2024-06-17T07:46:28.129Z

Vereinsnachrichten
Der langfristige Ausfall von Michael Schmitz (M.), hier im Derbyduell gegen den FC Waldbrunn, hat sicherlich eine bessere Platzierung des RSV Weyer verhindert. Dafür hat der Verbandsligist bereits die Zusage des Torjägers für die nächste Saison.
Der langfristige Ausfall von Michael Schmitz (M.), hier im Derbyduell gegen den FC Waldbrunn, hat sicherlich eine bessere Platzierung des RSV Weyer verhindert. Dafür hat der Verbandsligist bereits die Zusage des Torjägers für die nächste Saison. – Foto: René Weiss

RSV Weyer behält die Ruhe

Keine Wintertransfers trotz vorletztem Platz in Fußball-Verbandsliga

Villmar-Weyer. Wer nach 19 von 32 Saisonspielen auf dem vorletzten Tabellenplatz steht, könnte auf die Idee kommen, in der Winterpause in die Offensive zu gehen und personell nachzubessern, um dem drohenden Abstieg die Stirn zu bieten. Oder man arbeitet die Situation sachlich auf, behält die eigene Rolle vor Augen und bewahrt die Ruhe – so wie der RSV Weyer es tut.

Bereits im Dezember sendete der Fußball-Verbandsligist klare Signale aus, indem der Verein die Verträge mit Trainer Frank Wissenbach sowie seinem Co. Tim Sawall und den beiden Torwarttrainern Frank Naumann und Reiner Hetterich um ein Jahr bis zum Ende der Saison 2020/21 verlängerte. „Und von mir aus kann er auch zehn Jahre bei uns bleiben“, zollt der Spielausschussvorsitzende Jürgen Erlemann (Foto: Verein) der Arbeit des Aufstiegstrainers höchsten Respekt, der dann in seine achte Saison bei den Grün-Weißen geht.

Das frühzeitige Bekenntnis zu Wissenbach zeigt, dass der unverhoffte Aufstieg im Sommer auch die aktuelle Platzierung noch deutlich überstrahlt. „Verbandsliga spielen zu dürfen, ist ein Riesenerfolg für unseren Verein. Auch wenn wir auf einem Abstiegsplatz stehen, macht die Arbeit mit dieser Mannschaft großen Spaß“, sagt Erlemann, der genau aus diesem Grund auch davon absieht, am Kader etwas zu verändern. „Natürlich hätten wir Spieler bekommen können, aber wir bleiben auf dem Teppich und fangen nicht an zu spinnen. Wir sind im Sommer den Schritt in die Verbandsliga gegangen, damit unsere Spieler, die für den Erfolg gesorgt haben, auch die Möglichkeit bekommen, in diese Spielklasse reinschnuppern zu können. Davon weichen wir nicht ab.“

Die wenigen Verhandlungsgespräche, die momentan noch ausstehen, befassen sich bereits mit der Spielzeit 2020/21, und auch für die sieht es wohl so aus, dass der Großteil weiterhin auf dem Weilersberg die Schuhe schnürt. „Zwei, drei Gespräche stehen noch aus“, sagt Erlemann, der bereits sehr viele Zusagen erhalten habe. Unter anderem auch die von Michael Schmitz, der dann nach seinem auskurierten Kreuzbandriss wieder auf Torejagd gehen will. Der langfristige Ausfall des ehemaligen Dietkircheners ist einer der Gründe, warum der RSV nicht ein Stück weiter oben steht.

Auch andere Leistungsträger fehlten verletzungsbedingt längere Zeit, bei Pilot Raphael Schmidt sorgte der Beruf für einige Nichtmitwirken und Hockey-Bundesligaspieler Marc-André Sawall musste des Öfteren wegen seiner Verpflichtungen beim SC 80 Frankfurt passen. „Eine bessere Platzierung wäre durchaus möglich gewesen“, will Erlemann das Tabellenbild nicht als alleinigen Gradmesser für seine Bilanz kurz nach der Saisonhalbzeit zurate ziehen. „Schlecht und klar unterlegen waren wir nur in zwei oder drei Partien“, erinnert er sich. Deutlich mehr Begegnungen fallen dem langjährigen Weyerer Funktionär ein, in denen der Neuling unter Wert geschlagen worden sei. „Direkt am ersten Spieltag bekamen wir gegen Waldbrunn zwei in meinen Augen korrekte Treffer nicht anerkannt, während beim Gegner ein Abseitstor zählte. Gegen Marburg verloren wir mit 2:3 nach 2:0-Führung, gegen Cleeberg besaßen wir die Großchance zum 2:0, vergaben diese und unterlagen mit 1:2, gegen Schwanheim kassierten wir den Ausgleich zum 2:2 in der dritten Minute der Nachspielzeit.“ Neun Zähler mehr hätten es nach seiner Kalkulation sein können.

Leistung und Ertrag sollen in der zweiten Saisonhälfte in einem besseren Verhältnis stehen. „Wir haben uns noch nicht aufgegeben. Schließlich sind die Abstände vor uns weiterhin gering“, sagt Erlemann, der im ersten Pflichtspiel nach der Pause gegen Tabellenführer FC Waldbrunn gleich auf den Überraschungseffekt setzt. „Und wenn wir am Ende tatsächlich wieder in die Gruppenliga absteigen sollten“, meint er zu Plan B, „wollen wir dort in der neuen Saison wieder eine gute Rolle spielen“. Unverändert mit Trainer Frank Wissenbach, Torjäger Michael Schmitz und vielen weiteren Gesichtern, die auch in der aktuellen Runde auf dem Weilersberg auf dem Platz stehen.



Aufrufe: 021.1.2020, 16:35 Uhr
René WeissAutor