuen uns auf das Spiel, das doch einmal den Sportkreis ins fernsehen bringt“, meinte Willebadessens Dominik Diekmann. So wie sich die Gastgeber akribisch mit Hans Sarpei auf das Spiel vorbereiteten, so konzentriert gingen auch die Gäste in die Partie. Bei einem gemeinsamen Frühstück stimmten sich die TuS-Spieler mit ihrem Spielertrainer Jörg Mackenbach auf das seit ewigen Zeiten umkämpfte Derby ein. Im Tor der Gäste stand der Vorsitzende Jürgen Kusch, der vor der Partie noch mit dem Trainer Hans Sarpei plauderte. Auch wenn Sarpei nach außen hin locker wirkte, die Mannschaft nahm er ordentlich in die Pflicht. „Ich will euch kämpfen sehen, werft euch in jeden Zweikampf“, forderte der Coach vor der Partie. Bereits am Freitag reiste der 39-Jährige mit dem Filmteam an. Übernachtet wurde im Schlosshotel Gehrden. „Wir wollen uns einen Eindruck von der Region verschaffen und einen engen Kontakt zur Mannschaft aufbauen“, erklärte Produktionsleiter Andi Barth, der selbst einmal in der Landesliga Fußball spielte und als Fachkommentator für Fußballsendungen viel Erfahrungen mitbrachte. „Für diese Sendung muss man schon wissen, wie Fußball funktioniert“, sagte Barth. Die erste Trainingseinheit erfolgte nach dem ersten Kennenlernen des Teams sofort am Freitag. Zum Ablauf gehörte natürlich auch ein Mannschaftsabend bei „Paparazzi“ in Peckelsheim, der das Eis endgültig brach. „Das ist bei allen Mannschaften so, der Mannschaftsabend ist enorm wichtig“, sagte Andi Barth, der vor zwei Jahren mit dem TuS Egge Schwaney II ähnliche Erfahrungen machte. „Zunächst sind die Ostwestfalen etwas verschlossen, aber dann können sie richtig aus sich heraus gehen“, erläuterte Barth, der auch am Sonntag die Fäden der Filmproduktion in der Hand hatte. Am Samstagmorgen hatten die Fußballer bei der Teamchallenge in der Löwener Gemeindehalle ihr Geschick im Becher stapeln gezeigt, am Sonntag wurde der Teamgeist auf dem Platz gezeigt. FC-Trainer Dennis Bahr rückte zunächst in das zweite Glied, gab Hintergrundinformationen zu den Willebadesser Spielern, während Hans Sarpei das Aufwärmen leitete. „Hans Sarpei muss die Spieler stärker motivieren, da erhoffe ich mir einen Schub für dieses Spiel“, sagte Bahr, der wegen seiner Rückenprobleme nicht im Tor des FC steht. „Ich kann allenfalls als Feldspieler eine Jokerrolle einnehmen“, meinte Bahr vor der Partie, die der FC hochmotiviert begann, ehe in der 13. Minute Sascha Arens für Ernüchterung sorgte. Aus stark abseitsverdächtiger Position traf der schnelle Angreifer zum 0:1, dem Dominik Diekmann mit einem cleveren Schlenzer in der 33. Minute das 0:2 folgen ließ. Noch vor der Pause rüttelte Daniel „Boxer“ Stiene sein Team mit einem fulminanten Freistoß wach. Aus gut 30 Metern hämmerte er den Ball an die Latte, der starke Keeper Kusch wäre hier machtlos gewesen.

In der Pausenansprache, natürlich beobachtet von einer der sechs Fernsehkameras, machte Hans Sarpei das Team so richtig heiß. Waren die Platzherren schon im ersten Spielabschnitt oft Sieger in den Zweikämpfen, so entwickelte sich jetzt ein packender Fight mit Vorteilen für die Gastgeber. „Wir wollen einfach mal das Tor treffen“, hatte Initiator Dennis Bahr vor der Partie gesagt. Da wurde von Co-Trainer Marek Fis ein Anreiz gesetzt. Hinter dem Tor der Gäste platzierte er eine Statue mit einem Lewandowski-Trikot als Toranreiz, das sich dann Andre Rieke verdiente. Nachdem Marvin Striewe einen an Dennis Bahr verwirkten Foulelfmeter vergab, schoss Rieke in der 87. Minute den längst fälligen Anschlusstreffer durch einen verwandelten Handelfmeter. Ein weiteres Tor blieb den Platzherren verwehrt, immer wieder stand TuS-Keeper Kusch im Brennpunkt. „Ein Unentschieden war möglich. Ihr wart die bessere Mannschaft, ihr habt nur die Chancen nicht genutzt habt“, fasste Hans Sarpei zusammen. „Ihr habt aber auch gemerkt, wie ihr als Mannschaft bestehen könnt“, lobte der Fernsehtrainer die Leistungsbereitschaft der FC-Akteure, die gespannt sind auf den Fernsehbeitrag.


Aufrufe: 012.4.2016, 06:00 Uhr
Hermann LudwigAutor