2024-05-14T11:23:26.213Z

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Interimsweise stand Dominik Sammer schon in der Bezirksliga beim SC Oberweikertshofen an der Seitenlinie.
Interimsweise stand Dominik Sammer schon in der Bezirksliga beim SC Oberweikertshofen an der Seitenlinie. – Foto: Andreas Daschner

Sammer mit 23 Jahren A-Lizenz Trainer des SC Oberweikertshofen

U19 Coach mit Ausblick auf Fußballlehrerlizenz

SC Oberweikertshofen: Sammer mit 23 Jahren bereits A-Lizenz Trainer der U19. Der junge Trainer hat große Ambitionen und versucht sich im Herrenbereich zu etablieren.

Oberweikertshofen – Dass ein Amateurverein einen Trainer mit A-Lizenz für seine U19 auch unterhalb der Junioren-Bundesliga unter Vertrag hat, kann schon mal vorkommen. Wenn dieser Trainer aber selbst erst 23 Jahre alt ist, lässt das aufhorchen. So ist das der Fall bei Dominik Sammer und dem SC Oberweikertshofen.

Höher geht es kaum: Die A-Lizenz ist die zweithöchste Qualifikation, die ein Übungsleiter im Fußball haben kann. Darüber gibt es nur noch den Fußballlehrer. Damit Sammer die Lizenz schon im Alter von 23 Jahren halten konnte, war ein früher Einstieg ins Trainergeschäft notwendig – und gute Leistungen bei allen Lehrgängen. „Meine B-Lizenz habe ich mit 18 Jahren an der Sportschule in Oberhaching erworben“, erzählt der in Dachau lebende Coach, der seit Juli 2019 in den Diensten des SCO steht. „Danach habe ich im Zwei- bis Drei-Jahresrhythmus weitergemacht.“ Seine vorerst letzte Prüfung legte er im September in der Sportschule Kaiserau nahe Dortmund ab. Der Lohn: Die A-Lizenz.

Sammer hat sich früh seine Berufung als Trainer gefunden und seine Spielerkarriere beendet

Seine aktive Karriere als Kicker hat Sammer schon früh beendet. Für seinen Heimatverein Dachau 65 und ein Jahr auch für die Münchner Löwen jagte er dem Ball in der Jugend nach. „Ich war klein und ein bisserl schnell, das hat für die Flügelposition gereicht“, sagt Sammer und lacht. Nach der U19 hängte er seine Fußballschuhe aber an den Nagel. „Ich habe meine Leidenschaft und auch meine Kompetenz mehr als Trainer gesehen.“

Dabei sah es zunächst gar nicht so aus, als ob Sammer diese Leidenschaft – trotz einer gewissen Faszination für den Trainerjob – entwickeln sollte. „Eigentlich wollte ich gar nicht, aber mein damaliger Verein TaF Glonntal hat mich dazu überredet“, sagt er über seine Trainerlaufbahn. Heute ist Sammer über den sanften Zwang aber froh. „Bei der Trainerausbildung lernt man unheimlich viele Leute kennen“, erzählt der Dachauer über seine Lehrgänge. „Je höher die Lizenz, desto größer sind natürlich die Vereine, deren Trainer man dort kennenlernt.“

Dominik Sammer bestand trotz Corona-Belastung seine Prüfung zum A-Lizenz-Trainer

Unter anderem liefen ihm zum Beispiel Kollegen von Borussia Dortmund über den Weg. Da bei den Lehrgängen viel auf Gruppenarbeit gesetzt wird, konnte Sammer alleine durch diesen Kontakt schon viel lernen. „Dazu kamen außerordentlich gute Dozenten.“

Der Lehrgang zur A-Lizenz zog sich für Sammer etwas länger als üblich hin. Grund war die Coronapandemie. „Das erste Treffen fand noch vor dem Ausbruch statt“, erzählt er. Danach musste vieles online abgewickelt werden. Nicht nur deshalb bezeichnet Sammer die Belastung bei den Lehrgängen als hoch. „Da wird schon etwas erwartet.“ Erwartungen, die der 23-Jährige bislang immer erfüllen konnte. Denn für die nächsthöhere Lizenz muss bei den vorhergehenden Prüfungen ein Nummerus Clausus erreicht werden, was Sammer gelang.

Sammer träumt von der höchsten Lizenz, dem Fußballlehrer

Dass er auf das Radar von SCO-Manager Uli Bergmann geriet, bereute Sammer nie. Neben der U19 war er auch schon als Interimstrainer bei der Bezirksliga-Elf im Einsatz, als Chefcoach Günter Bayer erkrankt war. Außerdem betreut er derzeit interimsweise die U23. Sein Ziel ist klar: Sammer will sich im Herrenbereich etablieren. Und irgendwann kann er sich dann auch vorstellen, den letzten Schritt zum Fußballlehrer zu gehen.

Der Zugang zu diesem Lehrgang ist aber streng begrenzt und meistens nur Mitgliedern von Profiklubs vorbehalten, die die hohen Kosten im mittleren fünfstelligen Bereich schultern können. Deshalb hat Dominik Sammer auch keine allzu große Eile: „Wenn ich den Lehrgang bis zum Alter von 30 Jahren absolviert haben sollte, wäre das schon außergewöhnlich gut.“ (Andreas Daschner)

Aufrufe: 09.11.2020, 10:32 Uhr
Fürstenfeldbrucker Tagblatt / Andreas DaschnerAutor