2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligavorschau
Voller Leidenschaft und voller Hoffnungen: SSV-Cheftrainer Teodor Rus ist davon überzeugt, dass seine Schwarz-Rot-Weißen auch nach der Winterpause oben dabei bleiben und der Aufstieg nach acht tristen Jahren in der Fünftklassigkeit endlich gelingen kann.  Baur
Voller Leidenschaft und voller Hoffnungen: SSV-Cheftrainer Teodor Rus ist davon überzeugt, dass seine Schwarz-Rot-Weißen auch nach der Winterpause oben dabei bleiben und der Aufstieg nach acht tristen Jahren in der Fünftklassigkeit endlich gelingen kann. Baur
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Rus will es mit dem SSV Reutlingen heuer wissen

Oberliga Baden-Württemberg

Nach 18 Spielen – eine Rückrundenpartie ist dabei – liegt der SSV Reutlingen Fußball unerwartet auf dem vierten Tabellenplatz der Oberliga Baden-Württemberg. Zwei Punkte hinter Spitzenreiter SGV Freiberg, einen Punkt hinter den Stuttgarter Kickers, punktgleich mit dem 1. Göppinger SV. Wir fragten Trainer Teodor Rus (sein Vertrag läuft bis 2020) nach seinen Eindrücken.

Herr Rus, sind Sie mit dem bisherigen Saisonverlauf voll zufrieden?

Teodor Rus: Ja, denn diese gute Platzierung wurde nicht erwartet. Wir machten eine Riesenentwicklung durch. Es ist erfreulich, wo wir stehen. Das ist ein gewaltiger Schritt nach vorne gewesen. Schade nur, dass wir in Stuttgart-Degerloch vor 6350 Zuschauern gegen die Kickers als besseres Team der zweiten Halbzeit keinen Punkt, der verdient gewesen wäre, geholt haben.

Wo sehen Sie Gründe für das gute Abschneiden?

Wir haben eine gute Mischung, die Neuzugänge schlugen ein. Auch die Spieler auf der Bank fiebern mit, sind ein wichtiger Teil des Ganzen. Der Teamgeist ist super. Daneben haben sich alle Spieler verbessert. Ein Lob gilt auch meinem Trainer-Team mit Volker Grimminger und Holger Klages.

Wird das Saisonziel jetzt geändert?

Wir wollten endlich mal besser aussehen als zuletzt, denn drei Jahre lang kämpfte der SSV gegen den Abstieg. Unser Ziel war ein Platz im ersten Drittel, den haben wir und nun wollen wir angreifen, bis zum Schluss um die Meisterschaft oder den zur Relegation berechtigenden zweiten Platz mitmischen. Die gute Ausgangsposition haben wir mit viel Arbeit, Trainingsfleiß und Leidenschaft geschafft. Die Jungs zogen gut mit, jeder Einzelne hat eine Entwicklung gemacht. Aber wir müssen uns noch in allen Bereichen verbessern, speziell in der Verteidigung. Da haben wir ab und zu geträumt.

Sind Sie auch enttäuscht von bestimmten Erscheinungen?

Ja, immer wieder werden negative Schlagzeilen gesucht. Wir verloren nur drei von 18 Spielen – in Nöttingen, Göppingen und Stuttgart. Doch wir haben zehn Siege eingefahren, spielten fünfmal Unentschieden. Das ist eine sehr positive Bilanz, das müssen auch Kritiker so sehen. Unsere Chancenverwertung ist ein Thema, aber ich will nicht immer negative Dinge besprechen. Man soll sich freuen, dass wir dort stehen, auf Rang vier hautnah am Ersten.

Will es der SSV heuer wissen?

Wir wollen oben dabei bleiben, den Titel machen die ersten sechs Teams untereinander aus. Wir gastieren noch in Freiberg/Neckar, Bissingen und Villingen. Daheim empfangen wir den FC Nöttingen, 1. Göppinger SV und die Stuttgarter Kickers. Die Degerlocher sind am 18. Mai 2019, dem vorletzten Spieltag, unser Gast. Wir sind zu Hause eine Macht und ungeschlagen, wollen die Serie ausbauen. Meine Mannschaft ist stabil, denn die Mischung im Mittelfeld stimmt, wir haben einen guten Kader.

Kommen die Langzeitverletzten der Kreuzeichekicker zurück?

Sidy Niang und Marco Di Biccari werden im Januar beim Trainingslager in Oberstaufen dabei sein. Bei Denis Lübke muss man warten, er ist ein Kämpfer und kommt vielleicht früher als erwartet. Da Wuttig nicht mehr da ist, haben wir Gasper Bozis aus Slowenien als dritten Torwart verpflichtet, das war notwendig. Es ist kein neuer Spieler geplant. Das ist ohnehin das Aufgabengebiet von SSV-Fußball-Vorsitzendem Michael Schuster. Ein Neuer müsste finanziell und charakterlich zu uns passen.

Der SSV hat sich auf jeden Fall neuen Respekt verschafft.

Ja, wir sind eine der Überraschungen, haben tolle Fans, die uns auch auswärts anfeuern. Ich sehe vieles positiv, wir bekamen auch Lob von den gegnerischen Trainern. Meine Spieler haben immer alles gegeben, oft noch Spiele am Schluss gedreht. Der Kampfgeist, der Einsatz, die Einstellung waren immer in Ordnung.

Bleibt der SSV vorne?

Da spricht nichts dagegen. Wir müssen Vollgas geben, volle Konzentration über 90 Minuten an den Tag legen. Auch in Linx am 16. Februar und gegen Backnang. Wir nehmen jeden Gegner voll ernst, schwache Oberliga-Teams gibt es nicht. Wir müssen liefern, Kleinigkeiten können entscheiden. Es ist eine enge, ausgeglichene Liga. Der Tabellensiebte FSV Bissingen hat fünf Punkte Rückstand auf den Zweiten Stuttgarter Kickers. Die ersten Sieben im Klassement werden die Top-Plätze unter sich ausmachen. Ich bin ein positiv denkender Trainer. Mein Team mit seinem tollen Teamspirit zieht super mit.

Aufrufe: 027.12.2018, 12:20 Uhr
SWP / Wolfgang Gattiker und Alexander MareisAutor