2024-05-24T11:28:31.627Z

Ligabericht
Da sah die Welt für die Nibelungen noch rosarot aus: Wissam Abdul-Ghani freut sich über seinen Treffer zum 1:0, bei dem der Frankenthaler Torhüter Niklas Wiegand chancenlos war.	Foto: pa / Stumpf
Da sah die Welt für die Nibelungen noch rosarot aus: Wissam Abdul-Ghani freut sich über seinen Treffer zum 1:0, bei dem der Frankenthaler Torhüter Niklas Wiegand chancenlos war. Foto: pa / Stumpf

Riesenhektik in der Schlussphase

NIBELUNGEN VfR Frankenthal gewinnt verdient mit 2:1 beim Wormser Mitaufsteiger, vergibt aber zwei Foulelfmeter

WORMS. Die Schlussphase beim Saisonstart der Landesliga im Wormser Norden zwischen den beiden Aufsteigern ASV Nibelungen und dem VfR Frankenthal hatte es in sich. Erst sorgten die beiden ,,Kapitäne” für unangemessene Hektik: Der Frankenthaler Lars Schmidt sah den Gelb-Roten Karton und musste vom Platz. Der Wormser Nico Graber räumte Gästestürmer Timur Karais an der Mittellinie in bester Eishockeymanier ab und wurde von Schiedsrichter Dorian Schurer (TuS Frankweiler) mit Gelb ,,beschenkt” – über glatt Rot hätte sich der ASV-Innenverteidiger nicht beschweren können. Das brachte die Gäste auf die Palme.
Doch das war erst die Ouvertüre zu den Turbulenzen in der Nachspielzeit: Frankenthal wurden bei 2:1-Führung nacheinander zwei Foulelfmeter zuerkannt, die jeweils ASV-Neuzugang Askan Tuna erst gegen Öztürk und dann gegen Hajra verursacht hatte. Der erste war ein Kann-Elfmeter, der zweite eine Fehlentscheidung nach einer Schwalbe im Hochsommer: Strafstoß Nummer eins drosch Haffa in den sonntäglichen Abendhimmel, Elfer Nummer zwei wurde eine Beute des guten Nibelungenkeepers Martin Gaspar, der gehandicapt in dieses Spiel gegangen war. Nach dem Abpfiff kam es, weil Frankenthals Keeper Niklas Wiegand und der Wormser Simon Asiamah-Bekoe sich schwer in die Haare gerieten, zu einer größeren Rudelbildung und unschönen Szenen beim Abgang in die Spielerkatakomben. Das Ganze hat möglichweise ein Nachspiel. An der berechtigten Niederlage des ASV wird sich nichts mehr ändern. Was ASV-Trainer Arno Bauer auch so akzeptierte: ,,Es war ein verdienter Sieg für den VfR. Hätten die beiden Abwehrspieler nicht diese Fehler gemacht, hätten wir uns mit einem Punkt belohnen können. So stehen wir mit leeren Händen da.”
Frankenthal, als Geheimtipp in die Saison gestartet, war die Mannschaft mit der stärkeren Physis und der besseren Spielkultur. Der VfR machte durch seine schnellen Stürmer 90 Minuten Tempo – aber das Team des lautstarken Coaches Günter Weiß machte auch Fehler in der Vorwärtsbewegung. Einen nutzten die Hausherren nach einem Bilderbuchkonter über rechts und Alexander Fischer, der durch den ,,Neuen” Wissam Abdul-Ghani zum 1:0 (16.) führte. Was sich bereits in den letzten Minuten der ersten Halbzeit andeutete, wurde nach Wiederanpfiff bald Realität: Der ASV konnte dem Dauerdruck, den Frankenthal ausübte, nicht mehr standhalten und kassierte in der 50. Minute das 1:1 durch den wieselflinken Nedat Hajra. Der eingewechselte Karais setzte den entscheidenden Pass in die Schnittstelle der Nibelungen-Viererkette. Das 1:2 (84.) war vermeidbar: Rechtsverteidiger Tomas Burkhard verdaddelte gegen Schmidt den Ball, der passte quer zu Marc Haffa – das war’s.
ASV Nibelungen Worms: Gaspar – Burkhard, Graber, Asiamah-Bekoe, Tuna – Breth – Fischer, Bourabha, Abdul-Ghani (63. Serdar), Atacan (55. Yilmaz) – Kremer (80. Montino).
Aufrufe: 05.8.2013, 19:00 Uhr
Reiner KochAutor