2024-05-08T14:46:11.570Z

Allgemeines
Matthias Lange ist für eine Saisonfortsetzung im Mai.
Matthias Lange ist für eine Saisonfortsetzung im Mai. – Foto: Thomas Mönter

Saison weiter abspecken und ab Ende Mai beenden

Beitrag von TV 01 Bohmte-Torwart Matthias Lange

Matthias Lange, Torwart des TV 01 Bohmte, ist dafür, die Saison von Mai bis Juli noch zu beenden. Das schreibt er in einem Beitrag an uns. Sein Vorschlag: Die Saison zur Not über Auf- und Abstiegsspiele werten.

Modifikation des Spielplans als interessengerechteste Lösung

Die Grundsatzdiskussion „Saisonabbruch oder Abwarten“ polarisiert die Amateurfußballer nicht nur im Osnabrücker Raum, sondern in ganz Deutschland. Es stellt sich eine in der Geschichte des Amateurfußballs besondere Frage, eine ganze Saison abzubrechen und vollständig zu annullieren oder diese noch sportlich zu beenden.

Aber ist eine vollständige Annullierung der Saison mit dem Grundgedanken des Wettkampfs vereinbar? Der (Amateur-)Fußballer will sich auf dem Platz duellieren und einen Sieger und einen Verlierer ausmachen. Dieser Wesensgehalt des Fußballs ist durch den Saisonabbruch ausgeschaltet. Interessante Konzepte aus Schleswig-Holstein wie ein freiwilliger „Derby-Cup“ oder reine Freundschaftsspiele sind interessant, aber dem wahren Fußballer nicht genug. Ist es nicht vielmehr geboten, sportliche Lösungen auch für einen Auf- und Abstieg zu finden, wie dies der NFV auch ursprünglich mit der Möglichkeit der Saisonverlängerung angedacht hat? Ist es nicht Zeit für kreative Konzepte, sportlich gerechte Ergebnisse zu ermöglichen?

Unter der Bedingung, dass das Land Niedersachsen im Laufe des Aprils den Kontaktsport wieder ermöglicht, ist eine Vorbereitungszeit natürlich genauso notwendig wie eine Zeiteinteilung, die auch Puffer für Spielabsagen hat. Aber dies könnte durch Modifikationen der jeweiligen Ligen auch machbar sein. So wäre es erforderlich, in den Ligen nur die Hinrunde zu spielen oder Lösungen über Auf- und Abstiegsspiele zu kreieren, die zeitlich weniger Spiele in Anspruch nehmen. In den meisten Ligen ist bereits bei Saisonbeginn eine Unterteilung in eine kleinere Staffel erfolgt, bei der die Hinrunde gewertet werden könnte. Selbst bei den Ligen, in denen keine kleinere Staffeleinteilung erfolgt ist, wäre es möglich, auf Grundlage der durchschnittlichen Punkte pro bestrittenem Spiel eine Auf- und eine Abstiegsstaffel zu konzipieren, sodass letztlich weniger als 10 Spiele stattfinden würden. Die Monate von Mai bis Juli bieten hier noch genügend Zeit, eine „abgespeckte“ Saison auch zu beenden, die obendrein für alle Fans durchaus interessanter, spannender und innovativer ist, als dem eigenen Team beim Freundschaftsspiel gegen den Nachbarn zuzugucken. Zudem wäre der Beginn der neuen – und hoffentlich uneingeschränkten – Saison im Sommer möglich, weil die Fußballer auf eine große Sommerpause nach den letzten vier bewegungsarmen Monaten liebend gern verzichten.

Auch wenn diese ziemlich spontan zu treffenden Regeländerungen, die sich im Rahmen der (u.U. zuvor erneut geänderten) Satzung des NFV befinden müssen, in der ein oder anderen Liga auf Widerspruch stoßen könnten, entspricht die sportliche Lösung der coronabedingten Situation dem Sportsgeist des Fußballs und ist zudem ein weniger einschneidendes Mittel als die komplette Annullierung.

Aufrufe: 015.3.2021, 18:00 Uhr
FuPa Weser-EmsAutor