Auch bei den Damen-Teams teilen sich die Meinungen. Vom FC Langengeisling und den TSV St. Wolfgang gibt es Lob für die Beschlüsse des BFV. Der FC Lengdorf und der FC Forstern hätten die Saison lieber abgebrochen.
Erding – Die Spielzeit 2019/20 wird nicht abgebrochen, sondern nach einer Pause bis mindestens 31. August fortgesetzt. Die Fußball-Herren des FC Lengdorf sind glücklich über die Entscheidung des Bayerischen Fußball-Verbandes (BFV). Schließlich führen sie die Kreisliga mit großem Vorsprung an. Anders ist es bei den FCL-Frauen, die als Spielgemeinschaft mit dem FC Hörgersdorf mit nur drei Punkten auf dem letzten Tabellenplatz der Bezirksliga stehen. „Mir wäre ein Abbruch lieber gewesen. Ich hätte gerne im September neu angefangen“, kündigt Trainer Markus Schorer an.
Für eine Aufholjagd im Herbst könnte es nämlich schwierig werden. Vom aktuellen Team hören acht Spielerinnen auf oder treten aus zeitlichen Gründen etwas kürzer, kündigt Schorer an. Er sei dann auf den 2004er-Jahrgang angewiesen.
Nicht viel besser – mit nur einem Zähler mehr auf dem Konto – steht der TSV St. Wolfgang da. Dennoch: Trainer Siegi Obermeier findet die BFV-Entscheidung „auf jeden Fall gerecht. Aus meiner Sicht ist nichts dagegen einzuwenden“. Am Kader werde sich durch die Verlegung nichts ändern, auch nicht am Trainer. Der Tabellenvorletzte wird, wann auch immer die Runde wieder beginnt, alles daran setzen, den Abstiegsplatz wieder zu verlassen.
Gänzlich anders ist die Ausgangssituation beim FC Langengeisling, der als Aufsteiger eine starke Saison spielt und mit drei Punkten Rückstand auf Spitzenreiter TV Altötting noch Chancen auf den zweiten Aufstieg in Folge hat. FCL-Trainer Stefan Karamatic hält die Lösung, die Saison im Herbst fortzusetzen – wenn es bis dahin Corona zulässt – für die richtige, „denn wir wollen alle ein sportliches Ergebnis und keine Entscheidung am Grünen Tisch“. Das Problem sei freilich, dass man als Mannschaft nicht trainieren kann. „Unser Team hält sich natürlich sportlich mit Workouts und Lauf- oder Radtouren fit, aber Fußball ist eben nicht nur Ausdauer.“
Keiner wisse, ob man vor August wieder auf den Platz könne, so Karamatic. „Da sind Mannschaften im Vorteil, die nicht aufs Spielerische setzen.“ Allerdings profitiere der FCL auch ein wenig von der langen Pause, da sich nun die Langzeitverletzten und Auslandsreisenden wieder an den Kader herantasten können. Karamatic: „Wenn wir heute starten würden, könnten wir aus dem Vollen schöpfen. Das würde sich auch für unser Team 2, das in der A-Klasse spielt, auszahlen.“
Kritisch sieht der FC Forstern die Lösung des BFV. Wie berichtet, betrifft dies zwar nicht die Regionalliga-Mannschaft, für die der Süddeutsche Verband zuständig ist, aber sehr wohl die Zweite, die derzeit die Bezirksoberliga anführt. Die BFV-Entscheidung sei „nachvollziehbar, aber nicht unbedingt verständlich“, so Luky Lukschanderl. „Es hätte sicherlich auch die Lösung gegeben, die Tabelle der Vorrunde zählen zu lassen. Da hätte jeder gegen jeden einmal gespielt. Das wäre eine gerechte Sache gewesen.“
Der Sportliche Leiter sieht zu viele Fragezeichen bezüglich der Saison 20/21. „Es ist auch noch offen, ob sich der Kader verändern darf. Das wäre aus unserer Sicht nicht okay. Da könnte eine Mannschaft mit einem total neuen Team antreten, und das wäre nicht fair.“ Man müsse, so Lukschanderl abwarten, ob der BFV die Wechselfrist verschiebt oder Transfers im Sommer gänzlich streicht. Klar sei aber schon, dass die Entscheidung keine Auswirkung auf die Trainersituation hat. Der FC sei mit Stefan Baumgartner sehr zufrieden. Lukschanderl: „Er macht einen tollen Job.“