2024-06-14T14:12:32.331Z

Allgemeines
– Foto: Heiko van der Velden

Rubens Traum von einer Profikarriere

Der 17-jährige Ruben Martens-Fleurkens wurde als E-Jugendlicher von Talentscouts des niederländischen Erstligisten VVV Venlo entdeckt. Mittlerweile spielt er in der U 18 des Klubs, der viel Wert auf eine gute Jugendarbeit legt.

Der Traum von einer Karriere als Fußball-Profi begann für Ruben Martens-Fleurkens, als er im Alter von neun Jahren bei einem Spiel mit der E-Jugend des SV Walbeck von einem Talentspäher des Eredivisie-Vereins VVV Venlo gesichtet und über die Grenze geholt wurde.

Mittlerweile sind einige Jahre ins Land gezogen. Und aus dem jungen Träumer von damals ist mittlerweile ein 17-jähriger Realist geworden, der jede Menge Erfahrungen auf dem Weg zu einer möglichen Profikarriere gesammelt hat.

Der niederländische Profi-Klub VVV Venlo zählt ohne Frage zu den finanzschwachen Vereinen in der Liga. Deshalb setzt er auf eine besonderes qualifizierte Ausbildung seiner jungen Spieler, um möglichst viele Talente in den Profikader hochziehen zu können. Bevor der Wechsel von Ruben Martens-Fleurkens zu VVV unter Dach und Fach gebracht werden konnte, wurde er über mehrere Wochen beobachtet. Viele Spieler werden schon zu diesem Zeitpunkt abgewiesen. Doch bei Ruben waren sich die Trainer einig, dass er eine Bereicherung für den Verein werden könnte. Der erste Schritt war getan.

Drei Trainingseinheiten in der Woche und ein Spiel am Samstag waren neben der Schule von da an sein wöchentliches Programm. Bei den Übungseinheiten und den Partien wurden er und seine Mannschaftskollegen ständig von einem Trainerstab beobachtet und zu Einzelgesprächen gebeten. Neben der fußballerischen Ausbildung wird bei der Venloer Jugend-Abteilung sehr stark auf Eigenmotivation und Charakter geachtet, aber ebenso auf die familiären Umstände und die schulischen Leistungen. In den ersten Jahren werden die Nachwuchskicker aufgefordert, die niederländische Sprache zu erlernen. „Dafür hatten wir extra Unterricht“, sagt Ruben Martens-Fleurkens. „Mittlerweile spreche ich fließend holländisch.“

Er war als flexibel einsetzbarer Abwehrspieler in allen Altersklassen vorne mit dabei, spielte mit der U 15 von VVV Venlo in der Eredivisie gegen die großen Klubs wie Ajax Amsterdam oder PSV Eindhoven. Und der Fußball-Verband Niederrhein berief den Walbecker in seine Auswahlmannschaft. Die Trainingsintensität hatte sich mittlerweile gesteigert. Und es schlich sich ein vielleicht alterstypischer Durchhänger bei ihm ein. Der Verzicht auf Freizeit fiel Ruben immer schwerer. Er wollte wieder mehr mit seinen Freunden unternehmen und schloss sich dem SV Straelen an. Der abgebende Verein brummte ihm eine halbjährige Sperre auf.

An der Römerstraße überzeugte Ruben Martens-Fleurkens auf Anhieb und lief als 16-Jähriger mit den A-Junioren auf. Doch der Wechsel erwies sich für ihn nicht „als das Gelbe vom Ei“. Er suchte die Herausforderung und ging zurück zum VVV Venlo. „Das soll jetzt nicht überheblich klingen, aber in Venlo ist das Leistungsniveau bedeutend höher“, sagt er. „Mit der U15 haben wir regelmäßig gegen deutsche Mannschaften aus der Niederrheinliga gespielt und oft genug zweistellig gewonnen.“

Seit dieser Saison zählt der Innenverteidiger mit Torjägerqualität in Venlo zum Stammpersonal der U 18. Das bedeutet vier Mal pro Woche Training und am Wochenende ein Meisterschaftsspiel. Wenn er nur bis 13 Uhr Schule hat, kann er noch Zuhause essen und wird dann zum Training gebracht. Andernfalls wird er an der Schule abgeholt. Vor 19 Uhr ist er nie zurück, eher später. Denn wie viele seiner Mitspieler hängt er noch ein Stündchen im vereinseigenen Fitness-Center dran. Und nach der Rückkehr warten dann noch die Schulbücher auf ihn.

„Ruben schafft die Balance zwischen Schule und Fußball. Er lernt leicht und gut. Ansonsten hätten wir den Aufwand über die ganze Zeit auch nicht betrieben“, sagt Vater Reinhard Fleurkens. Aufgrund der Pandemie wurde der Jugendfußball natürlich auch in den Niederlanden mittlerweile eingestellt.

Im Sommer 2022 will der Nachwuchsspieler sein Abitur in der Tasche haben. Als Fußballer hat er dann das Seniorenalter erreicht. Wohin die Reise führen wird, lässt Ruben Martens-Fleurkens offen: „Natürlich möchte ich später auf einem möglichst hohen Niveau spielen. Aber ich möchte auch ein gutes Abitur machen und kann mir ein Wirtschafts-Studium vorstellen. Ich finde, dass es im Moment noch zu früh ist, mir darüber den Kopf zu zerbrechen. In eineinhalb Jahren kann noch einiges passieren“, sagt er.

Aufrufe: 016.1.2021, 22:00 Uhr
RP / Heinz SpützAutor