2024-05-02T16:12:49.858Z

Allgemeines

Sarah Schauer lebt das FC-Bayern-Gen aus

15-jährige Hienheimerin bereut Wechsel zu Bayern München nicht. „Mia-san-mia“-Gefühl treibt sie auf und neben dem Platz an.

Sarah Schauer bastelt an ihrem Traum von einem Platz im Damen-Team des FC Bayern München. Die junge Hienheimerin trägt die Rückennummer 19 – ihre Bilanz für die U17-Juniorinnen beim FC Bayern München beeindruckt.

An zwölf Spieltagen lief Sarah Schauer elf Mal von Beginn für den FC Bayern auf. Ein Mal rückte die 15-Jährige von der Ersatzbank aufs Spielfeld. Nur ein Treffer in der U17-Bundesliga Staffel Süd fehlt in ihrer persönlichen Erfolgsbilanz. Noch. Ihr Hauptaugenmerk als Außenverteidigerin gilt aber der Torverhinderung und dem Spielaufbau.

Aktuell hält sich die 15-jährige Hienheimerin individuell in Form. Seit 13. März ruht aufgrund der Coronavirus-Pandemie auch bei den Bayern-Mädels der Trainings- und Spielbetrieb. „Die Spielerinnen haben Lauf- und Kraftpläne sowie Pläne für Stabilitätsübungen erhalten“, berichtet Mama Christine Schauer. Sarah Schauers Art und Weise – auch mit Widrigkeiten – umzugehen, kommt gut bei den Coaches Harald Sättler und Christian Reiss sowie den Kolleginnen an. Sie ist zur unverzichtbaren Größe im Team gereift. „Mir gefällt es gut beim FC Bayern“, sagt dei 15-Jährige, die im letzten Sommer von der JFG Befreiungshalle Kelheim nach München wechselte. „Trainer und Mitspielerinnen sind richtig nett. Aber man verspürt schon einen gewissen Druck. Jeder will gewinnen.“ Dieser Druck wirke sich im Training spürbar aus. Er treibe die Mannschaft an, besser zu werden. Im Rückblick auf die aktuell unterbrochene Spielzeit wertet sie es als ärgerlich, dass man den Auftakt ins Frühjahr in den Sand gesetzt habe. Das erste Punktspiel des Jahres ging mit 1:2 gegen den zweitplatzierten SV Alberweiler mit 1:2 (0:1) verloren. „Schade, wir hatten uns gut vorbereitet“, kommentiert Sarah die knappe, aus ihrer Sicht unverdiente Niederlage.

Joshua Kimmich ist ihr Vorbild

Neben ihren fußballerischen Qualitäten treibt sie der Ehrgeiz voran. Ihr Vorbild Joshua Kimmich ist bewusst gewählt. Die Zehntklässlerin vom Donau-Gymnasium Kelheim könnte sich auch vorstellen, auf der Sechser-Position im defensiven Mittelfeld zu agieren. Als eine der Jüngsten im Team muss sie sich in ihrem ersten Jahr der Altersklasse U17 ihre Sporen noch verdienen, hat sich aber rasch als Stammverteidigerin positioniert. Flexibel ist Sarah, denn in den Startaufstellungen rochiert sie von rechts nach links. Noch nicht zufrieden ist sie mit Platz fünf in der U17-Bundesliga Staffel Süd. „Wir haben uns einen Platz unter den Top-Drei der Liga vorgenommen. Diesem Ziel hinken wir hinterher.“ In den ersten zwölf Partien holten die Nachwuchs-Kickerinnen vom FC Bayern München 17 Punkte. Der Abstand zum Tabellendritten TSG Hoffenheim beträgt zwölf, die Differenz zu Ligaprimus SC Freiburg 14 Zähler.

In der Winterpause munterte der Titel bei der bayerischen Futsal-Meisterschaft auf. „Dieser Erfolg war eher ein Muss“, weiß die junge Hienheimerin um die Ansprüche im Verein. Bei den süddeutschen Titelkämpfen war dann Sand im Getriebe. „Das wäre das Zuckerl gewesen, aber es lief nicht gut.“ Nach zwei Niederlagen gegen TSG Hoffenheim (1:2) und Alberweiler (0:1) war Bayern raus aus dem Titelrennen. Siege gegen SC Dortelweil (3:0) und dem süddeutschen Meister SC Freiburg (2:1) sorgten für einen versöhnlichen Abschluss und brachten Platz vier.

Treue zum DFB-Stützpunkt

Unabhängig von Erfolgen und Misserfolgen stellt Sarah Schauer fest, dass sie fußballerisch enorme Fortschritte seit dem Wechsel nach München gemacht hat. Ganz speziell habe sich das Spielverständnis durch die Analysen des Trainerteams gesteigert. Zwei Mal pro Woche trainiert sie in München, für eine weitere Einheit bleibt sie dem DFB-Stützpunkt in Schierling treu. „Bei den Jungs geht es wesentlich robuster zur Sache“, nennt sie den Unterschied zum Training mit den Bayern-Mädels. Für Training und Spiel sei generell ein enormer zeitlicher Aufwand zu bewältigen. Ihr Ziel: „Ich möchte langfristig bei Bayern bleiben und den Sprung in die zweite Frauen-Mannschaft packen.“ Am liebsten würde sie ihren Platz bei den Profi-Fußballerinnen finden. „Aber die verdienen im Vergleich zu den männlichen Kollegen nicht viel.“ Daher bleibt Sarah auch abseits vom Platz am Ball, strebt das Abitur, dann eine Ausbildung oder ein Studium an.

Aufrufe: 022.3.2020, 09:00 Uhr
Von Alexander RoloffAutor