Kroatien ist ein sportbegeistertes Land. An oberster Stelle stehen die Mannschaftssportarten Fußball und Handball. Die jüngsten Erfolge können sich wahrlich sehen lassen: Die Fußballelf um Superstar Luka Modric wurde 2018 in Russland überraschend Vizeweltmeister. Zu Jahresbeginn kämpften die kroatischen Handballer bei der Europameisterschaft um den Titel, erhielten in Schweden ebenfalls die Silbermedaille. Die beiden Sportarten bestimmen auch im Hause der kroatischen Sportlerfamilie Males in Rheinfelden das Leben. Vor allem im Fokus: Fußball. Filius Romano startet beim Bezirksligisten SV Herten richtig durch.
Das sind die guten Gene der Eltern, könnte man sagen. Vater Zarko Males ist in der Ecke kein Unbekannter, er war jahrelang eine der Stützen beim VfR Rheinfelden, spielte in der Landesliga. Mutter Monika machte sich bei den Handballfrauen des TV Grenzach als Torjägerin in der Regionalliga einen Namen. Wen überrascht es da, dass auch der jüngste Spross Leon sportlich aktiv ist? Derzeit eifert der Nachwuchskicker in der B-Jugend der SG Dinkelberg seinem Bruder nach. "Leon sieht das allerdings eher locker. Mehr just for fun", sagt Romano. Er selbst dagegen nimmt die Sache in Herten deutlich ernster. "Schließlich will ich den maximalen Erfolg. Und das heißt für mich: in die Fußball-Landesliga aufsteigen."
"Mein Vater ist mein größter Kritiker." Romano Males
Momentan ist der 21-Jährige mit seiner Mannschaft auf einem guten Weg. Nach neun Spieltagen führt Herten die Tabelle mit drei Zählern Vorsprung vor dem FC Erzingen an. Und Males selbst hat zu diesem Tabellenstand merklich beigetragen. 16 Torbeteiligungen (fünf Treffer und elf Vorlagen) stehen bisher auf seinem Konto. In der vergangenen, abgebrochenen Saison traf Males in 17 Begegnungen zehn Mal, gab 13 Assists. Da gibt es eigentlich wenig zu meckern. Males überlegt kurz. "Mein Vater ist mein größter Kritiker. Nach den Spielen hocken wir zusammen. Er sagt mir, was gut und was schlecht war. Da wird immer heftig diskutiert", erzählt der Rechtsfuß.
Für Romano Males war immer klar, dass er Fußballer werden würde. Auch wenn Mama Monika ihn gerne beim Handball gesehen hätte. "Aber da habe ich nicht mitgespielt", sagt Males und lacht. Mit Fußball begann er mit drei Jahren beim VfR Rheinfelden ("Zusammen mit meinem Mitspieler Nick Henke"). Wegen seiner Slalomläufe durch die gegnerischen Abwehrreihen wurde auch der SV Weil auf den Filigrantechniker aufmerksam. 2017 wechselte Males nach Weil, kickte mit der A-Jugend ein Jahr in der Verbandsliga, ehe er zu den Aktiven stieß und in 15 Landesliga-Spielen zum Einsatz kam.