2024-05-02T16:12:49.858Z

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Mit Freude zurück auf dem Platz: die Laufenburger  Simon Hilpert (links), Paul Mendy (Mitte) und Benedikt Schnell | Foto: Jürgen Rudigier
Mit Freude zurück auf dem Platz: die Laufenburger Simon Hilpert (links), Paul Mendy (Mitte) und Benedikt Schnell | Foto: Jürgen Rudigier

Fußballteams kehren auf den Trainingsplatz zurück

Comeback im lockeren Rahmen +++ TuS Lörrach-Stetten verzichtet vorerst noch

Nach sieben Monaten Zwangspause trainieren die Fußballer des SV 08 Laufenburg und des SV Weil erstmals wieder gemeinsam. Die notwendigen Schnelltests bezahlen die Spieler selbst.

Nein, nein, Namensschilder musste Michael Wasmer am Dienstagabend nicht verteilen. Auch wenn es eine Weile her war, dass der Coach des Landesligisten SV 08 Laufenburg seine Fußballer um sich versammeln durfte. Beim ersten Training seit sieben Monaten kamen 15 Spieler ins Waldstadion, und ja, "ich habe sie tatsächlich wiedererkannt", sagt der Trainer. Es war freilich keine Einheit zum Malochen bis zum Umfallen, sondern ein Comeback im lockeren Rahmen. Gerade in den ersten Wochen gehe es darum, "den Spaß am Fußball wieder rauszukitzeln", sagt Wasmer, der von einer "schönen Atmosphäre" berichtet.

Die lange Phase ohne Mannschaftstraining "spürt man", schildert Wasmer seine ersten Eindrücke. Zweimal pro Woche werden die Nullachter Training anbieten, diese Einheiten betrachtet der Coach als wertvolle Zeit, um eine körperliche Basis zu legen, ehe die Nullachter Ende Juni offiziell in die Vorbereitung starten wollen.

Spieler bezahlen Schnelltests aus ihrer eigenen Tasche

Derzeit benötigen für Fußballtrainings alle Übungsleiter und Spieler über 13 Jahre einen negativen Corona-Test (nicht älter als 24 Stunden). In Laufenburg organisierten die Kicker ihre Schnelltests selbst - eine Eigenleistung, um wieder ihrem Hobby nachgehen zu können. Dies dürfte fast überall die einzig praktikable Lösung sein. Für jede Einheit Tests zur Verfügung zu stellen, betont Wasmer, wäre finanziell für den Verein nicht zu stemmen.

Ähnlich verhält es sich beim Verbandsligisten SV Weil, dessen drei Aktivteams ebenfalls am Dienstag aufs Feld zurückgekehrt sind. Wofür ein erheblicher Aufwand nötig sei, sagt Sportchef Perseus Knab: "Wir haben zwei Teststationen aufgebaut und die Tests organisiert." Diese haben dann die Spieler (Knab: "Sie sind sehr entgegenkommend") bezahlt - Kostenpunkt drei Euro. Zweimal die Woche können die Weiler auf freiwilliger Basis zu den Übungseinheiten kommen. "Jeder Spieler kann sich wieder Grundkondition erarbeiten", sagt Knab. Offizieller Trainingsauftakt für die ersten beiden Mannschaften soll am 28. Juni sein.

Fußballverbände wenden sich an die Politik

Allgemein besteht die Hoffnung, dass bis dahin der Trainingsbetrieb uneingeschränkt möglich ist. Derzeit gilt für den als kontaktarmer Sport eingestuften Fußball: Bei einer stabilen Inzidenz unter 100 im Landkreis (fünf Werktage in Folge) ist Training in 20er Gruppen erlaubt. Teilnehmer, die älter als 13 Jahre sind, müssen besagten negativen Corona-Test vorweisen. Vollständig Geimpfte und Genesene zählen nicht zu der Gesamtpersonenzahl und benötigen keinen Schnelltest. Diese Regelungen bleiben aktuell auch bei einer stabilen Landkreis-Inzidenz unter 50 unverändert.

Jüngst haben sich die Fußballverbände aus Baden, Südbaden und Württemberg mit einem gemeinsamen Schreiben an die Politik gewandt. "Konkret fordern die drei Verbände, dass bei stabilen Inzidenzwerten unter 100 ein Freiluft-Mannschaftssport weitgehend frei von Auflagen ermöglicht wird", teilte der Südbadische Fußballverband mit Verweis auf wissenschaftliche Studien mit, denen zufolge "eine Infektionsgefahr hier weitgehend ausgeschlossen werden kann und der gesundheitliche Nutzen des Sporttreibens die Risiken bei Weitem überwiegt".

"Wir sehen wieder Licht am Ende des Tunnels." Urs Keser zum geplanten Saisonstart

Zu den Teams, die zeitnah wieder auf den Platz zurückkehren, zählt die SG FC Wehr-Brennet. Der Bezirksligist lädt am Samstag zum Training, wobei für Trainer Urs Keser zunächst vorrangig ist, wieder gemeinsam auf dem Platz stehen zu können. "In der letzten Juni-Woche wollen wir voll einsteigen", sagt Keser, bis dahin soll es wöchentlich zwei Einheiten geben. Dass Verband und Bezirk ihren Ligastart auf den 7. August terminiert haben, wertet der SG-Coach positiv: "Ich finde es für uns Trainer und für die Spieler gut, dass wir wieder Licht am Ende des Tunnels sehen und ein Ziel haben."

Bei A-Kreisligist TuS Lörrach-Stetten ist zwar die Jugend wieder im Training, die Aktiven verzichten hingegen noch. Sportchef Sascha Müller verweist aufgrund der Testpflicht auf die Kostenfrage, "und im Moment bringt es noch nichts". Vorerst gilt, sich selbst fit zu halten - bis zum Vorbereitungsstart am 1. Juli.

In der B-Klasse bietet unter anderem der TuS Maulburg, zwei Wochen nachdem die Jugend auf den Platz durfte, auch den Aktiven wieder Training an. Indes sollten die Spieler schon in Sportkleidung anreisen, empfiehlt der TuS. Denn nicht nur für Maulburg gilt weiterhin: "Die Umkleidekabinen sind noch geschlossen."

Aufrufe: 028.5.2021, 12:41 Uhr
Matthias Konzok (BZ)Autor