2024-04-25T14:35:39.956Z

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Gibt künftig die Richtung bei den Zweitliga-Frauen des TSV Schott vor: der neue Coach Stefan von Martinez.
Gibt künftig die Richtung bei den Zweitliga-Frauen des TSV Schott vor: der neue Coach Stefan von Martinez.

Rücktritt vor dem Antritt

Ronald Boretti sagt dem TSV Schott kurzfristig ab / Stefan von Martinez übernimmt die Zweitliga-Frauen

Mainz. Ronald Boretti wird nicht neuer Trainer der Zweitliga-Fußballerinnen des TSV Schott Mainz. Das gab Teammanager Jens Klee bekannt. Boretti kann das Traineramt aus beruflichen Gründen nicht annehmen. Er war Lehrer auf Angestelltenbasis an einer Integrierten Gesamtschule. Da er kein klassisches Lehramtsstudium absolviert hat und nicht verbeamtet werden kann, endete das auf fünf Jahre befristete Arbeitsverhältnis im Januar.

Für den FC Bayern in Bangkok

Seither war Boretti auf Arbeitssuche. Dann kam durch einen Bekannten ein Angebot von Sports Thae Bavaria (STB). Einem Unternehmen, das als Kooperationspartner des FC Bayern München den Fußball in Thailand und speziell Bangkok fördert. Boretti wird dort von Juli an Trainer ausbilden. ,,Das ist natürlich eine Chance. Aber es ist mir sehr schwer gefallen, weil ich mich sehr auf die Aufgabe beim TSV gefreut habe", erklärt Boretti.

Für Klee ist das ein Schock. Der Manager hatte mit Boretti einen erfahrenen Trainer gefunden, der die Zukunft der Frauenfußball-Abteilung prägen sollte. ,,Das ist natürlich sehr schade und völlig unerwartet. Aber so ist Fußball, wir müssen jetzt nach vorne schauen." Das hat Klee, der die Nachricht am Freitag erhalten hatte, am Wochenende schon getan, indem er sich nach einer neuen Lösung umgeschaut hat.

Stefan von Martinez (ehemals Podesky) heißt der neue Mann, mit dem Klee eine mündliche Einigung erzielt hat. Unterschrieben ist der Vertrag zwar noch nicht, aber der TSV hat sich für den 32-Jährigen entschieden. ,,Stefan kommt auch aus dem Frauenbereich, das war uns wichtig. Außerdem hat er eine gute Idee vom Fußball."

Von Martinez war eineinhalb Jahre Trainer bei der Zweiten Mannschaft des 1. FFC Frankfurt. Sie hat der gelernte Bankkaufmann auf den dritten Platz der Zweiten Bundesliga geführt. Im vergangenen März wurde er nach drei Niederlagen in Folge entlassen. Zuvor hatte er als Jugendtrainer im Nachwuchsleistungszentrum von Eintracht Frankfurt gearbeitet. Sein Credo: frisch-frecher Offensivfußball. ,,Das Ziel ist, dass wir uns nicht auf die Gegner, sondern sie sich auf uns einstellen müssen." Selbstbewusstsein, aber nicht Arroganz, das möchte er seiner neuen Mannschaft vermitteln. Die, wie von Martinez erklärt, gar nicht so neu für ihn sei. Einige Spielerinnen kennt er aus den Zweitliga-Partien mit Frankfurt gegen den TSV. Außerdem wechseln zur neuen Saison gleich drei seiner ehemaligen Spielerinnen nach Mainz. Jetzt will der Trainer erst einmal Kontakt zu allen Spielerinnen aufnehmen. Nach seinem Urlaub startet er dann in die neue Aufgabe. ,,Heiß wie Frittenfett", sagt er mit heller Stimme, sei er jetzt schon.



Aufrufe: 014.6.2016, 23:00 Uhr
Johannes HolbeinAutor